Schmerzen bremsen Hack beim FCN nicht aus

15.1.2021, 05:56 Uhr
Schmerzen - na und? Robin Hack gibt sich dieser Tage ungewohnt kämpferisch.

© 1. FC Nürnberg / Daniel Marr, 1. FC Nürnberg / Daniel Marr Schmerzen - na und? Robin Hack gibt sich dieser Tage ungewohnt kämpferisch.

Schmerzempfinden ist stets subjektiv. Robin Hack kennt sich damit aus, weil er regelmäßig auf die Füße respektive Schuhe bekommt. Gefoult zu werden ist sein Berufsrisiko, mögliche Folgeschäden inklusive, was ihn noch in der Sommervorbereitung sehr zu beschäftigen schien.

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"Zwei kleinere Blessuren" hatten ihn da die eine oder andere Einheit verpassen lassen, wobei Hack auch nicht den Eindruck erweckte, darüber furchtbar traurig zu sein. "Das ist bei seiner Spielweise, seiner Beweglichkeit nicht unnormal, weil er viele Eins-gegen-Eins-Duelle sucht", meinte sein Trainer damals, "da wird man schon mal erwischt."

Also sah man Hack in der vergangenen und auch in dieser Saison des Öfteren über den Platz hinken, mitunter wohl auch stärker als nötig. Damit ist jetzt offenbar Schluss. Von der Dienstreise nach Paderborn am 6. Dezember hatte er eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk mitgebracht, äußerst schmerzhaft. Nach seinem Kopfballtor zum 1:0 kam er unglücklich auf und knickte um.

Hack: "Ich beiß‘ mich da jetzt durch"

Das sah wirklich nicht gut aus und ist es nach wie vor nicht. Gegen den HSV erwischte es den lädierten Knöchel wieder, "zwei-, dreimal", wie sich Hack erinnert, einfach nach außen weg, "deswegen war’s am Ende nicht so schön und bin ich auch rausgehumpelt." Anders als früher spendiert sich Hack aber kein Selbstmitleid mehr und möchte auch von anderen nicht bedauert werden.

Irgendetwas muss mit ihm passiert sein. "Mit Ball kann ich so gut wie alles ausblenden", sagt Hack, der feine Techniker, der sich seit Paderborn dick tapen lassen muss, "ich hoffe, dass es weggeht." In den nächsten Wochen wird er seine Blessur schon noch spüren, möchte deswegen aber nicht dienstunfähig geschrieben werden. "Ich beiß‘ mich da jetzt Woche für Woche durch", sagt Hack stattdessen und klingt dabei eher Hack-untypisch.


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Das Durchbeißen kannte man von ihm eigentlich weniger. Hack galt lange als Schönspieler, als einer, der vor allem auf Kosten anderer glänzen wollte. Sein neuer Trainer scheint ihm mittlerweile aber erfolgreich beigebracht zu haben, dass es nur gemeinsam funktionieren kann. Also ordnet sich Hack auch in dieser Woche dem Wohl der Gruppe unter. Am Sonntag tat’s noch ein bisschen weh, am Dienstag stand er wieder auf dem Platz.

FCN-Dribbler Hack möchte zur U21-EM

Dass er sich gerade im Verein auch für höhere Aufgaben empfehlen möchte, ist kein Geheimnis. Ende März und Anfang Juni wird in Ungarn und Slowenien die zweigeteilte U21-EM ausgetragen, Ende Juli beginnen die Olympischen Spiele in Tokio. Hack hat Ambitionen, bei beiden Veranstaltungen dabei zu sein. "Ich werde alles dafür geben und Woche für Woche meine Leistung bringen", sagt er, auch wenn er dafür etliche freie Tage opfern müsste.

Sei’s drum, derlei Chancen kommen vielleicht nie wieder. Hack, dessen Vertrag mit dem Club noch zweieinhalb Jahre läuft, ist sich dessen bewusst und denkt auch entsprechend. Vom Sonnyboy zum Malocher? "Das Leben ist kein Ponyhof", sagt Hack, "Fußball ist mein Beruf, mein Hobby, das macht man gerne, da kann man auch mal auf zwei, drei Wochen Urlaub verzichten."

Hack hat keine Abwanderungs-Absichten beim FCN

Hack scheint sein Job und auch der Club gerade richtig Spaß zu machen. Das war nicht immer so, im Sommer zum Beispiel hatte ihm der 1. FC Köln gehörig den Kopf verdreht. Weil das (Ablöse-)Angebot aber bei weitem nicht den Vorstellungen des abgebenden Vereins entsprach, musste Hack bleiben. Jetzt möchte er bleiben. Wechselabsichten hat er in der aktuellen Transferperiode bis Anfang Februar jedenfalls keine. "Nein, das ist kein Thema. Von meiner Seite aus nicht."

Stattdessen konzentriert er sich lieber auf Samstag und den VfL Bochum, neuerdings Tabellen-Zweiter. "Wir müssen wieder aggressiv in den Zweikämpfen sein und versuchen, nach Balleroberungen unsere Konter zu setzen", sagt Hack, mit einer Leistung wie gegen HSV und wieder mit dem Kollegen Lohkemper im Aufgebot sei es sehr schwer, gegen Nürnberg Punkte zu holen. "Wir wollen in Bochum gewinnen, das ist unser Anspruch."

Dafür beißt er auch gerne wieder auf die Zähne.

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