Schongang statt Härtetest

8.7.2011, 21:17 Uhr

Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Saisonstart im heimischen Ronhof gegen den hoch gewetteten Bundesligaabsteiger Eintracht Frankfurt konnten die Fürther aber zumindest in der halbwegs engagiert geführten ersten Halbzeit nachweisen, dass mit ihnen in der neuen Spielzeit gerechnet werden darf. Aggressiv in den Zweikämpfen, den Gegner früh störend, zwangen sie die Lichtensteiner immer wieder zu Fehlern. Obendrein wies der fränkische Zweitligist nach, dass die in der Vorsaison oftmals so harmlosen Standardsituationen in diesem Jahr womöglich doch Gefahr versprühen können. Gleich zwei der drei Tore bis zur Pause fielen nach solch ruhenden Bällen.

Thomas Kleine, Asen Karaslavov und Edgar Prib mit einem verwandelten Foulelfmeter gaben der Partie gegen teilweise überfordert wirkende Gäste schon zur Halbzeit die Richtung vor. Besonders Edgar Prib konnte auf der Position im zentralen Mittelfeld mit einem großen Aktionsradius, viel Spielwitz und einem enormen Laufpensum überzeugen. Ob aus der Aufstellung Rückschlüsse auf die Startelf gegen Frankfurt gezogen werden können, wollte Prib höchst diplomatisch nicht beantworten. „Da kann noch viel passieren.“

Tatsächlich waren die 90 Minuten in der Gesamtheit wenig dazu angetan, die Fürther wirklich zu fordern. Dafür waren die Gäste, die in der vergangenen Runde in der zweiten Schweizer Liga unglücklich auf Platz vier gelandet waren und am Dienstag in der zweiten Qualifikationsrunde für die Europa-League gegen den FK Vojvodina Novi Sad antreten, schlichtweg zu schwach. Allenfalls Drittliganiveau in Deutschland durfte man den Lichtensteiner Halbprofis attestieren. „Gegen Frankfurt werden wir sicherlich wesentlich mehr gefordert. Da müssen wir dann was drauflegen“, sah auch Fürths Cheftrainer Mike Büskens noch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit.

Vor allem nach Wiederanpfiff schalteten die Gastgeber einen Gang zurück, spielten längst nicht mehr so zielgerichtet nach vorne und leisten sich einige Konzentrationsfehler. „Es darf uns nicht passieren, dass wir gewisse Situationen verpassen, was die Balleroberung betrifft“, befand Büskens. Mehr Kritik war nicht: „Alles in allem bin ich zufrieden.“

Fürth: Grün – Nehrig, Kleine (65. Kraus), Karaslavov (46. Mavraj), Schmidtgal (65. Baumgärtel)– Fürstner (65. Geis) – Klaus, Prib (46. Pekovic), Schröck (57. Rahn) – Occean (46. Tyrala), Nöthe (65. Vogler) / Vaduz: Jehle – Ritzberger (46. Zanni), Denicola (67. Bader), Cventinovic (67. Schwegler), Cerrone – Kienzl (67. Tripadi), Sara (63. Ciccone)– Rafinha (46. Rechsteiner), Burgmeier, Baron (67. Hasler) – Merenda (63. Cecchini) / SR: Müller (Ansbach) / Tore: 1:0 Kleine (12.), 2:0 Karaslavov (21.), 3:0 Prib (38.), 4:0 Klaus (75.) / Gelbe Karten: Nehrig – Burgmeier, Ciccone / Zuschauer: 400.

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