Profi Robin Kehr verletzt sich

Fürther U23 unterliegt Bayern: Eine Niederlage als Teil der Entwicklung

4.10.2021, 12:10 Uhr
„Die Bayern haben eine brutale Qualität“: Das musste am Samstagnachmittag auch Kleeblatt-Kapitän Lukas Ahrend erkennen, der in dieser Szene versucht, Malik Tillman zu bremsen – den Bruder von Fürths Profi Timothy.  

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink „Die Bayern haben eine brutale Qualität“: Das musste am Samstagnachmittag auch Kleeblatt-Kapitän Lukas Ahrend erkennen, der in dieser Szene versucht, Malik Tillman zu bremsen – den Bruder von Fürths Profi Timothy.  

Die zweite Mannschaft der Bayern durchlebt durchaus kuriose Zeiten. Als Aufsteiger wurde das Team auf Anhieb Meister in der dritten Liga, durfte aber nicht aufsteigen. In der Saison darauf stieg die Mannschaft – weil leergekauft – wieder ab, um nun die Regionalliga Bayern wieder aufzumischen. Nur die SpVgg Bayreuth kann bislang noch Paroli bieten.

„Im Vergleich zu Schweinfurt oder Bayreuth spielen die Bayern aber noch einmal auf einem anderen Niveau“, sagt Kleeblatt-Coach Dominic Rühl. Die Niederlage am Samstag vor 555 Zuschauern im Ronhof war für ihn im Nachhinein auch schwer zu bewerten: „Die Bayern haben eine brutale Qualität, aber wir haben unseren Plan umgesetzt und sie vor Probleme gestellt. Das Ergebnis ist deutlicher als es der Spielverlauf war.“

Die Führung für die Münchner ärgerte Rühl, denn kurz zuvor versäumte es seine Mannschaft nach einem vielversprechenden Angriff selbst das 1:0 zu erzielen. Beim zweiten und dritten Gegentreffer spielten die Münchner dann ihre individuelle Klasse aus.

Interessant in der U 23 ist die Rochade auf der Position des Torhüters. Neben Lasse Schulz und Leon Schaffran durfte die letzten beiden Spiele U 19-Keeper Semir Kaymakci das Tor hüten. „Es war so abgesprochen, dass Semir die letzten beiden Spiele bei uns macht. Ich muss immer schauen, welcher Torhüter für ein Spiel zur Verfügung steht. Semir ist 16 Jahre alt. Ich kenne ihn schon von der U 14 und er macht das richtig gut“, sagt Rühl.

Mit Emil Berggreen spielt in dieser Saison ein Profi dauerhaft in der U 23. Die Verpflichtung des Dänen im September 2020 wurde in der Profiabteilung offenbar als Flop abgehakt und der 28-Jährige soll sich über die U 23 für einen neuen Verein empfehlen. Mit Robin Kehr lief am Samstag ein aktueller Spieler aus dem Profikader auf. Nach sieben Minuten musste der 21-Jährige allerdings bereits mit einer schweren Verletzung ausgewechselt werden.

„Das ist bitter. Wir haben noch keine Diagnose, aber er hatte Probleme mit dem Knie“, sagt Rühl. Kehr wechselte im Sommer 2019 von der U 19 von Borussia Dortmund nach Fürth, wartet bis heute auf den Durchbruch im Lizenzspielerbereich und kam gerade erst aus einer längeren Verletzung zurück auf den Platz.

Wer übernimmt Verantwortung?

Mit elf Zählern steht die U 23 weiterhin auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga, zwei Nachholspiele stehen noch aus. Zweifel am Können seiner jungen Mannschaft hegt Rühl keine: „Die Entwicklung stimmt. Wenn wir gegen Bayern eine absolute Top-Leistung hätten abrufen können, wären sie am Samstag auch schlagbar gewesen. Wir hatten Ballbesitzphasen, in denen die Münchner uns hinterherlaufen mussten.“

Von Vereinsseite steht die Entwicklung der Spieler als Nummer Eins auf der Agenda. Rückschläge sind einkalkuliert, der Abstieg sollte dennoch vermieden werden. Mit der Entscheidung, zum größten Teil nur junge Spieler aufzubieten, muss die Mannschaft einen Selbstfindungsprozess durchlaufen.

Unter Ex-Coach Petr Ruman war Daniel Adlung die absolute Leitfigur auf dem Platz, der die Mannschaft führte. Adlung spielt mittlerweile in Schweinfurt. Die neue U 23 muss sich in dieser Hinsicht noch finden. Wer übernimmt Verantwortung, wer geht voran, wie finden wir uns als Mannschaft? Rühl könnte das von außen alles steuern. Wer aber erwachsen werden will, muss manchmal selbst Verantwortung übernehmen. In dieser Hinsicht stellt Fürths Trainer seine Jungs mitunter vor eine interessante Aufgabe, an der jeder Spieler wachsen kann.

Fürth: Kaymakci, Löblein, Moratz (77. Zebrauskas), Kratzer, Kamm, Ahrend, Pisanu (82. Lockermann), Elongo-Yombo (87. Torlak), Kehr (8. Gümpelein), Angleberger (66. Weiß), Berggreen.
Bayern: Kainz, Booth, Arrey-Mbi, Lawrence, Brückner, Aydin (77. Welzmüller), Vidovic (73. Copado), Rhein (66. Sieb), Meier (77. Metu), Tillman, Motika (66. Fust). – Tore: 0:1 Arrey-Mbi (10.), 0:2 Vidovic (54.), 0:3 Meier (63.).

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