Fürth sucht neue Helden

Mit besonderen Gästen empfangen das Kleeblatt und Jamie Leweling Wolfsburg

11.9.2021, 10:47 Uhr
Applaus, Applaus: Jamie Leweling tritt bislang relativ sorglos auf in Liga eins.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Applaus, Applaus: Jamie Leweling tritt bislang relativ sorglos auf in Liga eins.

Für das Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr) haben sie sich bei der Spielvereinigung Greuther Fürth ein paar besondere Gäste eingeladen. Die Einladung hatte Geschäftsführer Holger Schwiewagner zwar schon vor 16 Monaten ausgesprochen, die Umstände machen einen Besuch im Ronhof aber eben erst jetzt möglich.

Im Mai 2020, da rollte gerade die erste Welle der Corona-Pandemie durchs Land, lud Schwiewagner unter der Überschrift "Tickets für die Helden des Alltags" Ärzte und Pflegekräfte des Universitätsklinikums Erlangen zu einem Heimspiel ein, sobald wieder "guten Gewissens Großveranstaltungen stattfinden können". Weil das erst jetzt, und nur unter strengen Hygienevorschriften, wieder möglich ist, kommen die Gäste immerhin in den Genuss von Erstliga-Fußball.

Im besten Fall: Nichtabstiegs-Helden

In diesen letzten 16 Monaten haben Fürths Fußballer die schöne Gelegenheit genutzt, sich zu Aufstiegshelden zu machen. Nun, nach der harten Landung in der Bundesliga, werden neue Helden gesucht beim Kleeblatt; im besten Fall handelt es sich um Nichtabstiegs-Helden.

Einer von ihnen könnte Jamie Leweling werden. Nach einer überzeugenden ersten Saison bei den Profis war er vergangene Spielzeit nur selten erste Wahl. Auf dem nächsthöheren Level gehört aber überraschenderweise er zu den wenigen Fürther Lichtblicken. Beim Auftakt in Stuttgart erzielte er gleich ein Tor, auch nach seinen Einwechslungen gegen Bielefeld und Mainz brachte er frischen Wind. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen wirkt er relativ sorglos und spielt wieder befreit auf.

"Nach dem Tief kommt ein Hoch" ist Leweling überzeugt

"Das ist bei einem jungen Spieler normal", sagt der 20-Jährige mit etwas Abstand im Rückblick auf die vergangene Saison: "Nach einem Hoch kommt oft ein Tief, danach aber wieder ein Hoch." Nach seinen starken Leistungen in der Premierensaison zeigten deutlich größere Klubs Interesse. "Das musst du erst einmal verarbeiten", sagt Trainer Stefan Leitl, der das Gefühl hatte, dass sich Leweling zuletzt selbst etwas zu "sehr unter Druck gesetzt" hatte.

Die Sommerpause hat der immer noch junge Angreifer offenbar genutzt, um etwas Ballast aus dem Rucksack zu packen. Nach seinem zumindest individuell geglückten Saisonstart traf er vergangene Woche auch gleich bei seinem Debüt in der U21 gegen San Marino, nun möchte er das Selbstvertrauen und den Schwung nach Fürth mitnehmen. Dass er gegen Wolfsburg gleich von Beginn an ran darf, hält er allerdings selbst für unwahrscheinlich: "Ich war ja jetzt zehn Tage nicht da", sagt er mit Blick auf den Ausflug zur Nationalmannschaft. "Er wird auf seine Spiele kommen" ist Leitl zuversichtlich, vielleicht wird er ja sogar zu einem Helden im Bundesliga-Alltag.

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