Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Farbenlehre mit Branimir Hrgota
26.7.2022, 05:02 UhrMarc Schneider hat ein Frankenderby erlebt, ein Trainingslager mit seiner Spielvereinigung und ein Schulfest in der Fürther Südstadt, das hat bereits gereicht, um etwas ganz Erstaunliches herauszufinden: Nach Spielen sagten Spieler immer, was man hören will. Wobei die Frage ist, wer genau hören wollte, dass die Mannschaft „das Derby in der ersten Halbzeit nicht richtig angenommen“ habe, so wie Luca Itter das auf dem Platz empfunden hatte, und wer ihm da eigentlich widersprechen wollte – also außer seinem Trainer.
Unzweifelhaft genau das gesagt, was Fans mit weißgrünem Herzen hören wollten, hat Branimir Hrgota noch vor dem Anpfiff gesagt – obwohl er sich nicht sicher hat sein können, dass seine Antwort tatsächlich jemand hört. „Rot oder Schwarz“, wurde der Fürther Kapitän von Schiedsrichter Sascha Stegemann bei der Platzwahl gefragt, woraufhin Hrgota „am besten keines von beiden“ sagte.
Umgrätschen, endlich
Gut zweieinhalb Stunden später hat er wieder antworten sollen. Zum Beispiel, ob er denn beim nächsten Zweitligaspiel des Kleeblatts noch dabei sei. Ein Running Gag zwischen Berichterstatter und Fußball-Profi, was Hrgota nach dem 0:2 allerdings entging. Er atmete einmal tief durch, doch bevor er antworten konnte, was sein Berater, sein aktueller Arbeitgeber und die Fans hören wollten, unterbrach ihn der Fragesteller lächelnd. „Brauchst nicht antworten…“
Zurück in den Anstoßkreis, wo Hrgota auch den Schiedsrichter zum Lächeln brachte (während Nürnbergs Kapitän Christopher Schindler stoischen Blicks darauf wartete, Hrgota endlich umgrätschen zu dürfen). „Sorry“, sagte Sascha Stegemann, „was anderes habe ich nicht dabei.“ Eine Antwort, die beim 270. Derby niemand mehr hören will.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen