Treffsicher beim FCN: Lohkemper lässt sich nicht lumpen

23.1.2020, 13:51 Uhr
Er weiß, wo das gegnerische Tor steht: Doch trifft Felix Lohkemper, der gegen Sofia einen Doppelpack schnürte, bald auch in Pflichtspielen für den FCN?

© Sportfoto Zink / MaPr Er weiß, wo das gegnerische Tor steht: Doch trifft Felix Lohkemper, der gegen Sofia einen Doppelpack schnürte, bald auch in Pflichtspielen für den FCN?

Seit Mittwochabend ist der 1. FC Nürnberg wieder zu Hause. Auf dem knapp dreistündigen Flug von Malaga nach Frankfurt träumten einige vielleicht schon den Liga-Auftakt am Donnerstag beim Hamburger SV herbei (Donnerstag, 20.30 Uhr, Live-Ticker bei nordbayern.de). Und das nächste Erfolgserlebnis.

Ammerthal und mehr! Testspielsiege im Alleingang 

Auch Felix Lohkemper jettete nach zehn Tagen Costa del Sol bestimmt mit einem angenehmen Gefühl gen Heimat. Vorbereitung und Testspiele kann er, schon im Sommer hatte er den einen oder anderen Gegner fast alleine besiegt; drei Treffer in 17 Minuten in Ammerthal, gleich fünf in 22 Minuten in Landshut, wenn es beim agilen Angreifer lief, dann aber richtig.

+++ Formcheck: Der Keller-Club sucht seinen Rhythmus +++

Ungleich schwerer tat sich der Sommer-Zugang im Zweitliga-Alltag mit dem Toreschießen. Aktuell steht er bei lediglich einem, das blöderweise gar nicht zählte in Bochum, weil er im Abseits stand. Auch sonst passte seine persönliche Hinserie, nicht zuletzt wegen diverser Verletzungen, ganz gut zu der seines Vereins: Zum Vergessen.

Weil aktuell ja wieder Vorbereitung ist und Testspielzeit, reden plötzlich wieder einige Leute mehr als sonst über Lohkemper. Am Montagabend hatte er ja erneut zweimal zugeschlagen, nicht gegen Ammerthal oder gegen Landshut, sondern gegen ZSKA Sofia, Bulgariens Rekordmeister. "Ein aggressives, knackiges Spiel" sei das gewesen im Marbella Football Center, sagte Lohkemper, der sich 90 Minuten zeigen durfte beim 5:0, "ein ordentlicher Test für den Saisonstart."

Dem fiebern sie eigentlich schon seit dem Trainingsbeginn am 4. Januar entgegen. Man braucht schließlich Ziele im Leben, wobei es in nächster Zeit wahrscheinlich bedeutsamere Aufgaben gibt für den Drittletzten, der unter allen Umständen den zweiten Abstieg binnen zwölf Monaten verhindern möchte.

Deswegen heißt der Trainer seit Mitte November auch nicht mehr Damir Canadi, sondern Jens Keller - der sich durchaus angetan zeigte von der Arbeitsmoral seiner Fußballer. "Sehr, sehr gut" hätten alle mitgezogen in Spanien, wo es auch Ausfälle zu beklagen gab. Den von Torwart Felix Dornebusch etwa (Sehneneinriss im Ellenbogen) oder Philip Heise, dessen muskuläre Beschwerden selbst bei frühlingshaften Temperaturen einfach nicht abklingen wollten.

Hack bekommt auf die Socken und spielt wohl gegen den HSV 

Vorsichtige Entwarnung konnte der Verein immerhin geben, was die Schwere von Robin Hacks Blessur anbetrifft. Der aktuell erfolgreichste Torschütze seiner Nürnberger Mannschaft brachte gestern eine formidable Fußprellung mit aus dem Süden; binnen weniger Tage ist ihm zweimal jemand auf die gleiche Stelle gelatscht. Am Dienstag vor einer Woche ein Unterfranke, am Montag ein Bulgare.

 

+++ Bilanz: So lief die Marbella-Vorbereitung des FCN +++

Wohl nicht so schlimm, sagt der Club, Hack konnte am Mittwoch schon wieder ganz normal auftreten und belasten, vor der nächsten Einheit am Samstag soll von medizinischer Seite aber noch mal draufgeschaut werden. Stand jetzt wird Hack in Hamburg dabei sein können, auch wenn er den Härtetest gegen ZSKA nicht ganz unbeschadet überstand.

Keller lobt die Härte des FCN und wiegelt ab 

Trotzdem überwogen beim Trainer hinterher die positiven Erkenntnisse: "Auch wenn’s böse wird, könnnen wir gut dagegenhalten", meinte Keller und verbuchte den dritten und letzten Formcheck unter dem "Motto Willensschulung", sein Stürmer Felix Lohkemper sprach von einem "Wettkampfspiel".

Soweit ist eine Woche vor dem Ernstfall also ziemlich viel okay beim Club. Das Trainingslager: insgesamt ordentlich, ebenso das 5:0 gegen Sofia. Ein Problem gibt es aber doch, wie nicht nur Jens Keller weiß: "Leider zählt das alles nicht." 

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