Vorfall in erster Hälfte

Tragödie in Braunschweig: Fan stirbt während Spiel des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

6.11.2022, 17:04 Uhr
Ein Braunschweiger Fan verstarb während des Spiels gegen das Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Ein Braunschweiger Fan verstarb während des Spiels gegen das Kleeblatt.

Nach knapp zehn Minuten wurde es still im Eintracht-Stadion. Der Vorsänger der Braunschweiger Fankurve sprach einige Worte in sein Mikrofon, dann verstummten die knapp 17.000 Menschen im weiten Rund. Kurz darauf waren Sirenen zu hören, hinter der Nordkurve, in der Nähe der mitgereisten Fürther Fans, sah man einen Rettungswagen heranfahren. Während das Kleeblatt auf dem Platz das Spiel bestimmte, kümmerten sich Sanitäter um einen Menschen.

Die Nachricht, dass es einen medizinischen Notfall gegeben hatte, machte während der ersten Halbzeit die Runde. Doch weil die Zuschauer den Fan in sicheren Händen wähnten, nahmen sie den Support wieder auf und versuchten, ihre Mannschaft zum Sieg zu treiben. Das taten die Braunschweiger natürlich viel lauter als die wenigen Weiß-Grünen im Gästeblock, doch als der Schiedsrichter zum letzten Mal pfiff, da jubelten nur die Fürther - auf und neben dem Platz.

Doch die Freude hielt nur kurz. Ein paar Minuten nach dem Spiel gab die Pressesprecherin der Eintracht auf der Pressekonferenz bekannt, dass es in der ersten Hälfte tatsächlich einen "Notfalleinsatz in der Nordkurve" gegeben hatte - und "der Fan auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben ist". Beide Trainer sprachen den Angehörigen kurz ihr Beileid aus und beendeten die Pressekonferenz dann wieder. Über Fußball wollte in diesem Moment niemand reden.

"Es gibt Momente, da rückt das Sportliche in den Hintergrund. Ob Sieg oder Niederlage: das ist gerade nicht wichtig", twitterte das Kleeblatt kurz darauf. "Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Beileid sind bei der Familie und den Freunden des leider während des Spiels verstorbenen Fans von Eintracht Braunschweig."

Keine Kommentare