Wo sind sie heute?

Sontheimer, Megyeri, Stiepermann: Die neuen Vereine der Ex-Fürther

17.9.2021, 12:00 Uhr
Über Würzburg nach Köln: Der einstige Fürther Publikumsliebling Patrick Sontheimer spielt jetzt in der dritten Liga für die Viktoria.

© imago images/Brauer-Fotoagentur/Stefan Brauer, NN Über Würzburg nach Köln: Der einstige Fürther Publikumsliebling Patrick Sontheimer spielt jetzt in der dritten Liga für die Viktoria.

Ein Spieler aus der eigenen Jugend, der ein paar Wochen vor seinem ersten Einsatz für die Profis noch im Fanblock stand: Patrick Sontheimer war der Liebling im Ronhof, er ackerte, kämpfte und rieb sich auf für das Kleeblatt. Das reichte aber nicht für eine dauerhafte Anstellung. Anfang 2019 wurde Sontheimer an den damaligen Drittligisten Würzburger Kickers ausgeliehen. Später kauften die Kickers den jungen Mittelfeldspieler, der mit Würzburg in die zweite Liga aufstieg und dort gute Leistungen zeigte. Nach dem Abstieg in der vergangenen Saison verließ der 23-Jährige den Verein, jetzt spielt er für Viktoria Köln in Liga drei.

Sein Freistoßtor hielt die abstiegsbedrohte Spielvereinigung 2015 in der zweiten Bundesliga. Ein Jahr später wechselte Marco Stiepermann nach Bochum und von dort weiter zum englischen Zweitligisten Norwich City. Mit dem stieg er sogar in die Premier League auf und wieder ab, im Sommer löste er seinen Vertrag auf. Die Ärzte diagnostizierten bei ihm „Long Covid“, an den Folgen seiner Corona-Infektion (unter anderem Erschöpfung) litt Stiepermann lange. Seit dieser Spielzeit ist er zurück in Deutschland und spielt beim Zweitligisten SC Paderborn.

In Norwich traf Stiepermann in Tom Trybull auf einen weiteren Ex-Fürther. Der Mittelfeldspieler war von 2015 bis 2016 im Ronhof und hinterließ dort keinen bleibenden Aufstieg. Mit den „Kanarienvögel“ stieg er aber in die Premier League auf, wo er sich aber nicht beweisen konnte. Nach einer Leihe zu den Blackburn Rovers hat er im Sommer bei Hannover 96 unterschrieben.

Ein Spieler, der von der „Right to Dream Academy“ kommt? Allein damit war George Davies schon interessant. Nach neun Einsätzen war für den Mittelfeldspieler aus Sierra Leone aber schon wieder Schluss in Fürth. Erst wurde er an den Floridsdorfer AC nach Österreich ausgeliehen, seit 2017 spielt er für den SKN St. Pölten. Mit dem Verein aus der Hauptstadt von Niederösterreich ist Davies in die zweite Liga abstiegen.

Er kam als Weltenbummler – und ist bis heute ein solcher geblieben. Balazs Megyeri spielte in Ungarn, England, Griechenland und Spanien, bevor er vom FC Getafe zum Kleeblatt wechselte. Nach 41 Spielen im Fürther Tor wechselte der Ungar 2018 zu Atromitos Athen und im vergangenen Sommer weiter in die Türkei zu Göztepe Izmir.

Dass es mitunter etwas länger dauert, bis sich jemand auf hohem Niveau durchsetzt, beweist das Beispiel Tolcay Cigerci. Der Offensivspieler empfahl sich 2016 in der Fürther U23 für mehr, 2018 wurde sein Vertrag trotzdem aufgelöst. Seitdem spielt er in Berlin – erst für den Berliner AK, dann für die VSG Altglienicke. Seit dieser Saison trägt er das Trikot von Viktoria Berlin. Auch dank Cigercis sechs Toren und drei Vorlagen ist der Aufsteiger derzeit Tabellenzweiter in der dritten Liga.

Ein Spieler, der beim FC Arsenal ausgebildet wurde, weckt natürlich Hoffnungen. 2018 lieh der VfL Wolfsburg Kaylen Hinds nach Fürth aus. Beim Kleeblatt blieb der Engländer aber ein Phantom und spielte nur einmal für die U23. Später kündigte ihm der VfL, inzwischen spielt Hinds in der sechsten englischen Liga.

Nach elf Toren für das Kleeblatt wechselte Veton Berisha 2017 für kolportierte 1,5 Millionen Euro zu Rapid Wien. Zwei Jahre später zog es den Angreifer zurück in seine Heimat Norwegen. Zunächst zu SK Brann in Bergen, dann zu Viking Stavanger, für das Berisha seit 2020 stürmt.

In Fürth ist Mark Flekken „sehr schnell erwachsen geworden“, wie er Reviersport vor einigen Jahren erzählte. Das dauerhafte Leben auf der Ersatzbank war ihm nach drei Jahren genug. Beim MSV Duisburg empfahl er sich mit starken Leistungen, seit dieser Saison ist der Niederländer Stammtorhüter beim SC Freiburg und hat sich dort sogar in den Fokus der Nationalmannschaft gespielt.

Beim Blick auf das Aufgebot wirkt die Spielvereinigung Bayreuth wie ein Zufluchtsort für ehemalige Fürther. Beim ambitionierten Regionalligisten spielen mit Daniel Steiniger, Benedikt Kirsch, Stefan Maderer, Lucas Zahaczewski, Lucas Chrubasik, Tim Danhof und Johannes Golla gleich sieben Spieler, die in der Jugend das weiß-grüne Trikot getragen haben.

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