Stanislawski: Supermarkt-Chef, EM-Experte - und jetzt Club-Trainer?

21.6.2016, 23:55 Uhr
Holger Stanislawski ist nunmehr ein heißer Kandidat auf den Trainerposten beim 1. FC Nürnberg. Der gebürtige Hamburger, der seine Fußballlehrer-Ausbildung als Jahrgangsbester abgeschlossen hat, war bereits 2014 in der engeren Auswahl, entschloss sich dann aber, Geschäftsleiter in einem Supermarkt zu werden. Wir stellen ihn vor.
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Holger Stanislawski ist nunmehr ein heißer Kandidat auf den Trainerposten beim 1. FC Nürnberg. Der gebürtige Hamburger, der seine Fußballlehrer-Ausbildung als Jahrgangsbester abgeschlossen hat, war bereits 2014 in der engeren Auswahl, entschloss sich dann aber, Geschäftsleiter in einem Supermarkt zu werden. Wir stellen ihn vor. © dpa

Wer an Holger Stanislawski denkt, denkt automatisch an den FC St. Pauli. Als Spieler hielt der er dem Kiez-Klub elf Jahre die Treue. Zweimal stieg der Libero mit den Braun-Weißen in die Bundesliga auf, gehörte auch zum Team der "Weltpokalsiegerbesieger". Ein Bänderriss im Knie beendete seine aktive Laufbahn.
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Treuer Kiez-Kicker

Wer an Holger Stanislawski denkt, denkt automatisch an den FC St. Pauli. Als Spieler hielt der er dem Kiez-Klub elf Jahre die Treue. Zweimal stieg der Libero mit den Braun-Weißen in die Bundesliga auf, gehörte auch zum Team der "Weltpokalsiegerbesieger". Ein Bänderriss im Knie beendete seine aktive Laufbahn. © Archiv

Ein Trainerjob war nach der Profi-Karriere zunächst nicht geplant. Der gelernte Masseur Stanislawski drückte nach seiner aktiven Laufbahn noch einmal die Schulbank und ließ sich zum Sportfachwirt ausbilden. Dann ging es ratzfatz: Schnell wurde "Stani" zum Manager und sogar zum Vize-Präsidenten des FC St. Pauli.
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Vom Sportfachwirt zum Vizepräsidenten

Ein Trainerjob war nach der Profi-Karriere zunächst nicht geplant. Der gelernte Masseur Stanislawski drückte nach seiner aktiven Laufbahn noch einmal die Schulbank und ließ sich zum Sportfachwirt ausbilden. Dann ging es ratzfatz: Schnell wurde "Stani" zum Manager und sogar zum Vize-Präsidenten des FC St. Pauli. © dpa

Als St. Pauli 2006 Andreas Bergmann beurlaubte, übernahm "Stani" interimsmäßig mit seinem langjährigen Mitspieler Andre "Truller" Trulsen die Mannschaft. Aus dem Intermezzo wurde schnell eine langfristige Angelegenheit. Und weil mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2007 der Sprung in den Profibereich glückte, musste sich Stanislawski zum Fußballlehrer fortbilden lassen. Das Ergebnis: Er schloss als Jahrgangsbester ab.
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Jahrgangsbester Fußballlehrer

Als St. Pauli 2006 Andreas Bergmann beurlaubte, übernahm "Stani" interimsmäßig mit seinem langjährigen Mitspieler Andre "Truller" Trulsen die Mannschaft. Aus dem Intermezzo wurde schnell eine langfristige Angelegenheit. Und weil mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2007 der Sprung in den Profibereich glückte, musste sich Stanislawski zum Fußballlehrer fortbilden lassen. Das Ergebnis: Er schloss als Jahrgangsbester ab. © Sportfoto Zink

So engagiert und akribisch er auf dem Trainingsplatz auch ist: Ein Vorbild in gesunder Lebensweise ist "Stani" seinen Profis nicht, er trinkt literweise Kaffee und ist zudem passionierter Raucher.
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Kaffee und Kippen

