Sieglos-Serie geht weiter: Behrens rettet Club einen Punkt

31.3.2018, 14:51 Uhr
Behrens Treffer zum Ausgleich kam aus dem Nichts: In der Offensive ging beim Club nicht viel zusammen.

© Sportfoto Zink / DaMa Behrens Treffer zum Ausgleich kam aus dem Nichts: In der Offensive ging beim Club nicht viel zusammen.

Wer am Samstagmittag vom Dresdener Hauptbahnhof auf der Sankt Petersburgers Straße in Richtung Stadion unterwegs war, wähnte sich in einer groß angelegten Polizeiübung. Auf den wenigen Kilometern stand wirklich an jeder Kreuzung oder Seitenstraße mindestens ein Mannschaftswagen, in Grünanlagen patroullierten berittene Kräfte, oben kreiste ein Hubschrauber. Kaum zu glauben, dass es lediglich um die Kontrolle und Sicherung eines Fußballspiels ging. Dynamo Dresden gegen den 1. FC Nürnberg, Endstand 1:1 (1:0).

1:1? Ja, der Club hat, je nach Betrachtungsweise, wieder nicht verloren oder wieder nicht gewonnen und damit in den vergangen fünf Partien lediglich drei Punkte geholt. Erstmals seit Ende Januar könnten die Nürnberger somit am Sonntag ihren zweiten Platz wieder verlieren; sollte Holstein Kiel bei Arminia Bielefeld gewinnen, wäre der Aufsteiger (wegen des geringfügig besseren Torverhältnisses) vorbei. Dresdens Führung durch Rico Benatelli (45.) glich Hanno Behrens acht Minuten nach der Pause aus, es war bereits sein zehnter Saisontreffer.

Köllner prohezeite komplizierte 90 Minuten

Michael Köllner, der Club-Trainer, hatte sich personell mal wieder etwas einfallen lassen. Für den glücklosen Mittelstürmer Adam Zrelak rückte Federico Palacios in die Startelf, als einer von diesmal drei nominellen Offensivkräften neben Edgar Salli in der Mitte und dem Ex-Dresdener Marvin Stefaniak auf links, der sich wegen seines Abschieds nach Wolfsburg im Sommer ein paar Pfiffe anhören musste. Vermutlich wollte Köllner seinen Kollegen Uwe Neuhaus damit vor ein paar Probleme stellen, die aber eigentlich nicht der Rede wert waren.

Seinen Profis hatte Köllner komplizierte 90 Minuten prophezeit, besonders physisch, "leiden" hätten sie sollen vor über über 30.000 Zuschauern in der ausverkauften und phasenweise richtig lauten Arena, gelitten haben aber zunächst vor allem die 3000 Club-Fans, mal wieder. Die Offensive fand vor der Pause bis auf zwei, drei Ausnahmen praktisch nicht statt; die beste Möglichkeit bot sich noch Salli (35.), der sich, kurzzeitig allein auf Torhüter Schwäbe zusteuernd, aber nicht zu einem Abschluss durchringen konnte. Franke störte entscheidend.

Stefaniak hätte treffen müssen 

Ansonsten wirkte Dynamo insgesamt entschlossener, auch in den Zweikämpfen. Im Rücken von Stefaniak tauchte Kreuzer früh gefährlich im Strafraum auf, verpasste aber den richtigen Zeitpunkt für einen Querpass. Nürnbergs Mannschaftsteile standen mitunter zu weit auseinander, das monierte auch Köllner beizeiten; das größte Problem der Gäste waren aber die vielen, einfachen Ballverluste im mittleren und letzten Platzdrittel. So bauten sie die Schwarz-Gelben immer wieder auf, so entstand auch das 1:0 kurz vor der Pause. Diesmal passte Palacios im Mittelfeld nicht auf; Bredlow konnte die folgende, scharfe Hereingabe von Heise nicht klären, Benatelli stand richtig und köpfte ein.

Nur ein paar Sekunden später hätte Stefaniak an alter Wirkungsstätte unbedrängt aus 15 Metern eigentlich zwingend treffen müssen, scheiterte aber am glänzend reagierenden Schwäbe – der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt auch nicht verdient gewesen, worüber die Nürnberger aber wohl hinweggesehen hätten. Acht Minuten nach Wiederbeginn war es dann aber doch soweit: Behrens drückte eine Flanke von Valentini per Kopf über die Linie.

Das 1:1 zeigte Wirkung, auf beiden Seiten. Dresden brauchte etwas, um sich davon zu erholen, der Club versuchte nachzusetzen – Leibolds Abschluss nach schönen Solo geriet allerdings zu harmlos, ansonsten taten sich beide Teams fortan aber extrem schwer damit, in den Strafraum vorzudringen.

Zumindest die vielen Polizisten dürften hinterher zufrieden gewesen sein – nach einem Spiel ohne Verlierer.


Den Live-Ticker zum Nachlesen gibt's hier. 


1. FC Nürnberg: Bredlow; Valentini, Margreitter, Ewerton, Leibold – Erras – Palacios (79. Werner), Behrens, Möhwald, Stefaniak (60. Löwen) – Salli (70. Zrelak).

SG Dynamo Dresden: Schwäbe; Kreuzer, Müller, Franke, Heise - Hartmann, Benatelli – Horvath (70. Aosman), Hauptmann, Duljevic (87. Röser) – Kone (76. Testroet).

Tore: 1:0, Benatelli (45.), 1:1, Behrens (53.) | Gelbe Karten: Valentini (16.), Kone (26.), Stefaniak (39.), Leibold (42.), Kreuzer (54.), Möhwald (75.), Valentini (90.) | Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Langenhagen) | Zuschauer: 32.765 (ausverkauft)

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