Tillman und Leweling überzeugen

"Luft nach oben": Fürths Coach lobt und kitzelt die Eigengewächse

4.12.2021, 06:00 Uhr
Zwei Erfolgsgeschichten in trauriger Zeit: Timothy Tillman feierte gegen Hoffenheim sein erstes Bundesligator zusammen mit Jamie Leweling (#40). 

© Markus Ludwig/SpVgg Greuther Fürth Zwei Erfolgsgeschichten in trauriger Zeit: Timothy Tillman feierte gegen Hoffenheim sein erstes Bundesligator zusammen mit Jamie Leweling (#40). 

Im Sommer hat Rachid Azzouzi eine komplette Mannschaft verpflichtet. Elf neue Spieler hat der Sport-Geschäftsführer zwischen Mai und August zum Kleeblatt gelotst, sie alle sollten mithelfen, die Erfolgsgeschichte nach dem Aufstieg in die Bundesliga fortzuschreiben. Nach zwölf Niederlagen in 13 Spielen spricht allerdings niemand mehr von einer Fürther Erfolgsgeschichte.

Trotzdem gibt es in dieser oft so schwierigen Saison kleine Erfolgsgeschichten. In den vergangenen Wochen sind es vor allem zwei Eigengewächse, die mit den permanenten Rückschlägen offenbar am besten umgehen können. "In so einer Situation ist es schwer, cool zu bleiben. Wir sind Tabellenletzter mit einem Punkt", sagte Jamie Leweling vor ein paar Wochen. Weitere Punkte sind seitdem nicht hinzugekommen, der 20-Jährige zeigt trotzdem beständig gute Leistungen.

Wie er das macht? "Es ist halt Fußball", sagt Leweling - und der soll ja, ob auf dem Bolzplatz oder in der Bundesliga, vor allem eines: "Spaß machen." Dabei trägt den U21-Nationalspieler ein einfaches Motto, das ihm auch bei seinen drei Toren in dieser Saison geholfen hat: Nicht so viel nachdenken. Einfach machen.

Die andere kleine Erfolgsgeschichte ist die von Timothy Tillman. Der 22-Jährige galt als 15-Jähriger schon als der kommende Messi, wechselte für 500.000 Euro zum FC Bayern - und musste dann erfahren, dass das Leben als Fußballer nicht nur schöne Seiten hat. Seit knapp zwei Jahren ist er zurück bei seinem Ausbildungsverein, bei dem er in der Bundesliga plötzlich einer der besten Spieler ist. Gegen Hoffenheim hat er sein erstes Tor als Profi geschossen und schon insgesamt drei Treffer aufgelegt.

"Ich bin sehr glücklich über Timmys Entwicklung", sagte Stefan Leitl vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr/Sky). "Es war ein Prozess. Wir haben ihm einen klaren Weg aufgezeigt." Tillman habe schon im Aufstiegsjahr "deutliche Schritte nach vorne gemacht". Doch der Mittelfeldspieler arbeitete weiter hart an sich. "Er ist sehr fleißig und momentan gut in Form", lobt der Trainer. "Er bringt die Leistung, die er im Training zeigt, auch am Wochenende aufs Feld."

Doch zufrieden ist Leitl noch lange nicht mit der Entwicklung seiner beiden Youngster. Der offensiv so auffällige Leweling müsse noch viel an seinem Defensivverhalten arbeiten, bei Tillman sei die Frage, "ob ihm das bisher Erreichte reicht oder ob er die nächsten Schritte gehen kann", sagt Leitl. "Denn es ist noch weiter Luft nach oben."

Fürth: Funk; Meyerhöfer, Sarpei, Bauer, Willems – Christiansen, Griesbeck – Leweling, Tillman, Hrgota – Abiama.

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