Shorthorns: TS Herzogenaurach setzt auf Coach Tom Feders

3.7.2020, 17:08 Uhr
Schon länger als man glaubt im Trainer-Geschäft: Tom Feders, der neue Coach der Shorthorns, betreut schon seit zehn Jahren Basketball-Mannschaften.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Schon länger als man glaubt im Trainer-Geschäft: Tom Feders, der neue Coach der Shorthorns, betreut schon seit zehn Jahren Basketball-Mannschaften.

Eigentlich wollten die Shorthorns einen hauptamtlichen Trainer anstellen. Doch Corona und die damit verbundenen finanziellen Sorgen ließen das nicht zu. Die TSH-Basketballer haben stattdessen Spenden gesammelt und einen ehrenamtlichen Coach engagiert. "Tom ist kein Profi-Trainer, arbeitet mit den Damen in der Regionalliga aber professionell und hat auch viel Ahnung von der Sache", sagt Abteilungsleiter Peter Simon. Das ist natürlich hilfreich.

Tom Feders coacht die Jungs aus der U16 und das Frauen-Team. Wann die Saison beginnt, weiß wegen Corona noch niemand. Im Bestfall im Oktober. Es könnte aber auch Januar werden. Die Wettkampf-Vorbereitung soll daher erst nach den Sommerferien beginnen, und nur, wenn Kontaktsport wieder möglich ist. Aktuell absolvieren die Spielerinnen lediglich ein Athletiktraining. "Am Montag habe ich die Mannschaft dort auch kennengelernt", sagt Feders.

"In der Halle kann es auch mal lauter werden"

Der neue Coach der Shortshorns ist ein lässiger Typ. "Doch wenn Freunde mich in der Halle sehen würden, dann würden sie ein komplett anderes Bild von mir bekommen. Ich bin so relativ ruhig. In der Halle kann es auch mal lauter werden." Angst, dass er sich als junge Coach erst Respekt verschaffen muss, hat er nicht. "Ich kann das gut steuern, auch weil ich seit knapp zehn Jahren Basketballer trainiere."

Vor knapp zwei Jahren ist Feders nach Erlangen gezogen, seither studiert er an der FAU Geographie und Wirtschaft auf Lehramt. Ursprünglich kommt er aus Rendsburg in Schleswig-Holstein. "Dort habe ich früher selbst gespielt, auch Jugend-Bundesliga", sagt der 25-Jährige. 2010 hat er sich "doll verletzt", nach zwei Kreuzband- und Meniskusrissen war das Knie kaputt. Basketball blieb trotzdem Teil seines Lebens, Feders machte den Trainerschein und coachte später auch Damen-Regionalliga.

Gut, dass die TSH ein "kleinerer Verein" ist

Als Aktiver steht der 1,98-Meter-Mann noch für die Brucklyn Baskets aus Erlangen auf dem Feld. In Nürnberg hat er beim Post SV als Jugendtrainer angefangen. Über Nikola Jocic, bislang Trainer der Longhorns, kam der Kontakt zur TSH zu Stande. Feders hat die Idee, Basketballerinnen in Herzogenaurach zu trainieren, gefallen. "Ich mag Damen-Basketball sehr, das hat mir in Rendsburg viel Spaß gemacht", sagt Feders. "Hier haben mir die Vorstellungen des Vereins dann sehr zugesagt."

Der neue Trainer findet es gut, dass die TSH ein "kleinerer Verein ist". Dazu ist die Aufgabe spannend: Es gibt ein paar routinierte Spielerinnen mit Zweitliga-Erfahrung, die anderen sind allesamt blutjung, erst 14, 15, 16 Jahre alt. "Die Talente kann man an die Regionalliga heranführen", sagt Abteilungsleiter Peter Simon. Im Damen-Basketball ist es üblich, dass starke 14-Jährige schon bei den Erwachsenen mitspielen.

"In der Bayernliga laufen sie alles in Grund und Boden"

"In der Bayernliga laufen sie alles in Grund und Boden, sie sind sehr athletisch. Nun kommt das Basketballerische dazu." In der abgelaufenen Saison, die das Coronavirus vorzeitig beendete, hat die TSH 14 von 15 Spielen gewonnen. Zum dritten Mal in Folge ist das Team Meister geworden. "Wir mussten jetzt einfach hoch", sagt Simon. "Auf Dauer wollen wir auch oben in der Regionalliga mitspielen."

In der neuen Runde soll es erst einmal das "obere Mittelfeld" werden, sagt Tom Feders. Insgesamt aber sei das schwierig einzuschätzen, schließlich müssen sich die jungen Spielerinnen auch entwickeln. Auf Talente aus der Region will die TSH weiterhin setzen. Das passt auch ganz gut zu den notwendigen Corona-Sparmaßnahmen. 20 000 Euro fehlt der Basketball-Abteilung insgesamt. Durch Spenden kamen bislang 9000 Euro zusammen.

Die Regionalliga-Saison der Damen ist trotzdem finanziert, auch wenn sich der Etat im Vergleich zur Bayernliga etwa verdoppelt. Alleine eine Meldegebühr von 5000 Euro ist fällig. "Wenn wir mit den Herren in der ersten Regionalliga geblieben wären, hätten wir uns das mit den Damen nicht leisten können", sagt Peter Simon. "Doch wir haben bei den Damen nun mehr Potenzial gesehen." Außerdem endete die Zusammenarbeit mit den Nürnberg Falcons. Der Fokus liegt auf den Damen. Auch ohne Profi-Trainer könnte das ganz gut werden.

Die TSH sammelt weiterhin Spenden. Infos dazu finden Sie hier.

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