Nach dem Saisonende

Bittere Wahrheiten, gute Aussichten: Ein Kommentar zum Abstieg des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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17.5.2022, 06:00 Uhr
Ciao Bundesliga, Servus Fürth: Jamie Leweling (links) und Maximilian Bauer müssen nicht absteigen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ciao Bundesliga, Servus Fürth: Jamie Leweling (links) und Maximilian Bauer müssen nicht absteigen.

34 Spiele, 18 Punkte, 28:82 Tore. Die Bilanz des Kleeblatts ist die eines Absteigers. Eines der schlechtesten in der langen Geschichte der Fußball-Bundesliga sogar. Diese bittere Wahrheit hört man in Fürth allerdings nur sehr ungern – und verweist auf die enormen finanziellen Unterschiede, die es inzwischen selbst zwischen Fürth und beispielsweise einem seit Jahren erfolglosen FC Augsburg gibt. Das ist richtig – ändert aber nichts daran, dass seit 1963 nur vier Mannschaften in der Bundesliga noch schlechter abschnitten als die Fürther.

Warum es dazu kam, ist seit Monaten Gegenstand der internen Aufarbeitung. Der Abstieg des Kleeblatts ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren, zu denen schmerzhafte Abgänge, Verletzungspech und Schiedsrichter-Entscheidungen genauso gehören wie die Tatsache, dass einige Zugänge aus unterschiedlichen Gründen nicht das brachten, was man sich von ihnen erhoffte.

Dennoch wahrte die Mannschaft in fast jedem Spiel ihr Gesicht und gab sich trotz der aussichtslosen Situation nie auf. Teilweise spielte sie sogar sehr erfrischenden Fußball und war ihren Gegnern stellenweise überlegen, was für den Trainer Stefan Leitl spricht, aber auch Fragen hinsichtlich des generellen Niveaus der Bundesliga aufwirft.

Das Ergebnis aber war am Ende meist das gleiche. Selbst in der Rückrunde, in der Fürth sogar gegen Europapokal-Teilnehmer gut aussah, holte es nur 13 Punkte – und blieb zuletzt zwölf Spiele lang sieglos. Jetzt steht der Verein vor einem Neustart, für den er dank des Bundesliga-Ausflugs finanziell aber gut aufgestellt ist.

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