Wie geht es weiter?

Viele Baustellen für Azzouzi: Beim Kleeblatt laufen die Verträge von neun Spielern aus

26.1.2022, 06:00 Uhr
Alles machbar, auch in Sachen Transfers? Nicht ganz. Zumindest mit Sebastian Griesbeck, den er kürzlich für dessen Mentalität gelobt hat, wird Rachid Azzouzi (rechts) auch in der nächsten Saison noch zusammenarbeiten. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Alles machbar, auch in Sachen Transfers? Nicht ganz. Zumindest mit Sebastian Griesbeck, den er kürzlich für dessen Mentalität gelobt hat, wird Rachid Azzouzi (rechts) auch in der nächsten Saison noch zusammenarbeiten. 

Die Arbeit geht Rachid Azzouzi eigentlich nie aus. Wer sich um die kurz-, mittel- und langfristige Planung einer Fußballmannschaft kümmert, der hat immer etwas zu tun. In diesen Tagen sucht der Sport-Geschäftsführer des Kleeblatts beispielsweise nach einem Innenverteidiger sowie einem Spieler für das Mittelfeld, die Zeit dafür wird allerdings immer knapper. Bis zum 31. Januar ist das sogenannte Transferfenster geöffnet, danach bleibt es für ein paar Monate geschlossen.

Die Füße wird Azzouzi ab kommender Woche allerdings nicht hochlegen. Denn neben der akuten Suche nach Verstärkungen muss er sich auch um die Spieler kümmern, deren Verträge im Sommer auslaufen. Bei manchen bleibt er ganz entspannt, weil er einst bestimmte Klauseln in die Verträge eingebaut hat, bei anderen wird er aber bis zum Schluss kämpfen und feilschen müssen. Immer mit dem Blick auf den Geldbeutel, der beim Kleeblatt traditionell nicht allzu prall gefüllt ist.

Option bei Tillman und Asta

Den auslaufenden Kontrakt mit Eigengewächs Timothy Tillman, der sich prächtig entwickelt hat und unumstrittener Stammspieler ist, möchte Azzouzi gerne langfristig verlängern. Wenn er sich darauf mit dem Spieler und dessen Management nicht einigen kann, hat er zumindest die Option, den 23-Jährigen um ein weiteres Jahr ans Kleeblatt zu binden.

Ähnlich ist die Situation bei Rechtsverteidiger Simon Asta, der trotz guter Entwicklung bislang nicht an Marco Meyerhöfer vorbeikommt, aber unter anderem als Kapitän der U20-Nationalmannschaft auf sich aufmerksam gemacht hat. In der kommenden Saison soll der gerade 21 Jahre alt gewordene Abwehrspieler einen Zweikampf mit Meyerhöfer, der sich bis 2025 ans Kleeblatt gebunden hat, führen. Abdourahmane Barry hingegen, der ebenfalls auf dieser Position eingesetzt wurde, spielt in den Planungen keine Rolle mehr.

Schwieriger waren und sind da schon die Gespräche mit Paul Seguin und Maximilian Bauer. Natürlich würde der Geschäftsführer auch mit den beiden gerne neue Verträge abschließen, ist dabei aber in einer schlechten Position. Verlängerungs-Optionen gibt es nicht, sodass das Duo ablösefrei zu haben ist. Während Bauer auf dem Transfermarkt mit dem Status als U21-Nationalspieler wuchern kann, hat Seguin nachgewiesen, dass er zu den besten Zweitligaspielern gehört und allmählich auch immer besser in der Bundesliga zurechtkommt.

Bereits nach dem Aufstieg hatte der Mittelfeldchef mehrere Angebote, wollte aber weiter das Kleeblatt auf der Brust tragen. Auch jetzt, so hört man, sollen sich mehrere Vereine aus der ersten und der zweiten Bundesliga nach Seguin erkundigt haben. Rachid Azzouzi hält sich in diesem Fall sehr bedeckt, wohl auch, weil er weiß, dass er finanziell mit den meisten nicht mithalten kann.

Seguin wird im Sommer 27 Jahre alt, sein nächster Vertrag dürfte der wichtigste seiner Karriere sein - weil er auch über deren Zukunft entscheidet. Zu verdienen gibt es fast überall mehr als in Fürth, weshalb eine Trennung nach der Saison wahrscheinlich ist. Nach dieser sieht es wohl auch bei Angreifer Havard Nielsen aus, der nach dem Aufstieg nur um ein weiteres Jahr verlängert hatte und zu den Besserverdienern im Kader gehört.

"Wir müssen schon schauen, dass wir uns unsere Mannschaft auch leisten können", sagt Azzouzi zum Blick in die Zukunft. Ob in dieser der aus Freiburg geliehene Linksverteidiger Luca Itter noch eine Rolle spielt, wird sich zeigen. "Wir sind für alles offen, denn es ist wichtig, dass er in einer Mannschaft bleibt und sich weiterentwickelt", sagt Azzouzi - gibt aber zu bedenken, dass der SC für Itter einst 2,5 Millionen Euro bezahlt hat. Für einen Bruchteil dessen wird Freiburg den 23-Jährigen, dessen Vertragsdauer im Breisgau nicht bekannt ist, kaum ziehen lassen, vermutet der Geschäftsführer, "da muss man realistisch sein".

Zuletzt laufen auch die Verträge der Torhüter Marius Funk und Sascha Burchert aus. Mit Andreas Linde, der am Donnerstag im Testspiel beim FC Ingolstadt (13 Uhr) erstmals spielen wird, hat Azzouzi bereits einen neuen Mann verpflichtet. "Es ist klar, dass wir nicht mit fünf Torhütern in die neue Saison gehen", betont der Kleeblatt-Boss. Wie es auf der Position weitergeht, "das werden die nächsten Wochen zeigen".

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