Totalausfall nach Pause: Vechta bleibt Bambergs Angstgegner

8.2.2020, 20:46 Uhr
Da halfen auch die Anfeuerungsrufe von Bryce Taylor nichts - Bamberg hat in Vechta verloren.

© Sportfoto Zink / HMI Da halfen auch die Anfeuerungsrufe von Bryce Taylor nichts - Bamberg hat in Vechta verloren.

In Vechta lieferten sich die beiden Tabellennachbarn von Beginn an den erwartet harten Kampf auf Augenhöhe. Dabei war den Akteuren auf dem Feld durchaus anzumerken, dass im Playoff-Kampf durchaus schon einiges auf dem Spiel stand. Im ersten Viertel gab es Ballverluste en masse von den beteiligten Mannschaften, sodass sich folgerichtig keine entscheidend absetzen konnte.

Zu Beginn der Partie konnten die Bamberger zumeist einen knappen Vorsprung behaupten, da sie zum einen sehr gut von jenseits der Dreierlinie trafen und zum anderen in der Zone fehlerfrei vollstreckten. Je länger das Viertel jedoch dauerte, desto mehr konnte Vechta seine defensive Intensität erhöhen und den Bamberger Ballvortrag immer effektiver stören, wodurch die Anzahl der Ballverluste stetig anstieg.

Die ersten Turnover konnten die Gäste noch durch gute Defense und daraus resultierende Steals kompensieren, doch die Rastaner konnten sich im Verlauf besser auf Bambergs Aggressivität einstellen, als umgekehrt. Folgerichtig übernahmen die Gastgeber noch vor der ersten Viertelpause die Führung und verteidigten diese bis kurz vor Seitenwechsel. Da sich Vechta im Bälle wegschmeißen genauso produktiv wie Bamberg zeigte, blieben die Gäste stets im Spiel und Elias Harris konnte die Führung (37:36) mit dem letzten Wurf für Brose zurückholen und damit eine erste Halbzeit beenden, in der sich beide Seiten insgesamt elf Ballverluste leisteten.

Bamberg kommt unter die Räder

Wer glaubte, dass der Führungswechsel in der letzten Sekunde des ersten Durchgangs einen phsychologischen Vorteil für Brose Bamberg darstellen könnte, sah sich nach dem Wiederanpfiff schnell eines besseren belehrt. Während die Brose-Boys komplett den Faden verloren hatten, drehte Vechta auf. Im dritten Viertel gingen die Oberfranken nahezu sang- und klanglos mit 10:28 unter, offenbarten dabei wieder defensive Nachlässigkeiten und fanden im eigenen Angriff gegen die nimmermüde Rasta-Defense keine Mittel mehr, um zum Erfolg zu kommen.

Auf der Gegenseite übernahmen - wie schon im Hinspiel - Trevis Simpson und Josh Young für die Vechtaner und drückten der Partie ihren Stempel auf. Ohne sich aufhalten zu lassen, bauten die Hausherren ihren Vorsprung, der beim 64:43 mit 21 Zählern seinen Höhepunkt erreichte, kontinuierlich aus. Erst im Schlussviertel fanden die Domstädter wieder etwas besser zu ihrem Spiel. Mit einer wieder besser stehenden Defense konnte man die Würfe der Hausherren wieder schwerer machen und sich dann die Rebounds sichern. Auch offensiv bäumten sich die Moors-Jungs nochmal auf, doch mehr als Ergebniskosmetik war nicht mehr drin.

Nach diesem Totaleinbruch im dritten Viertel musste sich Brose Bamberg am Ende bei Rasta Vechta mit 66:80 (höchste Saisonniederlage in der BBL) geschlagen geben. Man kann den Oberfranken in den Vierteln eins, zwei und - mit Abstrichen - vier nicht fehlende Intensität vorwerfen, doch die Vechtaer verstanden es wesentlich besser, an die Freiwurflinie zu kommen (25:9). Auch die Trefferquoten, die zur Pause noch zugunsten Brose Bambergs sprachen, machten nun Vechtas Vorteile deutlich. Während Bamberg somit wieder einen herben Dämpfer im Playoff-Kampf hinnehmen muss - es droht sogar nach dem Spieltag wieder der Verlust einen Postseason-Rangs -, landet Vechta einen Big Point und kann nun sogar wieder in Richtung Heimvorteil schielen.

Rasta Vechta: Simpson (23 Punkte), Young (13), Wainright (10), DiLeo (10), Murphy (8), Kessens (7), Vasturia (5), Herkenhoff (4), Davis, Reischel, Raffington
Brose Bamberg: Sengfelder (10), Harris (8), B. Taylor (8), Weidemann (7), Atkins (7), Olinde (6), Lee (6), Obasohan (5), K. Taylor (5), Marei (2), McLean (2), Seric

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