Spitzenspiel! Die Falcons erwarten Bremerhaven

24.11.2019, 11:42 Uhr
Spitzenspiel! Die Falcons erwarten Bremerhaven

© Foto: Oliver Gold/Zink

Würde an diesem Sonntagabend jemand mit einem Klingelbeutel durch den Eventpalast laufen, würde sich wahrscheinlich auch niemand mehr wundern. Geld – das ist ein Dauerthema bei den Falcons, dass vor allem die Abwesenheit von eben jenem allerdings nicht nur in Nürnberg ein großes Thema ist, lässt sich an diesem Wochenende gut veranschaulichen.

Am Sonntag (17 Uhr) sind die Eisbären Bremerhaven zu Gast am Nürnberger Flughafen, es ist das Spitzenspiel der 2. Bundesliga, der Tabellenvierte empfängt den Zweiten, beide haben in dieser Saison erst zwei Begegnungen verloren. Fast 500 Kilometer Luftlinie liegen zwischen beiden Vereinen, im Sommer hatten sie dennoch einiges gemein. Falcons und Eisbären waren unerwünschte Gäste auf der Party "Basketball-Bundesliga". Die einen wurden vorzeitig vor die Tür gesetzt, die anderen durften erst gar nicht rein, beide beschwerten sich darüber lautstark, ohne dass sich deswegen etwas änderte.

Gemeinsam unerwünscht

"Wir hatten unterschiedliche Probleme", sagt Ralph Junge, der Nürnberger Sportdirektor, der mit den Falcons in der vergangenen Spielzeit noch als Cheftrainer den sportlichen Aufstieg feierte, dann aber aus Sicht der BBL nicht die passende Spielstätte vorweisen konnte. Bremerhaven wiederum stieg am Ende auch sportlich aus der Bundesliga ab, zuvor war dem Klub, der seit 2005 Mitglied in der höchsten Spielklasse gewesen war und dort Schulden angehäuft hatte, die Lizenz verweigert worden. Eine Gemeinsamkeit kann Junge rückblickend dennoch erkennen: "In beiden Fällen hatte die BBL kein Interesse, eine Lösung zu finden."

Und nun? Sind beide Mannschaften wieder auf dem Weg, zumindest um den Aufstieg mitzuspielen. In Bremerhaven hat sich die Liga-Zugehörigkeit auf den Zuschauerrängen bemerkbar gemacht – und vielleicht auch, dass der ehemalige Geschäftsführer den Fans mangelnde Treue unterstellte, auf dem Parkett läuft es für das Team vom Pro-A-erprobten Trainer Michael Mai aber sehr passabel. Das gleiche gilt für die inzwischen von Vytautas Buzas angeleiteten Falcons, die sich in den kommenden Wochen nun aber erst noch gegen die besten Mannschaften der Liga beweisen und dabei auf ihren besten Passgeber Marcell Pongó verzichten müssen. Der Point Guard fällt wegen einer Fußverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Ob es für ihn Ersatz gibt? Hängt davon ab, ob sich ein passender Kandidat finanzieren lässt, bislang liegen Kosten und verbliebenes Budget zu weit auseinander.

In dieser Konstellation dürfte es schwer werden, die gute Ausgangslage für die Playoffs zu halten, wobei sich ohnehin die Frage stellt, ob die Falcons auch diesmal um den Aufstieg kämpfen (wollen). Die Halle am Tillypark dürfte bis zum Stichtag im Juni noch nicht fertiggestellt sein, der nötige Etat wohl ebenfalls nicht.

In Bremerhaven hat man das Thema bereits vertagt, der Grund: Altlasten in siebenstelliger Höhe.

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