Sieg gegen Sandhausen? Palikuca glaubt an den Club

2.2.2020, 05:39 Uhr
Sieg gegen Sandhausen? Palikuca glaubt an den Club

© Sportfoto Zink / DaMa

Statistiken helfen jetzt auch nicht unbedingt weiter. Nur ein Sieg aus den vergangenen elf Partien besagt eine vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den SV Sandhausen (Anstoß 13.30 Uhr), eine andere könnte danach lauten: zwei Siege aus den vergangenen drei Begegnungen. Beziehungsweise muss fast. Der 1. FC Nürnberg, seit Montag und dem 1:4 beim HSV Vorletzter und damit auf einem Abstiegsplatz, wähnte sich nach einer ziemlich planmäßigen Januar-Vorbereitung eigentlich auf einem guten Weg in Richtung Tabellen-Mittelfeld, ist zum Jahres-Auftakt aber gleich wieder kräftig durchgeschüttelt worden.

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Eine katastrophale erste und eine nur geringfügig bessere zweite Halbzeit ließen die Verantwortlichen einigermaßen ratlos zurück, aber noch lange nicht hoffnungslos. "Es geht weiter", sagte Jens Keller nach Feierabend und hat damit natürlich recht. Nur eben nicht so wie im Volksparkstadion.

Der FCN gewinnt? An Aggressivität, sagt Palikuca 

Als ihn - also Keller - der Sky-Reporter hinterher zur Disposition stellte nach einer soeben noch etwas schlechter gewordenen Zwischenbilanz (fünf Punkte aus sechs Spielen), musste der Sportvorstand ein paar Sekunden überlegen, was und wie er antworten sollte. "Die Frage ist jetzt wirklich nicht in Ordnung", entgegnete Robert Palikuca also, "wir sind vollkommen, zu 100 Prozent überzeugt von Jens Keller, seit er da ist, gewinnen wir immer mehr an Aggressivität im Zweikampfverhalten."

Das konnte man am Donnerstag höchstens nach dem Seitenwechsel so sehen, musste man aber nicht. Der Hinweis, soeben von der nominell vielleicht besten Mannschaft der Zweiten Liga vermöbelt worden zu sein, war jedenfalls nur eine schwache Entschuldigung für die eigene Leistung. Gegen die Top 3 hat der Club jetzt vier Mal antreten müssen und vier Mal deutlich verloren. Bei einem Torverhältnis von 3:16. 

Weil in der Hinserie aber selbst der SV Sandhausen zu stark war, blicken etliche Anhänger mit gemischten Gefühlen auf das Wiedersehen am Sonntag. Palikuca nicht. "Die Spiele, die wir gewinnen müssen, die werden jetzt alle kommen, da sind wir dann gefragt", sagte der Sportvorstand noch in Hamburg. Und einen Satz, an dem er sich wird messen lassen müssen: "Wir werden unsere Siege jetzt heimfahren."

 

Wenn nicht, könnte es für ihn ziemlich schnell ziemlich eng werden, für den Trainer sowieso. Keller nahm die Niederlage in Hamburg dennoch einigermaßen gelassen, weil die Vereine vor ihnen ja nach wie vor in Reichweite liegen. "Alle noch eng zusammen und noch 15 Spiele", sagte Keller, "da mache ich mir überhaupt keine Sorgen."

Kandidaten für die Doppelsechs: Nürnberger oder Erras 

Mit welcher Startformation morgen vor knapp 25.000 Zuschauern gerechnet werden darf, hängt unter anderem davon ab, ob Georg Margreitter seine muskulären Probleme aus dem Hamburg-Spiel noch rechtzeitig in den Griff bekommt. Falls nicht, könnte Lukas Mühl in die Mitte rücken und Oliver Sorg auf rechts. Gespannt darf man sein, mit wem der Trainer das defensive Mittelfeld besetzt und ob wieder doppelt oder nur einfach, mögliche Kandidaten: Fabian Nürnberger oder Patrick Erras. Mikael Ishak, der wegen einer Knieprellung im Volkspark fehlte, hat zuletzt wieder voll mittrainiert und bietet sich - wohl aber eher von der Bank kommend - als Alternative im Angriffszentrum an. 

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"Eine Mannschaft, die einen guten Lauf hat", so bezeichnet Keller den traditionell kampfstarken SV Sandhausen und erwartet deshalb eine äußerst komplizierte Angelegenheit. "Da müssen wir bereit sein, dagegenzuhalten", sagt Keller - aber, hey, mit Ausnahme der ersten 45 Minuten von Hamburg "waren wir auch ganz gut im Flow, das muss der Mannschaft auch wieder Selbstbewusstsein zurückgeben."

Mit einem Sieg könnte der Club mindestens drei Plätze gutmachen, es wäre tatsächlich der zweite in den vergangenen drei Spielen. Aber lassen wir das mit den Statistiken lieber. 

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