Rekordmeister dominiert alle

12:0, 5:0, 4:1, 3:0, 7:0 - Kleeblatt-Gegner Bayern ist sehr torhungrig

24.9.2021, 11:00 Uhr
Julian Nagelsmann hat Leroy Sané (links) wieder stark gemacht - und mit ihm den ganzen FC Bayern.

© LLUIS GENE, AFP Julian Nagelsmann hat Leroy Sané (links) wieder stark gemacht - und mit ihm den ganzen FC Bayern.

Mit der Gesamtsituation...

... sind sie beim FC Bayern mal wieder sehr zufrieden. Am vergangenen Wochenende haben die Münchner endlich wieder den Platz eingenommen, der ihnen qua Selbstverständnis zusteht und den VfL Wolfsburg von der Tabellenspitze verdrängt. 20:4 Tore haben die Münchner in dieser Saison geschossen und 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Die jüngsten Resultate lesen sich wettbewerbsübergreifend wie eine Drohung an die sportliche Konkurrenz in Deutschland und der ganzen Welt: 12:0, 5:0, 4:1, 3:0, 7:0 – macht zusammen 31 Tore in DFB-Pokal, Bundesliga und Champions League.

Dennoch hatten die Bayern in dieser Woche ein paar Sorgen. Serge Gnabry fehlte mit einem grippalen Infekt, der 18 Jahre junge Nationalspieler Jamal Musiala, das vielleicht größte Talent der Bundesliga, musste das Training abbrechen. Doch vor der Partie in Fürth gab Trainer Julian Nagelsmann Entwarnung, beide sind wieder fit.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass beide von Beginn an spielen, ist aber sehr gering, auch wenn beide könnten“, sagte er. Die Münchner werden in Fürth also wohl auf sie verzichten, damit diese „mit 100 Prozent Fitness“ am kommenden Mittwoch in der Champions League gegen Dynamo Kiew spielen können.

An der Seitenlinie...

... steht ein Mann, der ein denkbar schwieriges Erbe angetreten hat. Unter Hans-Dieter Flick holten die Bayern alle Titel, die es zu holen gibt. Sie wurden zweimal Deutscher Meister, gewannen den DFB-Pokal, die Champions League, die Klub-WM, dazu noch den deutschen und den Europäischen Supercup. Und das alles in nur 86 Spielen.

Flick ist inzwischen Bundestrainer – und Julian Nagelsmann soll den Münchner Titelhunger weiter stillen. Der 34-Jährige war schon zu Hoffenheimer und Leipziger Zeiten als der Bayern-Trainer der Zukunft gehandelt worden, im Sommer hat er den Job beim Rekordmeister angetreten. Nagelsmann passt zum bajuwarischen Mia-san-Mia, er ist in Landsberg geboren und hat in der Jugend beim Stadtrivalen 1860 gespielt. Er ist aber auch eines der größten Trainer-Talente der Welt. Er wurde schon mit 28 Jahren Bundesligatrainer und hat die neureichen Leipziger zuletzt nahe an den FC Bayern herangeführt.

Jetzt soll er den Emporkömmling wieder möglichst weit distanzieren und den FC Bayern zur zehnten Meisterschaft in Serie führen. Und natürlich auf internationaler Bühne den von Staaten und Oligarchen finanzierten Klubs aus Manchester, London und Paris den Titel in der Champions League streitig machen.

Der letzte Auftritt...

... war beeindruckend. Natürlich hegt der VfL Bochum, genauso wie das Kleeblatt, keinerlei Ambitionen, sich mit dem FC Bayern zu messen. Mit welcher Leichtigkeit, Spielfreude und Dominanz die Münchner den bemitleidenswerten Aufsteiger auseinanderspielten und mit 7:0 aus dem Stadion schossen, war aber beängstigend – zumindest für den Rest der Liga. Vollends zufrieden war Julian Nagelsmann trotzdem nicht, wie er erklärte. „Der Start in das Spiel war jetzt nicht optimal. Wir hatten vier, fünf Einwürfe in den ersten acht Minuten, da kamen wir alle zu viel entgegen“, sagte der Trainer.

Alle Augen auf...

... Robert Lewandowski. Oder Thomas Müller. Oder Leon Goretzka. Oder. Oder. Egal, wen die Bayern aufstellen, alle Spieler wären eine Erwähnung in dieser Kategorie wert. Robert Lewandowski hat in der vergangenen Spielzeit 41 Tore erzielt und den Rekord von Gerd Müller gebrochen, jetzt jagt er neue Rekorde. „Ich denke an nichts anderes als an meine Mannschaft“, sagte er. Der 33-Jährige hat beim Rekordmeister noch einen Vertrag bis 2023 – und will noch lange nicht aufhören. „Das Alter“, sagte Lewandowski, „das sind nur Zahlen.“

1 Kommentar