Saisonstart 2021/22

Titelfavorit unklar: Die Kreisklasse Neumarkt/ Jura West hat es in sich

30.7.2021, 05:55 Uhr
Titelfavorit unklar: Die Kreisklasse Neumarkt/ Jura West hat es in sich

© Uli Gruber

Mit dem FC Frickenfelden und dem FC Nagelberg kommen zwei Aufsteiger in die Kreisklasse, die viele Jahre in der A-Klasse hinter sich haben. Nagelberg kickte zuletzt 2015 kreisklassig und Frickenfelden schnuppert sogar erstmals Kreisklassenluft. Doch nicht immer wird der Aufstieg in eine höhere Liga automatisch im Doppelpaket mit der Underdog-Rolle serviert.

Dass man auch als Aufsteiger in der Kreisklasse auch durchaus für Überraschungen sorgen kann, zeigte zuletzt der FC Markt Berolzheim. Auch der FCM hatte viele Jahre in der A-Klasse hinter sich. In der vergangenen Spielzeit gelang es der Mannschaft von Herbert Stützer aber als Aufsteiger sogar um den Aufstieg mitzuspielen. Am Ende landete Berolzheim auf dem dritten Tabellenplatz. Somit sind die Rollen für die beiden Neulinge also längst nicht verteilt.

Gefallenes Kreisliga-Urgestein

Neben den beiden Aufsteigern ist ein weiterer Neuling in der Kreisklasse West vertreten. Das Kreisliga-Urgestein FC/DJK Weißenburg kommt als Absteiger aus der Kreisliga West in die Kreisklasse. Die Weißenburger, die 2015 noch in der Bezirksliga spielten, haben eine ausgesprochen unglückliche Saison hinter sich und mussten in der Folge nach fünf Jahren der Kreisliga-Zugehörigkeit den Weg in Kreisklasse antreten.

„Letztendlich muss man sagen, dass es ein verdienter Abstieg war. Wir sind damals sehr schlecht in die Spielzeit gestartet und dieser Negativ-Trend hat sich durch die ganze Saison durchgezogen. Über den Winter haben wir uns dann mit einem Trainerwechsel nochmal umstrukturiert, doch dann hat der Saisonabbruch unseren Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht“, schildert Philipp Nass, 1. Vorstand des FC/DJK Weißenburg.

Obwohl die Weißenburger so viel höherklassige Erfahrung mitbringen, möchte Nass sich und dem Verein keinesfalls die Favoritenrolle zuschieben. „Uns als Verein ist es wichtig, dass wir nach über einem Jahr ohne wirkliche Erfolgserlebnisse wieder den Spaß am Fußball finden. Aus diesem Grund ist auch der direkte Wiederaufsteig in dieser Saison nicht zwingend das Ziel.“

Favoritenrolle ungeklärt

Somit ist die Favoritenrolle für die kommende Spielzeit also weiterhin ungeklärt. „Aus Erfahrungen und Beobachtungen meiner Kollegen rechnen wir damit, dass die DJK Gnotzheim in dieser Saison eventuell eine Rolle im Aufstiegsrennen spielen könnte“, prognostiziert Nass.

Eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren weder im Aufstiegsrennen, noch im Kampf um den Klassenerhalt eine beachtliche Rolle spielte, ist die des SV Westheim. In den letzten vier Spielzeiten, schnitt die Mannschaft von Jürgen Prüßner immer im gesicherten Mittelfeld, weit weg von der roten Zone, ab. Und so soll es auch bleiben. „Unser Ziel für die kommende Saison ist definitiv, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, schildert Prüßner. Nach der langen Corona-Pause dürfte der Klassenerhalt allerdings nicht so problemlos, wie in den vorherigen Spielzeiten ablaufen. Westheim hat mehrere offene Baustellen, die das Saisonziel gefährden könnten.

„Unser Problem ist der Mangel an jungen frischen Spielern. In den letzten Jahren haben wir nur einen Spieler aus der Jugend hochbekommen. Dadurch ist der Altersschnitt im Kader zu hoch und das merkt man einfach an manchen Stellen. Zudem hat sich über die lange Corona-Pause der Kader weiterhin verkleinert. Wenn wir in dieser Saison wieder den siebten Platz erreichen könnten, wäre das optimal“, schildert der Trainer und gibt seine Prognose für die kommende Spielzeit: „Ich rechne mit einer spannenden Saison. Die Kreisklasse ist immer sehr knapp und ausgeglichen. Die untere Tabellenhälfte wird gegen den Abstieg spielen und in der oberen Hälfte können alle den Aufstieg erreichen. Meine Favoriten für den Aufstieg sind ganz klar der FC/DJK Weißenburg und die SG Heidenheim.“


Das sind die Kreisklassen in Neumarkt/ Jura


Die SG Pfofeld/Theilenhofen steht vor ihrer zweiten Saison in der Kreisklasse. In der vergangenen Spielzeit langte es für die Mannschaft von Ex-Profi Andreas Heid zwar nur für Platz elf, allerdings hatte man mit sieben Punkten Abstand zur roten Zone ein gesundes Polster und mit dem Abstieg nichts zu tun.

Der Abstieg soll auch in der kommenden Saison kein Thema in Pfofeld sein. SG-Coach Heid kennt den Schlüssel zum Erfolg seiner Mannschaft. „Unser Ziel wird in der kommenden Saison in erster Linie sein, dass wir deutlich weniger Gegentore bekommen als in der Vorsaison. Wenn wir das schaffen, werden wir automatisch weiter vorne stehen“ ist sich Heid sicher.

Alles ausgeglichen

Ähnlich wie Prüßner rechnet auch Heid mit einer sehr ausgeglichenen Saison, nur der Aufstiegsfavorit ist ein anderer. „Mein Favorit auf den Aufstieg ist die SpVgg Kattenhochstadt“, so Heid. Die unterschiedlichen Aussagen und Prognosen der Trainer lassen bereits auf die Ausgeglichenheit und Unvorhersehbarkeit der Liga schließen.

Wer am Ende um den Aufstieg oder den Klassenerhalt spielen wird, ist demnach also noch lange nicht absehbar. Den ersten Wegweiser werden die Mannschaften allerdings beim Startschuss der Kreisklasse West am kommenden Wochenende erhalten. Die Eröffnungspartie wird bereits am Samstag zwischen Aufsteiger Nagelberg und dem 1.FC Aha ausgetragen. Alle anderen Partien erfolgen erst darauffolgenden Sonntag.

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