So engagiert und akribisch er auf dem Trainingsplatz auch ist: Ein Vorbild in gesunder Lebensweise ist "Stani" seinen Profis nicht, er trinkt literweise Kaffee und ist zudem passionierter Raucher. © dpa

2010 stieg der FC St. Pauli unter dem Duo Stanislawski/Trulsen in die 1. Bundesliga auf, wo sich der Klub allerdings nicht halten konnte. Nach nur einer Spielzeit ging es wieder runter und bei Stanislawski flossen...
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Erstklassiges Zwischenspiel

2010 stieg der FC St. Pauli unter dem Duo Stanislawski/Trulsen in die 1. Bundesliga auf, wo sich der Klub allerdings nicht halten konnte. Nach nur einer Spielzeit ging es wieder runter und bei Stanislawski flossen... © dpa

... bittere Tränen. Er hatte nicht nur den Abstieg zu verdauen, sondern verkündete auch seinen Abschied. Nach 18 Jahren verließ er das Millerntor, um sich als Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim weiterzuentwickeln.
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Abschiedstränen

... bittere Tränen. Er hatte nicht nur den Abstieg zu verdauen, sondern verkündete auch seinen Abschied. Nach 18 Jahren verließ er das Millerntor, um sich als Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim weiterzuentwickeln. © dpa

Bis zu seinem letzten Tag wurde "Stani" von den Hamburgern für seine ehrliche Art verehrt. Dementsprechend emotional fiel auch sein Abschied aus.
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Bye bye, Pauli

Bis zu seinem letzten Tag wurde "Stani" von den Hamburgern für seine ehrliche Art verehrt. Dementsprechend emotional fiel auch sein Abschied aus. © dpa

In Hoffenheim wurde Stanislawski nicht glücklich. Die TSG backte finanziell erstmals nach dem Aufstieg kleinere Brötchen, ein personeller Umbruch verjüngte die Mannschaft extrem.
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Neuanfang bei der TSG

In Hoffenheim wurde Stanislawski nicht glücklich. Die TSG backte finanziell erstmals nach dem Aufstieg kleinere Brötchen, ein personeller Umbruch verjüngte die Mannschaft extrem. © dpa

Sportlich lief es im Kraichgau eigentlich nicht schlecht, die Mannschaft lag im Februar auf Rang acht. Doch dann verlor Hoffenheim im DFB-Pokal gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 0:1...
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Solide Arbeit in Hoffenheim

Sportlich lief es im Kraichgau eigentlich nicht schlecht, die Mannschaft lag im Februar auf Rang acht. Doch dann verlor Hoffenheim im DFB-Pokal gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 0:1... © dpa

... - was ihm zum Verhängnis werden sollte. Die Vereinsführung war nicht zufrieden mit der Arbeit des akribischen Hamburgers und setzte ihn ...
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Unzufrieden

... - was ihm zum Verhängnis werden sollte. Die Vereinsführung war nicht zufrieden mit der Arbeit des akribischen Hamburgers und setzte ihn ... © Rolf Vennenbernd

... mitsamt Trulsen vor die Tür. Markus Babbel übernahm den Verein und verlor sogar noch drei Tabellenplätze, so dass die TSG die Saison auf Platz elf beendete. So gesehen hat Stanislawski aus der jungen Mannschaft wohl relativ viel herausgeholt.
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Danach wurd's nicht besser

... mitsamt Trulsen vor die Tür. Markus Babbel übernahm den Verein und verlor sogar noch drei Tabellenplätze, so dass die TSG die Saison auf Platz elf beendete. So gesehen hat Stanislawski aus der jungen Mannschaft wohl relativ viel herausgeholt. © dpa

Im Sommer 2012 bot sich dann eine neue Perspektive. Der 1. FC Köln, frisch aus der Beletage des deutschen Fußballs abgestiegen, verpflichtete Stanislawski (und Trulsen). Am Rhein sollte er eine schwierige Aufgabe vorfinden.
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Kölle allaaf

Im Sommer 2012 bot sich dann eine neue Perspektive. Der 1. FC Köln, frisch aus der Beletage des deutschen Fußballs abgestiegen, verpflichtete Stanislawski (und Trulsen). Am Rhein sollte er eine schwierige Aufgabe vorfinden. © dpa

Der Verein war wirtschaftlich am Boden, 44 Transferbewegungen in der Sommerperiode standen für einen nie dagewesenen Umbruch. Über allem stand das kölsch-optimistische Selbstverständnis, in die 1. Liga zurückzukehren. Nach schwachem Start spielte sich seine Mannschaft immer besser ein, kletterte bis auf Platz drei (28. Spieltag). Doch am Ende reichte es nicht ganz aus, der Relegationsrang wurde knapp verfehlt.
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Druck, Umbruch, Wunder?

