Nach Jungs Verletzung

Azzouzi sucht: Welches Profil soll der neue Fürther Innenverteidiger haben?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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20.7.2022, 15:00 Uhr
Auf der Suche nach einem Mann für das Abwehrzentrum: Fürths Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Auf der Suche nach einem Mann für das Abwehrzentrum: Fürths Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

Am Sonntag hat sich Rachid Azzouzi ein paar Innenverteidiger angeschaut. Nach seinem Fernsehauftritt im "Doppelpass" von "Sport 1" fuhr der Sport-Geschäftsführer des Kleeblatts schnell nach Burgfarrnbach, wo die U23 seines Kleeblatts in die neue Regionalliga-Saison startete. Er sah einen mühsam erkämpften 1:0 Sieg des kleinen Kleeblatts gegen den FC Pipinsried - und einen mal wieder souveränen Oliver Fobassam, der zusammen mit dem erfahrenen Fabian Baumgärtel das Abwehrzentrum bildete.

Später wechselte U23-Coach Petr Ruman mit Robin Littig noch einen weiteren Innenverteidiger ein, der zuletzt mit der U19 des VfB Stuttgart den Pokal gewonnen hatte und nach Rumans Empfinden wegen seiner Ballsicherheit auch im Mittelfeld spielen kann. Von der Qualität des 19-Jährigen hat sich Azzouzi vor der Verpflichtung persönlich überzeugt - eine Antwort auf die drängende Frage aber ist der gebürtige Bayreuther vorerst auch nicht.

Denn die Frage, die sich alle in Fürth derzeit stellen, lautet: Wann kommt er denn nun, der neue Innenverteidiger? Mit Sebastian Griesbeck und Oussama Haddadi hat das Kleeblatt derzeit nur zwei gesunde und erfahrene Spieler für die Abwehrmitte, die gegen Kiel auch gut harmonierten. Der ebenfalls 19 Jahre junge Fobassam ist momentan die Nummer drei, weil Gideon Jung auch fast ein Jahr nach seiner schweren Knieverletzung noch nicht spielen kann - und sich deshalb zuletzt nochmal hat operieren lassen.

Mit einer Rückkehr des 27-Jährigen rechnet Azzouzi nicht vor dem Herbst - und selbst dann ist fraglich, wie das lädierte Knie auf die Belastung reagiert. Deshalb sucht der Geschäftsführer gerade nach einem weiteren Spieler für die Innenverteidigung, will dabei aber nichts überstürzen. Deutsch soll der Neue im besten Fall sprechen, schnell und gut am Ball sein, eher im besten Fußballer-Alter als ein Talent sein. "Es ist natürlich eine Voraussetzung, die wir im Kopf haben, dass er zwischen 21 und 25 ist", sagt Azzouzi. "Es kann aber auch sein, dass wir einen Jüngeren finden, bei dem wir sagen: Ja, genau das ist er."

Bislang aber tut sich wenig auf dem Transfermarkt, findet der Geschäftsführer. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass nochmal einiges passiert, gerade bei den Bundesligisten wird das erst kommen", sagt Azzouzi - der sich herzlich darüber aufregen kann, dass das sogenannte Transferfenster bis Ende August offen ist. Am liebsten wäre ihm, das Fenster im August zu schließen und dann in die Saison zu starten, "aber alles, was kürzer ist als jetzt würde für alle Sinn machen".

Wann ein neuer Innenverteidiger durch das Fenster in den Ronhof klettert, ist also noch offen. Festlegen will sich Rachid Azzouzi nur darauf, dass es bei einem Neuen bleibt. "Wir werden keine vier gestanden Innenverteidiger plus Gidi plus Foba haben", sagt Azzouzi - weil er dem bisherigen Personal vertraut und die Entwicklung der jüngeren Spieler, auch in der U23, nicht bremsen will.

Ben Schlicke trainiert mit den Profis

Unter anderem die von Ben Schlicke, dem Sohn von Ex-Profi Björn, der im Sommer einen Profivertrag unterschrieben hat und behutsam in der U23 und U19 aufgebaut werden soll. Derzeit trainiert das 16 Jahre junge Talent aus dem eigenen Nachwuchs bei den Profis von Marc Schneider mit - und zeigte bei der Einheit am Dienstag körperlich kaum Anpassungsprobleme.

Der Geschäftsführer ist jedenfalls optimistisch. "Wenn der Kader so zusammenbleibt und wir noch einen Innenverteidiger holen", sagt Rachid Azzouzi, "dann haben wir eine sehr gute Mannschaft."

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