Schlussgong auf Schalke: Club steigt nach 1:4 ab

10.5.2014, 17:20 Uhr
Schlussgong auf Schalke: Club steigt nach 1:4 ab

© Jonas Güttler/dpa

An Ratschlägen, wie es doch noch klappen könnte, hatte es vorab nicht gemangelt. Den besten hatte Schalkes gesperrter Torjäger Klaas-Jan Huntelaar parat für diesen Abstiegskampf, der zuletzt allen Beteiligten einigermaßen peinlich geraten war: „Man sollte nicht in Problemen denken, sondern in Lösungen“, sagte Huntelaar im Stadionheft "Schalker Kreisel", hatte damit aber wohl eher doch nicht den Hamburger SV, den 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig gemeint.

Lösungen hatten die drei Abstiegskämpfer in den letzten Wochen sowieso nicht mehr anzubieten: In den letzten vier Partien war keiner Mannschaft im Tabellenkeller auch nur ein Punktgewinn gelungen. Die Hoffnung auf Besserung war angesichts der Schwere der Aufgaben am abschließenden Spieltag gering, sehr gering.

Beim Club versprühte vor dem Auftritt in der Gelsenkirchener Arena immerhin Trainer Roger Prinzen pflichtschuldig etwas Zuversicht. Er glaube an die Mannschaft, hatte Prinzen in den Tagen vor dem Spiel erklärt – die ganze Mannschaft hatte er damit aber offenbar nicht gemeint: Der nicht verletzte Innenverteidiger Emanuel Pogatetz durfte den Ausflug in den Ruhrpott nicht mitmachen. Statt seiner verteidigte im Zentrum Niklas Stark an der Seite von Per Nilsson, die Außenbahnen besetzten Martin Angha und Adam Hlousek.

Schalke eher gelangweilt

Hinter der neu formierten Viererkette stand Patrick Rakovsky im Tor, nachdem ihnen zuletzt ja auch noch der Kapitän Raphael Schäfer mit einer Schulterverletzung verlustig gegangen war. Tobias Pachonik gab im rechten Mittelfeld sein Startelfdebüt. Als Prinzen dann nach 20 Minuten den angeschlagenen Feulner durch Antonio Colak ersetzen musste, stand es bereits 1:0 für die Gastgeber, weil Nürnberg nach einem Eckball nicht eingriff und Joel Matip per Kopf treffen durfte (6.). In der Folge zeigte sich Schalke, das um den direkten Champions-League-Einzug kämpfte, eher gelangweilt von einer ersten Halbzeit, die Nürnberg engagiert bestritt, aber auch im Wissen um die begrenzten Möglichkeiten gegen die zweitbeste Heimmannschaft der Liga. 

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich kam dann auch eher zufällig zustande: Martin Angha wollte von der rechten Seite flanken, schaffte das aber nicht – und traf stattdessen den Innenpfosten des Schalker Tores (26.). Danach hatte Rakovsky zweimal innerhalb von 120 Sekunden die Gelegenheit, sich gegen Versuche Boatengs auszuzeichnen. Der Ersatzmann war aber chancenlos, als Roman Neustädter nach 45 Minuten frei vor ihm stehend das 2:0 besorgte. Schiedsrichter Felix Zwayer bat direkt im Anschluss zur Pause, im Club-Fanblock stieg schwarzer Rauch in Richtung geschlossenes Stadiondach.

Nürnbergs Anhang schweigt

Den zweiten Durchgang begann Nürnbergs Anhang dann schweigend, die Mannschaft verunsichert. Nach einem Ballverlust von Makoto Hasebe durfte sich Max Meyer alleine vor Rakovsky versuchen, traf aber nur den Pfosten (51.). Der Rest war eine Nürnberger Mannschaft, die sich in ihr Schicksal fügte, Julian Draxler durfte noch zum 3:0 treffen (75.), Drmic verkürzte in der Nachspielzeit auf 1:3, und Rakovsky stellte per Hacken-Eigentor den alten Drei-Tore-Rückstand wieder her, dann war Schluss.

Nach einer Saison des Pechs mit Verletzungen und Pfostentreffern sowie zwei letztlich vergeblichen Trainerwechseln muss der Club nun gemeinsam mit Eintracht Braunschweig zurück in die 2. Liga – die Probleme werden da nicht kleiner, um Lösungen muss sich jetzt Sportvorstand Martin Bader bemühen.

FC Schalke 04: Fährmann - Hoogland (78. Höwedes), Ayhan, Matip, Kolasinac - Boateng, Neustädter - Goretzka, Meyer (78. Obasi), Draxler - Szalai (72. Kirchhoff)

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Angha, Nilsson, Stark, Hlousek (71. Mak) - Hasebe, Balitsch (62. Tekerci) - Pachonik, Feulner (20. Colak), Frantz - Drmic

Tore: 1:0 Matip (6.), 2:0 Neustädter (45.), 3:0 Draxler (75.), 3:1 Drmic (90.+1), 4:1 Rakovsky (Eigentor, 90. + 2) | Gelbe Karten: Pachonik, Nilsson, Stark, Frantz, Tekerci | Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) | Zuschauer:  61.973 (ausverkauft)

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