Der Verein war wirtschaftlich am Boden, 44 Transferbewegungen in der Sommerperiode standen für einen nie dagewesenen Umbruch. Über allem stand das kölsch-optimistische Selbstverständnis, in die 1. Liga zurückzukehren. Nach schwachem Start spielte sich seine Mannschaft immer besser ein, kletterte bis auf Platz drei (28. Spieltag). Doch am Ende reichte es nicht ganz aus, der Relegationsrang wurde knapp verfehlt. © Rolf Vennenbernd (dpa)

"Stani" zog die Konsequenzen und trat überraschend zurück. Weil er das "persönliche Saisonziel" Platz drei verpasst hatte, wollte er Platz machen für einen Neuanfang. Bei Fans und Medien stieß dies auf Unverständnis, schließlich war beim 1. FC Köln unter seiner Führung endlich wieder so etwas wie Kontinuität und Ruhe eingekehrt.
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Tschö Kölle!

"Stani" zog die Konsequenzen und trat überraschend zurück. Weil er das "persönliche Saisonziel" Platz drei verpasst hatte, wollte er Platz machen für einen Neuanfang. Bei Fans und Medien stieß dies auf Unverständnis, schließlich war beim 1. FC Köln unter seiner Führung endlich wieder so etwas wie Kontinuität und Ruhe eingekehrt. © Marius Becker (dpa)

Nach einem Jahr Auszeit war Holger Stanislawski also im November 2014 kurz davor, den 1. FC Nürnberg zu übernehmen. Am Valznerweiher war damals das Saisonziel die sofortige Rückkehr in die Bundesliga - dieses wurde bekanntlich bis heute nicht erreicht. Allerdings gab "Stani" dem Club damals einen Korb, weil es offenbar unterschiedliche Vorstellungen in Sachen Trainerstab gab.
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Mit dem Club nach oben?

Nach einem Jahr Auszeit war Holger Stanislawski also im November 2014 kurz davor, den 1. FC Nürnberg zu übernehmen. Am Valznerweiher war damals das Saisonziel die sofortige Rückkehr in die Bundesliga - dieses wurde bekanntlich bis heute nicht erreicht. Allerdings gab "Stani" dem Club damals einen Korb, weil es offenbar unterschiedliche Vorstellungen in Sachen Trainerstab gab. © dpa

Dann der Paukenschlag: "Stani" kündigte an, den Beruf zu wechseln. Gemeinsam mit dem ehemaligen HSV-Profi Alexander Laas übernahm er im Herbst 2014 eine Rewe-Filiale im Hamburger Stadtteil Winterhude. Es dauerte rund eineinhalb Jahre, ehe...
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Aus der Fußball- in die Obstabteilung

Dann der Paukenschlag: "Stani" kündigte an, den Beruf zu wechseln. Gemeinsam mit dem ehemaligen HSV-Profi Alexander Laas übernahm er im Herbst 2014 eine Rewe-Filiale im Hamburger Stadtteil Winterhude. Es dauerte rund eineinhalb Jahre, ehe... © dpa

... es Stanislawski wieder in die Fußball-Öffentlichkeit zog. Bei der EM analysierte er aus dem ZDF-Studio in Paris Spiele - und traf sich dort nebenher heimlich mit Club-Sportvorstand Andreas Bornemann...
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"Stani" und Oli

... es Stanislawski wieder in die Fußball-Öffentlichkeit zog. Bei der EM analysierte er aus dem ZDF-Studio in Paris Spiele - und traf sich dort nebenher heimlich mit Club-Sportvorstand Andreas Bornemann... © dpa

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