Der Vorletzte beim Tabellenletzten

Erst Zulj, dann Zoller: Kleeblatt-Gegner VfL Bochum mit schmerzlichen Verlusten

15.10.2021, 13:00 Uhr
Da war noch alles in Ordnung: Simon Zoller (links) bejubelt hier im Januar 2021 mit dem Ex-Fürther Robert Zulj sowie Anthony Losilla und Armel Bella Kotchap einen Treffer in Regensburg.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Da war noch alles in Ordnung: Simon Zoller (links) bejubelt hier im Januar 2021 mit dem Ex-Fürther Robert Zulj sowie Anthony Losilla und Armel Bella Kotchap einen Treffer in Regensburg.

Mit der Gesamtsituation...

... waren alle, die es mit dem VfL Bochum halten, zu Saisonbeginn noch sehr zufrieden. Nach einer knappen Niederlagen zum Start in Wolfsburg gelang dem VfL etwas, was den Fürthern nicht gelang. Durch Tore von Gerrit Holtmann und Sebastian Polter gewann Bochum das erste Heimspiel nach dem Aufstieg, die Euphorie war groß nach dem 2:0 gegen den FSV Mainz 05. Danach aber holte die Mannschaft nur noch einen Punkt und verlor unter anderem mit 0:7 beim FC Bayern.

Mit vier Punkten und 4:16 Toren ist der VfL damit Vorletzter, im Falle einer Niederlage beim Mit-Aufsteiger in Fürth würden die Bochumer auf den letzten Rang abrutschen. Doch nicht nur deshalb ist die Laune eher durchwachsen an der Castroper Straße. Mitte September hat sich Angreifer Simon Zoller das Kreuzband gerissen. „Das ist natürlich sehr bitter“, sagte Sportvorstand Sebastian Schindzielorz. „Simon ist ein wesentlicher Faktor in unserem Spiel und hat sich auch in dieser Saison in sehr guter Form präsentiert.“

Im Aufstiegsjahr hatte der 30-Jährige mit 15 Toren und zehn Vorlagen maßgeblich zum Erfolg des Vereins beigetragen. Genauso wie der ehemalige Fürther Robert Zulj, der ebenfalls 15 Tore schoss und sogar 15 weitere vorbereitete – sich dann aber für einen Wechsel in die Vereinigten Arabischen Emirate entschloss.

An der Seitenlinie...

... steht ein Mann, der den VfL kennt wie kaum ein anderer. Thomas Reis hat einst 176 Erst- und Zweitligaspiele im Bochumer Trikot absolviert, hat in dieser Zeit drei Aufstiege gefeiert und war Teil der Mannschaft, die 1997 bis ins Achtelfinale des Uefa-Cups kam. Dort war nach Erfolgen gegen Trabzonspor und den FC Brügge gegen Ajax Amsterdam Schluss. Nach seiner aktiven Karriere wurde Thomas Reis Trainer, betreute in Bochum die U23 und U19 sowie in Wolfsburg die A-Jugend.

Vor knapp zwei Jahren kehrte er zurück zu seinem VfL, Reis bringe „aufgrund seiner VfL-DNA und seiner langjährigen Erfahrungen in Bochum die absolute Identifikation für den Verein mit“, sagte Sportvorstand Schiendzielorz damals. Ähnlich wie Stefan Leitl in Fürth hat Reis danach mit guter Arbeit aus einem strauchelnden Team einen Aufsteiger gemacht.

Der letzte Auftritt...

... war torreich. Gegen den NEC Nijmegen aus der niederländischen Eredivisie gewannen die Bochumer in der Länderspielpause mit 5:4, unter anderem traf der frühere Nürnberger Eduard Löwen, der das Bochumer Mittelfeld verstärken soll, doppelt. Zudem konnte mit Rechtsverteidiger Cristian Gamboa eine der Stützen der Aufstiegsmannschaft nach einer Ellbogenverletzung erstmals wieder mitspielen – gute Nachrichten also vor dem Gastspiel in Fürth.

Alle Augen auf...

... einen Mann, der momentan knapp 5000 Kilometer Luftlinie entfernt von Bochum lebt. Robert Zulj hat sich im Sommer gegen die Bundesliga und für einen Wechsel zu Al-Ittihad Kalba in die Vereinigten Arabischen Emirate entschieden. Zuletzt aber wurde der Name Zulj trotzdem wieder eifrig diskutiert in Bochum. Es hieß, der Mittelfeldspieler könne sich im Winter eine Rückkehr ins kalte Bochum vorstellen. Doch Trainer Thomas Reis hat offenbar keine Lust auf seinen abgewanderten Offensivspieler, der Bildzeitung sagte er: „Zulj ist kein Thema.“

Deshalb lohnt sich beispielsweise ein Blick auf Armel Bella Kotchap. Der 19 Jahre junge Innenverteidiger kommt aus der eigenen Jugend und gilt als großes Talent. Trotz seines jungen Alters hat er bereits 44 Zweit- und sechs Erstligaspiele absolviert. Zuletzt war er, wie Fürths Maximilian Bauer, mit der U21-Nationalmannschaft unterwegs.

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