Schützenhilfe für den FCN? In Fürth ist man genervt

28.6.2020, 12:49 Uhr
Die mögliche Schützenhilfe für den FCN kümmert das Kleeblatt wenig, im Fokus stehen am Sonntag die 90 Minuten gegen den KSC und die Spieler, die verabschiedet werden.

© Daniel Marr/Sportfoto Zink Die mögliche Schützenhilfe für den FCN kümmert das Kleeblatt wenig, im Fokus stehen am Sonntag die 90 Minuten gegen den KSC und die Spieler, die verabschiedet werden.

Der Sonntag wird für die SpVgg Greuther Fürth auch ein Tag der Abschiede werden. Neben dem Direktor Sport Martin Meichelbeck, Linksverteidiger Maximilian Wittek und Rechtsverteidiger Maximilian Sauer wird vor allem auch Kapitän Marco Caligiuri verabschiedet. Nach neun Jahren und über 200 Spielen für das Kleeblatt endet mit der Partie gegen den Tabellen-Sechzehnten Karlsruher SC eine Ära. Nachdem die Fürther Anhänger sich wegen der Corona-Bedingungen nicht im Stadion von Caligiuri verabschieden können, tun sie dies eben auf andere Weise: Die Fangruppe "Stradevia 907" postete am Freitag ein Foto auf Instagram, das ein am Trainingszentrum aufgehängtes Banner zeigt: "Grazie mille Capitano" ist dort zu Ehren des deutsch-italienischen Schwaben zu lesen.

Und Caligiuris Erfahrung wird gegen den KSC am Sonntag (Anpfiff 15.30 Uhr, Liveticker bei nordbayern.de) genauso gefragt sein wie die des nach seiner Gelbsperre wohl in die Startelf zurückkehrenden Innenverteidiger-Kollegen Mergim Mavraj. Denn tatsächlich geht es für das Kleeblatt noch um viel: Mit Platz sechs oder sieben – beide sind mit einem Sieg noch zu erreichen – würde die Spielvereinigung so gut abschneiden, wie seit der Saison 2013/14 nicht mehr. Im Fall einer Niederlage droht dagegen sogar noch ein Abrutschen auf Platz zehn.

Kleeblatt will auf sich schauen

Eine Konstellation, an die Trainer Stefan Leitl vor der Partie nicht zu viele Gedanken verschwenden will: "Wichtig ist, dass wir uns auf die 90 Minuten konzentrieren. Welcher Platz es dann wird, werden wir sehen. Wir müssen gegen einen starken Gegner alles investieren, um zu gewinnen", sagt er. Ob die zuletzt angeschlagenen Spieler Hans Nunoo Sarpei, David Raum und Sascha Burchert wieder fit genug sind, um zu spielen, ließ er in der Pressekonferenz offen. Burchert wurde im Tor zuletzt allerdings von Ersatzkeeper Marius Funk würdig vertreten.

Quasi nebenbei könnte das Kleeblatt bekanntlich mit einem Sieg oder einem Remis gegen den KSC den Rivalen 1. FC Nürnberg vor dem Gang in die Abstiegsrelegation bewahren – sollte der Club sein Auswärtsspiel in Kiel verlieren. Ein Thema, das seit Tagen nicht nur die Kommentarspalten in den Sozialen Medien beherrscht. Die Kleeblatt-Verantwortlichen wirken davon mittlerweile aber eher genervt. "Das ist insgesamt ein großes Medien-Thema, ich weiß nicht, ob das unsere Fans so sehr interessiert", sagt Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Für uns in der Mannschaft ist das überhaupt kein Thema", pflichtet Leitl bei: "Ich finde schon, dass wir diese Aufmerksamkeit auch mal verdient hätten, weil wir eine gute Runde spielen. Da ist mir zu viel Thema, was bei unseren Nachbarn passiert. Das interessiert hier keinen."

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