Trotz 5:1! Mavraj sieht Verbesserungsbedarf bei Fürth

16.12.2019, 12:28 Uhr
Mergim Mavraj reißt alle und jeden im Team mit: Hier mit Jamie Leweling freudig nach dem Abpfiff.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi Mergim Mavraj reißt alle und jeden im Team mit: Hier mit Jamie Leweling freudig nach dem Abpfiff.

Nach seinem besorgten Appell nach dem wenig überzeugend geratenem 0:0 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg fiel seine Manöverkritik nach dem zweiten Sieg in Serie positiv aus, enthielt aber auch kritische Anmerkungen.

"Nach einem 5:1 könnte man die Nadel im Heuhaufen suchen, aber man muss auch mal das Ding genießen, so wie es gelaufen ist", sagte der Abwehrchef, bremste sich und seinen Ehrgeiz anfangs noch aus. Doch so süß der Erfolg auch daherkam, so wenig vermochte er zu verbergen, dass es auch wieder etwas zu verbessern gab. "Die erste Halbzeit war relativ offen, es war jetzt nicht so, dass es nach einer klaren Geschichte ausgesehen hätte. Auch in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit ist Karlsruhe gut aus der Kabine gekommen", wäre es für Mavraj durchaus denkbar gewesen, dass die Partie eine unerwartete Wende erfahren hätte: "Es war ein ganz, ganz knappes Spiel. Erst mit dem 3:1 war die Moral beim KSC weg."

Fürther Mavraj mit hohen Ansprüchen und guter Leistung

Neben seiner erneut erstklassigen Verteidigungsarbeit und einem guten und stressresistenten Auge für den Spielaufbau sind es solche Sätze, die den Albaner für die SpVgg Greuther Fürth unverzichtbar machen. Mavraj bringt sich gerne und mit bedacht durch vollmundige Aussagen in Zugzwang, lebt seinen Anspruch sich selbst und den Kollegen gegenüber dafür aber auch stets professionell vor. "Es sind nur meine Ratschläge für die anderen, die noch dahin wollen, wo ich schon war. Die können sie annehmen oder auch nicht. Ich spiele jedenfalls mit diesem Anspruch Fußball und mit diesem wurde ich auch hierhergeholt, auch die Jungs neben mir besser zu machen", sagte Mavraj nach dem 5:1 emotional ziemlich aufgeräumt.

Diese Nüchternheit in der Analyse hat ihren Grund. "Wir wissen alle, dass das immer auf des Messers Schneide ist und ein Ding das Spiel entscheiden kann. Das perfekte Spiel gibt es einfach nicht, es werden immer Fehler gemacht", relativierte Mavraj.


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Über den einzigen in dieser Partie, der zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich geführt hatte, wollte er nicht mehr Worte als nötig verlieren. "Auch wenn nicht alles gut ist, fühlt es sich richtig gut an", sagte der 33-Jährige und begründete seine anspruchsvolle Haltung in einer Leistungsgesellschaft, wie es der Profifußball eben nun einmal ist: "Wenn ich nicht die Perspektive gesehen hätte, dass sich jeder Einzelne noch verbessern könnte, dann hätte ich das gar nicht gesagt oder wäre mit diesem Anspruch auch nicht nach Fürth gekommen."

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