Erster Sieg unter Siewert?

Kampfgeist, Abstiegskampf und ein Defensivallrounder: Das wird für das Kleeblatt gegen Ulm wichtig

Erik Thieme

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30.11.2024, 10:46 Uhr
Vor allem Philipp Strompf dürfte am Sonntag im Fokus des Kleeblatts stehen.

© IMAGO / Zink /IMAGO / HMB-Media Vor allem Philipp Strompf dürfte am Sonntag im Fokus des Kleeblatts stehen.

Gegen Ulm steht für die Spielvereinigung aus Fürth ein wegweisendes Duell an. "Ich beschäftige mich damit, dass wir die Chance haben, vor Ulm zu bleiben. Das ist das, was wir ausstrahlen wollen", erklärte Trainer Siewert im Vorfeld der Partie. Die Chance, vor den "Spatzen" zu bleiben, sollte das Kleeblatt auch unbedingt nutzen.

Denn nach turbulenten und torreichen Wochen hat die Spielvereinigung drei weitere Punkte mehr als nötig. Nicht nur, um selbst wieder in die Spur zu finden. Es wäre auch eine gute Gelegenheit, etwas Abstand zu den Abstiegsrängen und einem potenziellen Abstiegskandidaten zu gewinnen. Für den neuen Coach wäre es der erste Sieg mit Fürth.

Die Bilanz

Positiv stimmen dürfte die Gesamtbilanz. Die beiden Teams trafen in der zweiten Bundesliga bereits achtmal aufeinander, Ulm konnte jedoch nur eines dieser Duelle gewinnen. Fürth hingegen entschied fünf der Spiele für sich, zweimal teilte man sich die Punkte.

Es ist gleichzeitig auch das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine seit 24 Jahren. In der Saison 2000/01 gewann das Kleeblatt zu Hause mit 1:0, in Ulm trennte man sich 2:2. Wettbewerbsübergreifend hat Fürth seit zehn Spielen nicht mehr gegen die Ulmer verloren, im März 1981 gab es auswärts die letzte Niederlage (3:0).

Der Gegner

Mit der damaligen Mannschaft hat der heutige SSV allerdings nur noch wenig gemein. Seit dem letzten Duell in der zweiten Liga verbrachten die Ulmer die meiste Zeit in der Ober- beziehungsweise Regionalliga, erst vor zwei Jahren schaffte man den Aufstieg in die dritte Liga. Die Ulmer marschierten aber direkt weiter in die zweite Bundesliga und auch dort sind sie bislang absolut im Soll.

Zwar konnte die Mannschaft von Thomas Wöhrle erst zwei von dreizehn Spielen gewinnen, dem stehen aber fünf Unentschieden gegenüber. Überhaupt ist der SSV seit vier Spielen ungeschlagen, obwohl man auf ambitionierte Mannschaften wie Hertha oder die formstarken Darmstädter traf. Ausschlaggebend für den guten Start ist vor allem die sehr gute Defensive, durch die man erst 15 Gegentore kassierte und schon dreimal zu null spielte. Die Spielvereinigung hingegen kommt bereits auf 26 Gegentore.

Jan Siewert erwartet einen Gegner, "der uns mit Wucht und Geradlinigkeit alles abverlangen wird." Tatsächlich gehören die Spatzen zu den zweikampfstärksten Mannschaften der Liga, nur Magdeburg konnte mehr Zweikämpfe für sich entscheiden.

Das Personal

Die größte Herausforderung für das Kleeblatt wird demetsprechend wohl das Knacken der guten Ulmer Defensive sein. Im Vergleich zur 2:3 Heimniederlage gegen Karlsruhe wird Siewert seine Offensive aber notgedrungen verändern müssen. Dennis Srbeny (bislang 2 Tore/ 2 Assists) holte sich vergangenes Wochenende seine fünfte gelbe Karte und ist somit gegen den SSV gesperrt.

Sowohl Kerim Calhanoglu als auch Jomaine Consbruch werden weiterhin noch nicht dabei sein, ansonsten hat Siewert die freie Auswahl.

Der Spieler im Fokus

Großen Anteil am bisherigen Saisonverlauf der Ulmer hat Innenverteidiger Philipp Strompf. Der bullige Abwehrchef absolvierte fast alle Partien über die volle Distanz, nur vergangene Woche musste er aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre auf der Tribüne Platz nehmen. Der hochgewachsene Verteidiger ist aufgrund seiner Größte von 1,94 Metern nicht nur enorm kopfballstark, sondern auch torgefährlich. Gegen die SV Elversberg erzielte der 26-Jährige sein erstes Tor im Trikot der Spatzen und sicherte dem SSV so den ersten Saisonsieg.

Gleichzeitig hat der Defensivmann aber auch große Qualitäten im Spielaufbau. Strompf zählt mit einer Passquote von 89 Prozent zu den besten Spielern der Liga. Ihn aus dem Spiel zu nehmen, könnte für das Kleeblatt der Schlüssel zum so wichtigen Auswärtssieg bedeuten. Dafür müssen sich vor allem die Offensivkräfte der Spielvereinigung mächtig ins Zeug legen, Strompf zählt zu den zweikampfstärksten Spielern der zweiten Bundesliga.

Die Übertragung

Wie alle Zweitligaspiele ist das Duell zwischen Ulm und Fürth nur bei "Sky" zu sehen. Der Pay-TV-Sender zeigt das Duell am Sonntag um 13.30 Uhr sowohl in der Zweitliga-Konferenz als auch als Einzelspiel. Wer kein Geld ausgeben möchte, kann das Spiel in der Audio-Berichterstattung in der ARD-Audiothek oder beim Kleeblatt-Radio verfolgen.

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