Neuzugang durfte sein Startelf-Debüt feiern

Chance genutzt: Lob für Fürths Max Christiansen nach dem Leipzig-Spiel

25.10.2021, 06:00 Uhr
„Dann bringt uns auch eine gute erste Hälfte nichts“: Max Christiansen (links) am Samstagnachmittag gegen Leipzigs Mukiele.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink „Dann bringt uns auch eine gute erste Hälfte nichts“: Max Christiansen (links) am Samstagnachmittag gegen Leipzigs Mukiele.

Die Erinnerung an das Bundesliga-Debüt hält ein Leben lang. Bei Max Christiansen ist sie aber schon wieder ein bisschen verblasst. Ein paar Tage nach seinem 19. Geburtstag spielte er zum ersten Mal in Liga eins, damals, im Oktober 2015, gewann er mit dem FC Ingolstadt 2:0 gegen Eintracht Frankfurt. Am Ende der Saison durfte er mit dem FCI den Ligaverbleib feiern und als Belohnung für eine gute Debütsaison mit der deutschen Olympia-Auswahl zu den Spielen in Brasilien.

Fünf Jahre und drei Vereinswechsel später ist Max Christiansen mit 25 Jahren zurück in der Bundesliga – und konnte am Samstagnachmittag mal wieder ein kleines Debüt feiern. Zum ersten Mal stellte ihn sein Trainer Stefan Leitl von Beginn an auf, in Leipzig sollte Christiansen zusammen mit Sebastian Griesbeck im Fürther Mittelfeld für Stabilität sorgen.

Das klappte anfangs sehr gut, „in den ersten 45 Minuten haben wir extrem gut agiert“, fand Christiansen. Als er am Samstagabend frisch geduscht vor dem Mannschaftsbus stand, da war allerdings auch ihm die Ernüchterung anzusehen. „Wir haben uns in der Kabine vorgenommen, dass wir in den zweiten 45 Minuten genauso weiterspielen“, erzählt er. Doch das klappte nicht, stattdessen traf Leipzig zweimal innerhalb von sieben Minuten und gewann am Ende mit 4:1.

Die Frage nach dem Warum konnte Max Christiansen eine gute halbe Stunde nach dem Abpfiff noch nicht beantworten. Zu groß war die Enttäuschung über die nächste Niederlage, zu viel war in der zweiten Halbzeit passiert. „Das ist schwer zu sagen, vor allem direkt nach dem Spiel“, sagte Christiansen. Sie müssten das Spiel erst einmal verarbeiten, zunächst jeder für sich und dann in der Gruppe. „Wir wussten, was auf uns zukommt, dass sie mit Wucht rauskommen werden“, sagt er. „Darauf waren wir eingestellt, konnten es aber leider nicht so umsetzen, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Alles aber war nicht schlecht, im Gegenteil. In der ersten Halbzeit war das Kleeblatt sehr mutig und erspielte sich gegen den Champions-League-Teilnehmer viele Chancen – verwandelte aber nur eine. Besondere Psychologie mussten die Fürther Verantwortlichen vor dem Anpfiff nicht bemühen, die Mannschaft hat auch nach acht Saison-Niederlagen noch Selbstvertrauen. „Wir wissen, was wir können“, sagt Christiansen. „Wir haben ja schon gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können und uns nicht verstecken müssen.“

Sein Trainer sah das ganz ähnlich – und sich hinterher bestätigt. „Ich wurde ja belächelt, als ich vor dem Spiel gesagt habe, dass ich mir einiges ausrechne und wir auch in Leipzig etwas holen können“, sagte Stefan Leitl. „Ich wusste, dass wir ein gutes Spiel machen werden“ – nur eben nicht über 90 Minuten, was in der Bundesliga aber nötig wäre. Max Christiansen wollte trotz des 1:4 aber nicht den Mut verlieren, sie hatten ja erneut gezeigt, dass sie nicht hoffnungslos unterlegen sind, auch wenn die Tabelle genau das aussagt. „Es geht darum, diese Leistung über 90 Minuten auf den Platz zu bringen“, sagte er. „Sonst bring uns auch eine gute erste Hälfte nichts.“

Mit seiner eigenen Leistung beim Startelf-Debüt war er einigermaßen zufrieden, „es war okay, aber es geht immer besser“, sagte er. Sein Trainer war ein bisschen euphorischer in der Bewertung, Christiansen habe ein „richtig gutes Spiel gemacht und die Chance genutzt auf der Sechser-Position“, befand Stefan Leitl, der in der Zentrale ja doch einige Auswahl hat. In der Hierarchie im Fürther Mittelfeld dürfte Christiansen damit seinen Platz vor Nils Seufert, Hans Nunoo Sarpei und vor allem vor Adrian Fein, der es wieder nicht ins Aufgebot geschafft hatte, gefestigt haben.

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