Stühlerücken beim HCE: Ivic geht, Steinert kommt zurück

18.12.2020, 15:55 Uhr
Der eine geht, der andere kommt: Sime Ivic (links) spielt nur noch bis zum Saisonende in Erlangen. Christoph Steinert ab der neuen Saison.

© Oliver Gold/Daniel Marr/Sportfoto Zink Der eine geht, der andere kommt: Sime Ivic (links) spielt nur noch bis zum Saisonende in Erlangen. Christoph Steinert ab der neuen Saison.

Diese eine Pizza in Erlangen, die hat Christoph Steinert nicht vergessen. "Das war die beste, die ich je gegessen habe", erzählt der gebürtige Berliner, und wäre das kein gewöhnliches Telefonat, sondern ein Videoanruf, würde man seine Augen dabei leuchten sehen. Steinert erinnert sich gerne an die Zeit in der Hugenottenstadt zurück und hat dort neben dieser einen Pizza Margarita auch viele Freunde gefunden. Im Sommer wird er sie alle wiedersehen: Noch spielt Steinert beim SC Magdeburg, ab dem 31. Juli aber wieder beim HC Erlangen. Christoph Steinert kehrt zurück, das bestätigt der HC Erlangen am Freitag.

Von 2017 bis 2019 stand der gebürtige Berliner bereits in Erlangen unter Vertrag, avancierte schnell zum Leistungsträger, ehe er sich dem SC Magdeburg anschloss um sich dort seinen Traum vom Europapokal zu erfüllen. Der Kontakt zum HCE ist derweil nie abgerissen, mit Nikolai Link und Nico Büdel telefoniert "Steini", wie sie ihn beim HCE nennen, regelmäßig, mit anderen Spielern ist er über Instagram in Verbindung geblieben. Zwischen dem ersten Anruf von Trainer Michael Haaß, mit dem Steinert damals noch zusammengespielt hatte, und der mündlichen Zusage lagen darum nur wenige Stunden. "Ich musste nicht lange nachdenken, ich wusste ja worauf ich mich einlasse", sagt der Linkshänder, dem auch Angebote anderer Vereine vorlagen und den die Zeit in Magdeburg nach eigener Aussage "reifer" gemacht hat. "Ich denke, ich mache jetzt weniger Fehler."


Haaß nach "Rutsche" gegen Magdeburg: "Das können wir besser"


Haaß weiß das auch und zählt die Stärken des 30-Jährigen auf: "Christoph ist ein ziemlich kompletter Spieler, stark in der Abwehr, schnell auf den Beinen und hat einen guten Rückraumwurf." Beim HC Erlangen soll Steinert gemeinsam mit Antonio Metzner ein wurfgewaltiges Duo im rechten Rückraum bilden.

Ein "Instinktspieler" geht

Möglich und nötig wurde der Steinert-Transfer, weil Sime Ivic den HCE im Sommer verlassen wird. Der Vertrag des Kroaten läuft aus, auf eine Verlängerung konnte man sich nicht einigen. Haaß ordnet es als "ganz normalen Vorgang" ein, dass sich ein Spieler gegen eine gemeinsame Zukunft entscheidet. Zumal Ivic mit bislang 65 Saisontoren, ligaweit erzielten nur sieben Spieler mehr, kräftig auf sich aufmerksam gemacht hat. "Er hat unbestritten große Qualität und uns viele Spiele gewonnen", so Haaß. "Schade, dass uns so ein Instinktspieler verlässt." Ivic, der 2019 vom weißrussischen Brest HC Meshkov nach Erlangen gekommen war, schließt sich dem Ligakonkurrenten SC DHfK Leipzig an. "Sime hat sich menschlich und sportlich großartig bei uns präsentiert", erklärt HCE-Geschäftsführer René Selke. "Wir wollen in der laufenden Spielzeit gemeinsam noch viel erreichen."

Schon am Samstagabend sind die Erlanger wieder auf Ivics Tore angewiesen, im Heimspiel gegen Minden gilt es, sich für die 26:36-Abreibung in Magdeburg zu rehabilitieren, zu der auch Steinert einen Treffer für den SCM beitrug. Künftig soll er dann nicht mehr gegen, sondern für den HCE treffen und so die Entwicklung des Vereins, die er nie aus den Augen verloren hat, mitvorantreiben. "Was wahnsinnig cool zu sehen ist, ist dass der Klub nie stehengeblieben ist. Es ging immer weiter. Der Kader in diesem Jahr ist zum Beispiel sehr gut zusammengestellt", berichtet Steinert. Ab Sommer ist er wieder ein Teil davon. Dann haben womöglich auch die Pizzerien wieder geöffnet.

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