Siebter Streich in Hagen: Falcons fliegen Play-Offs entgegen

9.3.2019, 21:14 Uhr
Siebter Streich in Hagen: Falcons fliegen Play-Offs entgegen

© Sportfoto Zink / WoZi

Die Nürnberg Falcons traten am Samstagabend so auf, wie sich das für ein Team mit Höhenflug gehört. Selbstbewusst, sicher und eiskalt vor dem Korb. Doch so spielerisch und schön das kleine Basketball-Märchen im ersten Augenblick klingen mag, desto schweißtreibender sieht die Realität aus. Denn neben Defiziten in der Defensive, kam es so, wie Ralph Junge schon vor der Partie anmerkte: "Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit." Und das zeigte auch das Spielgeschehen in der Krollmann-Arena. 

Sechs-Punkte-Führung hergegeben

Obwohl der Tabellensechste besser ins Match startete, verlangte der Gastgeber den Franken alles ab. Mit Nils Haßfurther, Juwan Parker, Robert Oehle, Ishmail Wainright und Jackson Kent ließ Ralph Junge dieselbe Starting Five beginnen, die schon gegen Karlsruhe begann. Und die konnte zumindest andeuten, warum die Nürnberger derzeit so erfolgreich sind. Angetrieben von einem quirligen Haßfurther im Spielaufbau fanden sich die Offensiv-Aktionen der Gäste zu Beginn noch häufiger im gegnerischen Korb wieder. Doch die Sechs-Punkte-Führung gab man schnell wieder her.

Zunächst hatte Hagen seine Schwierigkeiten im Abschluss: Phoenix-Coach Chris Harris reagierte darum früh und brachte mit Joel Aminu und Jeremy Dunbar zwei Männer aufs Parkett, die den Westfalen mit wichtigen Punkten das nötige Selbstverständnis vor dem Korb zurückgaben. So konnte man im ersten Viertel letztlich von einem offenen Schlagabtausch sprechen, den die Nürnberger hauchdünn (20:18) für sich zur Viertelpause entscheiden konnten. Ein wirklicher Favorit war aber auch im zweiten Spielabschnitt nicht auszumachen. Mit einem knappen 44:43 zugunsten der Falcons ließen beide Mannschaften den Ausgang der Partie somit mehr als offen.

Turnover werden Phoenix Hagen zum Verhängnis

Im dritten Viertel begannen die "Phoenixe" überraschend schwach. Teils wilde Bälle landeten in den flinken Fingern der Nürnberger, welche diese Fehler sofort für sich nutzen konnten. Doch das Spiel nahm Fahrt auf, in vielfacher Hinsicht. Der Arbeitstag von Juwan Parker (disqualifiziertes Foul) war bereits nach wenigen Minuten in diesem Viertel vorzeitig beendet. Mit nur noch acht Spielern, die Ralph Junge noch zur Verfügung standen, war der immer intensivere Basketball-Fight umso schwerer. 

Doch Hagen nutzte den mentalen Vorteil vorerst nicht, sodass sich die Franken deutlicher absetzen (64:57). Vor allem die vielen Turnover, herbeigeführt durch individuelle Fehler der Hausherren, sorgten für das leichte Punkteplus der Junge-Truppe. Dieses wurde aber durch vier Freiwurf-Punkte und einen starken Dreier-Wurf der Westfalen wie aus dem nichts beinahe egalisiert. Durchatmen, ab in die Pause und rein in den vierten Part des Spiels. 

Herzschlagfinale und Arbeitssieg

Und dort kam es Schlag auf Schlag: Nürnberg baute seinen Vorsprung aus, nur wenige Sekunden später kamen die Hagener dann zu einer ihrer seltenen Führungen (75:73), welche schnell durch die Falcons ausgeglichen wurde. Zwei Punkte für die Falcons und ein erneuter Turnover mit zwei versenkten Freiwürfen plus weitere Körbe verschafften den Franken erstmal wieder Luft.

Zwischenzeitlich konnten die "Phoenixe" zwar nochmal andocken, allerdings stand die Mannschaft von Chris Harris vor der schweren Aufgabe, in der letzten Minute noch fünf Punkte (83:78) aufzuholen. Robert Oehle sorgte aber mit zwei versenkten Freiwürfen für den Vorentscheid. Somit fuhren die Nürnberger letztlich einen hauchdünnen und arbeitsreichen 87:81-Sieg ein.

Junge: Lob an "Riesen-Charakter"

Ralph Junge befand nach dem Sieg: "Es ist verrückt, dass wir das Spiel gewonnen haben, ohne zwei Starter angereist, einen dritten Spieler verloren." Lobende Worte gab's vom Coach daher insbesondere für den "Riesen-Charakter" seiner noch unerfahrenen Truppe. Auch Point Guard Nils Haßfurther sprach von einem Kraftakt, der "nicht leicht" war und räumte Defizite im Defensivverhalten ein.

Am 16. März (gegen FC Schalke 04) können die Falcons endültig ihr Play-Off-Ticket lösen. Vor heimischer Kulisse empfangen Nürnbergs Basketballer den FC Schalke 04. Drei Spiele stehen noch aus. 

Nürnberg: Kent (23), Wainright (21), Oehle (19), Haßfurther (10), Maier (9), Meredith (5)

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