Sport, Musik und Kultur

NÜRNBERG - Zum Thema Popularität des Frauenfußballs fällt Elnaz Amiraslani die Anekdote mit der Haselnussschnitte ein. Ihre kleine Tochter habe sich vor einigen Tagen ein Hanuta gekauft. „Statt eines Abziehbildchens mit einer Fußballerin war da ein Bundesligaspieler drin versteckt“, erzählt die Nürnbergerin.

„Es ist Frauen-WM, und keiner redet darüber“ – weil sie vermeiden wollten, dass es soweit kommt, haben sich Elnaz Amiraslani und zahlreiche andere fußballbegeisterte Frauen aus der Nürnberger Sport- und Kulturszene zusammengetan, bei Konzertveranstaltern, Gastronomen und Politikern die Werbetrommel gerührt und schließlich ein umfangreiches Begleitprogramm auf die Beine gestellt.

„FrauenFussiFest“ haben die ehrenamtlichen Organisatorinnen ihr Projekt getauft, das die WM auch abseits der Spieltage begleiten soll. „Wir wollten eine Kombination aus Sport- und Kulturprogramm schaffen, die zeigt, dass Frauen gerne Fußball spielen aber auch in der Kulturszene, etwa als DJanes oder Konzertveranstalterinnen, aktiv sind“, erläutert Mitinitiatorin Birgitt Glöckl den Hintergedanken der Aktion, die bereits am vergangenen Montag mit einer Diskussionsrunde in der Musikzentrale startete.

Highlights der Veranstaltungsreihe sind unter anderem der Fussi-Taktikworkshop am 15. Juli auf dem Sportplatz Deutschherrnwiese sowie der Kick’n’Rock-Pokal am 10. Juli in der Luise; das Frauen-Streetsoccertunrier, bei dem junge Musikerinnen den ganzen Tag über für die musikalische Untermalung sorgen, richtet sich an weibliche Freizeitspielerinnen zwischen 16 und 99 Jahren.

Nachzulesen sind sämtliche Veranstaltungen in einem eigens gestalteten Programmheft. Darin sind neben Hintergrundinformationen zu Frauenförderprojekten in Nürnberg auch sämtliche Gaststätten und Biergärten aufgelistet, die an den Spieltagen Public Viewing anbieten. Das kostenlos erhältliche Begleitheft spielt an einigen Stellen „ganz bewusst mit manchen Klischees“, wie Grafikdesignerin Katharina Winter sagt. So ist das Titelblatt in Schwarz-Pink-Gold gehalten. Pink als neues Rot – für die Macherinnen des „FrauenFussiFestes“ eine durchaus realistische Zukunftsvision.

www.frauenfussifest.de