Kleeblatt-Kolumne

Laubenweg 60: Eine Nummer zu groß

20.9.2021, 12:44 Uhr
Die Stadt, das Trainingsgelände - und natürlich das Stadion: In Berlin ist alles eine Nummer größer, manchmal auch zu groß.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Stadt, das Trainingsgelände - und natürlich das Stadion: In Berlin ist alles eine Nummer größer, manchmal auch zu groß.

In Berlin ist alles eine Nummer größer, oder auch gerne mal zwei Nummern. Das ist jetzt keine ganz neue Erkenntnis, aber bemerkenswert ist dann doch, wie sehr man sich davon beeindrucken lässt.

Da sind zunächst einmal die Wege, die weiten Wege. Über eine Stunde ist man in Berlin von der Unterkunft bis zum Olympiastadion unterwegs, nach einem Halbmarathon mit Umweg über die Geschäftsstelle und das riesige Trainingsgelände der Hertha, wartet im Pressebereich die nächste Überraschung.

In den meisten Stadien gibt es einen Block für die Journalisten, in Berlin sind es gleich drei. Während die Sitzreihen für die Hauptstadtjournalisten gut gefüllt sind, sitze ich in meinem Block mehr oder weniger alleine. Kurz vor Anpfiff kommt noch ein Kollege dazu, nach der ersten umstrittenen Schiedsrichterentscheidung weiß ich aber, dass sein Interesse ausschließlich Berlin gilt.

Die grimmigen Blicke der Hauptstadtjournalisten

Das gleiche Bild dann bei der Pressekonferenz nach dem Spiel: Etwa 20 Hauptstadtjournalisten – und ein Kleeblatt-Berichterstatter. Die Hauptstadtjournalisten bedenken den Unbekannten mit grimmigen Blicken, die klar machen: Die Fragen stellen wir hier.

Die Frage an Stefan Leitl, warum er sich an diesem Abend für Jeremy Dudziak statt für Julian Green entschieden hat, bleibt deshalb ungestellt. Kann man ja auch noch bei der nächsten Pressekonferenz in Fürth stellen; wo man unter sich ist. Und alles eine Nummer kleiner.

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