Wolfsburg im Kleeblatt-Gegnercheck

Nach einer Blamage zum Auftakt reist Fürths Gegner als Tabellenführer an

10.9.2021, 18:37 Uhr
Nach dem peinlichen Rechenfehler im DFB-Pokal wurde schon über das Aus von Mark van Bommel spekuliert, in den Ronhof reist er aber als Trainer des Tabellenführers.

© Swen Pförtner, dpa Nach dem peinlichen Rechenfehler im DFB-Pokal wurde schon über das Aus von Mark van Bommel spekuliert, in den Ronhof reist er aber als Trainer des Tabellenführers.

Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt die Spielvereinigung Greuther Fürth den VfL Wolfsburg und hat, natürlich, wieder einmal die Chance auf den ersten Heimsieg in der Bundesligageschichte. Gegen Arminia Bielefeld war die Mannschaft von Stefan Leitl schon nahe, ja sogar sehr nahe dran, allerdings bringt der Gegner diesmal deutlich mehr Qualität mit. Was vor dem ersten Spieltag allerdings so nicht zu erwarten war.

Mit der Gesamtsituation . . .

. . . werden sie beim VfL inzwischen wieder sehr versöhnt sein, nachdem der Auftakt gründlich schief gegangen war. Nach einer ziemlich missratenen Vorbereitung und Niederlagen gegen Hansa Rostock, Holstein Kiel, Olympique Lyon, AS Monaco und Atletico Madrid (und einem 2:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue), besiegten die Wölfe in der ersten Pokalrunde Preußen Münster auf dem grünen Rasen zwar nach Verlängerung, am Grünen Tisch wurde ihnen der Erfolg aber später aberkannt. Wolfsburg hatte sechs statt fünf Mal ausgewechselt und etwas Nachholbedarf in Mathematik offenbart.

Diese Blamage scheint sie aber eher motiviert zu haben, in der Liga folgten drei Siege in Folge, was keiner anderen Mannschaft gelungen ist, weshalb der VfL als Tabellenführer nach Fürth reist.

An der Seitenlinie . . .

. . . steht seit dieser Saison Mark van Bommel. Der Niederländer erlebte als Spieler große Jahre beim FC Barcelona, beim AC Mailand und natürlich vor allem beim FC Bayern München. Als Trainer ist er noch dabei, an seiner großen Karriere zu basteln. Nach einigermaßen exotischen Stationen als Co-Trainer von Saudi-Arabien sowie Australien scheiterte er als Cheftrainer der PSV Eindhoven knapp am Gewinn der Meisterschaft und qualifizierte sich damit für höhere Aufgaben in der Bundesliga.

Ob er sich noch an seine Begegnung mit der Spielvereinigung im Jahr 2010 erinnern könne, wurde Van Bommel auf der Pressekonferenz am Donnerstag gefragt. Wolfsburgs Trainer schaute etwas irritiert, ein, zwei Stichwörter später war er aber wieder voll im Bilde. „Stimmt, das Pokal-Viertelfinale. Zur Halbzeit lagen wir 1:2 hinten. Am Ende der Saison haben wir das Double geholt.“

Der letzte Auftritt . . .

. . . war eher durchwachsen, allerdings sollte man das 3:3 im Testspiel gegen Zweitligist Hannover 96 nicht überbewerten. Genau wie beim Fürther 2:1 gegen Jahn Regensburg ging es auch für Van Bommel eher darum, Abläufe zu wiederholen, Dinge auszuprobieren und den Spielern Einsatzzeit zu verschaffen, die bislang meistens zuschauen mussten. In der Liga stand zuletzt ein 1:0-Erfolg gegen Vizemeister Leipzig.

Alle Augen auf . . .

. . . Wout Weghorst. An den ersten drei Spieltagen hatte die Spielvereinigung große Probleme mit den Mittelstürmern des jeweiligen Gegners, einer solchen Robustheit sind Fürths Innenverteidiger in der zweiten Liga eher selten begegnet. Am ersten Spieltag traf Stuttgarts Al Ghaddioui per Kopf, am zweiten Bielefelds Fabian Klos, am dritten machte ihnen Adam Szalai zu schaffen.

Mit dem 1,97 Meter großen Wout Weghorst dürfte ihnen am Samstag mutmaßlich eine der imposantesten Erscheinungen der Bundesliga gegenüberstehen, vor allem reist der Niederländer vermutlich mit viel Wut im Bauch an. Die vergangene Woche hat er mit der Nationalmannschaft verbracht, wurde dort aber nicht berücksichtigt. Seinen Ehrgeiz dürfte das nur größer gemacht haben.

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