Umsatz gesteigert

Verluste minimiert: Spielvereinigung verkündet Minus von 460.000 Euro

25.11.2021, 17:06 Uhr
"Außerordentliche Leistung": Einen Tag nach dem Aufstieg durfte sich auch Holger Schwiewagner (links) im Beisein von Fürths OB Thomas Jung ins goldene Buch der Stadt eintragen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN "Außerordentliche Leistung": Einen Tag nach dem Aufstieg durfte sich auch Holger Schwiewagner (links) im Beisein von Fürths OB Thomas Jung ins goldene Buch der Stadt eintragen.

Am Donnerstagnachmittag dachten sie beim Kleeblatt nochmal zurück an den 23. Mai 2021. Das 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf war gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga. Dort läuft es bislang sportlich sehr schlecht, Holger Schwiewagner wollte aber die traurige Gegenwart nicht verdrängen, als er nochmal kurz in die Vergangenheit eintauchte. Der Geschäftsführer der ausgegliederten Profi-Abteilung präsentierte in der Haupttribüne des Ronhofs die finanziellen Kennzahlen des Geschäftsjahres 2020/2021 - und wirkte dabei nicht besorgt.

Zum Stichtag 30. Juni dieses Jahres hat das Kleeblatt zwar einen Verlust von 460.000 Euro gemacht, "hätten wir keine Aufstiegsprämien zahlen müssen, hätten wir vielleicht sogar die Schwarze Null erreicht", sagte Schwiewagner mit einem Augenzwinkern. Der Aufstieg, der kurzfristig noch einmal etwas Geld kostete, wird aber dafür sorgen, dass die Zeiten roter Zahlen in der Bilanz erst einmal vorbei sind.

Im vergangenen Jahr hatte die Spielvereinigung ein Rekordminus von fast vier Millionen Euro verkündet - dass es jetzt trotz einer Saison voller Geisterspiele und finanzieller Unwägbarkeiten nur ein kleiner Verlust geworden ist, macht Schwiewagner stolz. Freuen aber kann sich der 44-Jährige darüber nicht. "Entgegen mancher Kollegen tue ich mich schwer damit, das als großen Erfolg zu verbuchen", sagte der Geschäftsführer. "Ein Minus ist ein Minus."

Umso höher sei der sportliche Erfolg der abgelaufenen Saison zu werten. "Unter diesen Voraussetzungen war das eine außerordentliche Leistung", betont Schwiewagner. Mit einem Etat von 9,4 Millionen Euro habe man "einen der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte" gefeiert - und etwas geschafft, was andere mit doppelt so viel Invest nicht geschafft hätten.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat das Kleeblatt zudem seinen Umsatz um eine Million Euro auf 23,8 Millionen Euro gesteigert, für die laufende Spielzeit planen die Verantwortlichen mit einer Verdopplung. "Auch wegen des Aufstiegs sind wir weitgehend unbeschadet durch die Pandemie gekommen und haben in wirtschaftlicher Hinsicht eine gute Basis für die Zukunft geschaffen", betonte Schwiewagner. Man werde sich "finanziell und strukturell weiterentwickeln", eines aber wollte der Geschäftsführer noch einmal betonen. "Auf Dauer", sagte er, "werden wir die Gesetze des Marktes nicht außer Kraft setzen zu können."

Verrückte Dinge aber will in Fürth deshalb niemand machen - sondern lieber ruhig und solide weiterarbeiten. "Wir werden unseren Werten und unserem Weg auch in Zukunft treu bleiben und die Entwicklung der Spielvereinigung mit Weitsicht vorantreiben", so Schwiewagner. "Denn wir werden uns langfristig den Erfolg nur weiter erarbeiten können.

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