Schwartz' Scheitern ist Bornemanns Problem

7.3.2017, 18:22 Uhr
Sie gehen nicht mehr gemeinsam: Alois Schwartz ist als Club-Coach Geschichte. Sportvorstand Andreas Bornemann muss jetzt einen Trainer-Treffer landen.

© Sportfoto Zink / WoZi Sie gehen nicht mehr gemeinsam: Alois Schwartz ist als Club-Coach Geschichte. Sportvorstand Andreas Bornemann muss jetzt einen Trainer-Treffer landen.

Acht Stunden haben sie sich am Montagabend noch einmal über den Fußballtrainer Alois Schwartz unterhalten. Acht Stunden, nach denen der Aufsichtsrat zu dem Schluss gekommen war, dass es eine gemeinsame Zukunft des Trainers Alois Schwartz und des 1. FC Nürnberg nicht geben darf.

Man hat, so haben sie das formuliert, Schwartz nicht mehr zugetraut, die Entwicklung der letzten Wochen noch aufzuhalten. Wer Schwartz in den Tagen vor und nach dem Derby erlebt hat, musste den Eindruck bekommen, dass da ein Trainer längst zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen war, was sein eigenes Wirken betrifft.

Schwartz und der 1. FC Nürnberg - das sollte nach dem Blitz-Abschied von Rene Weiler die optimale Lösung sein für alle Beteiligten. Sie war es nicht. Schwartz hatte natürlich damit zu kämpfen, dass der neuerdings wieder sehr arme 1. FC Nürnberg in unschöner Regelmäßigkeit seine auffälligsten Spieler verkaufen muss.

Er hatte natürlich das Pech, dass ihm in ebenso unschöner Regelmäßigkeit potenzielle Leistungsträger durch Verletzungen abhanden kamen. Trotzdem hatte Schwartz im Vergleich zu anderen Standorten eine der besseren Zweitliga-Mannschaften zur Verfügung, er trainierte zumindest sicher kein Team, das zwangsläufig nach zwei Dritteln der Saison auf Platz elf stehen muss.

Ansammlung verloren wirkender Spieler

Schwartz hat es nicht geschafft, dieser Mannschaft eine Spielidee mit auf den Platz zu geben - oder er scheiterte daran, diese zu vermitteln. Was man zuletzt sah,war eine Ansammlung verloren wirkender Spieler. Das Derby in Fürth war da nur der Höhepunkt.

Die Trennung vom zunehmend verzagt und ratlos wirkenden Schwartz war folgerichtig, ist aber nur der erste, der leichtere Schritt. Komplizierter wird es jetzt erst für Andreas Bornemann. Der Sportvorstand war am Montagabend dabei, als der Aufsichtsrat tagte. Er war es aber auch, der Schwartz damals als seinen Wunschkandidaten bezeichnete, der eine halbe Million Euro an Ablöse für Schwartz zahlte.

Mit Schwartz ist auch er ein wenig gescheitert, zumal auch seine Spielverpflichtungen, von denen es einige gab, bislang nicht wirklich den Eindruck machen, einem genauen Plan zu folgen.

Bornemann darf jetzt noch einmal einen Trainer suchen. Er muss einen finden, der eine Idee hat, wie man diesen 1. FC Nürnberg auch unter schwierigen Bedingungen Fußball spielen lassen kann. Er muss erfolgreich sein, um nicht selbst Gegenstand einer Aufsichtsratssitzung zu werden.

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