Schiri-Schelte reloaded: Fürth versucht sich nicht zu ärgern

6.3.2019, 14:55 Uhr
Nach der Fürther Empörung verweigerte Schiedsrichter Christian Dingert Kleeblatt-Geschäftsführer Rachid Azzouzi den Handschlag.

© Sportfoto Zink / WoZi Nach der Fürther Empörung verweigerte Schiedsrichter Christian Dingert Kleeblatt-Geschäftsführer Rachid Azzouzi den Handschlag.

Noch zu Zeiten von Damir Buric waren der damalige Cheftrainer und der sportliche Geschäftsführer Rachid Azzouzi häufig als lautstarke Kritiker aktiv. Und das nicht aufgrund der schwachen Leistungen und schlechten Ergebnisse der Mannschaft, sondern wegen Schiedsrichterentscheidungen gegen das Kleeblatt. Buric und Azzouzi hatten sich bei Schiedsrichtern und Publikum bereits einen Namen gemacht, weil sie Entscheidungen der Unparteiischen gerne als Erkärung für so manche Niederlagen und Leistungstiefs nutzten und dies an der Seitenlinie auch deutlich kommunizierten. Der ehemalige Trainer musste nach seinem leichten Schupser gegen den Vierten Offiziellen beim Spiel gegen Sandhausen ein Spiel von der Tribüne aus verfolgen.


Fürth-Trainer Leitl: "Das waren mehrere Fehlentscheidungen


Sicherlich gab es auch Situationen, in denen das Kleeblatt mehr als nur Pech bei den Pfiffen des Referee hatte. Dennoch musste sich das Kleeblatt-Duo vorwerfen lassen, dass es die Schiedsrichter gerne zu Sündenböcken machen würde, um keine andere Erklärung für die schwache Leistung der Mannschaft und den unbefriedigenden Tabellenplatz finden zu müssen.

Mit Trainer Stefan Leitl kam etwas mehr Ruhe auf die Fürther Bank, doch selbst er konnte sich am Montagabend nach dem bitteren 0:1 gegen Hamburg nicht zurückhalten. Der neue Kleeblatt-Coach eilte nach Abpfiff sofort aufs Feld, um Schiedsrichter Christian Dingert seine Meinung mitzuteilen.

Azzouzi dagegen wollte sich nach dem Spiel gegen Hamburg eigentlich bremsen:  "Ich will nicht wieder, dass es wie in der Vergangenheit heißt, wir würden die Schuld bei anderen suchen". Zumindest dem Schiedsrichter war der Sport-Geschäftsführer am Montag wohl dennoch erneut negativ aufgefallen. Denn als Fürths Frontmann Schiedsrichter Dingert nach der Partie den Handschlag anbot, verweigerte dieser und ging einfach an Azzouzi vorbei.


Während Fürth-Spiel: Dubioser Zettel sorgt für Aufregung


Abseits jeder Stilkritik der jüngeren Vergangenheit wurde das Kleeblatt auch gegen den HSV mal wieder mit einer spielentscheidenden Fehlentscheidung belastet wurde. Denn in der am meisten diskutierten Szene des Spiels wurden aus Fürther Sicht gleich zwei Pfiffe vermisst. Zum einen stand Julian Green im Abseits, wodurch die darauffolgende Szene gar nicht mehr hätte zustande kommen oder gelten dürfen. Zum anderen war der Körperkontakt mit Hamburger Jung zwar keines Elfmeters würdig, der Kontakt war aber eben doch deutlich vorhanden. Das etwas dramatische Fallen von Green dann als Schwalbe zu werten und mit Gelb-Rot zu ahnden, war insofern nicht nur hart, sondern eigentlich falsch.

"Dann kommt eine Szene, die sehr bitter ist für uns. Ich denke, das kann jeder nachvollziehen. Das waren mehrere Fehlentscheidungen.", sagte der Kleeblatt-Coach also nach einem Spiel, in dem seine Mannschaft die Hamburger bis zum Platzverweis gut unter Kontrolle hatte.

Ganz allein stehen Leitl und Azzouzi mit ihren Anschuldigungen diesmal auf jeden Fall nicht. Der kicker bezeichnete die Leistung des Schiedsrichters im Spiel der Fürther beim HSV als "einen schlimmen Auftritt". Seine Bewertung von Zweikämpfen deklarierte das Fachmagazin als "oft falsch" und stufte die Gelb-Rote Karte an Green als "gravierende Fehlentscheidung" ein. Der kicker krönte seine Kritik an Dingert mit der Note 5,5. Wirklich vorwerfen kann man den Verantwortlichen beim Kleeblatt ihre Empörung also nicht.

Dieser Artikel wurde am 07.03.2019 um 18.12 Uhr aktualisiert.

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