Trotz Auftakt-Pleite: Kleeblatt-Trainer Leitl lobt sein Team

29.7.2019, 11:13 Uhr
Trotz Auftakt-Pleite: Kleeblatt-Trainer Leitl lobt sein Team

© Sportfoto Zink / Melanie Zink

Er war einigermaßen bedient. Da hatte sein Team gerade im ersten Ligaspiel vieles von dem gezeigt, was man gemeinsam in der sechswöchigen Vorbereitung einstudiert hatte. Nur das wichtigste im Fußball, das hatten seine Schützlinge sträflich vernachlässigt. Weil Erzgebirge Aue in zwei Szenen konsequent treffsicher war, musste Stefan Leitl eine 0:2-Niederlage erklären, die strenggenommen nicht zu erklären war.

Die Lippen wurden schmaler, als der Kollege Daniel Meyer seine Sichtweise der vornehmlich einseitigen 96 Minuten im Ronhof schilderte. "Sehr, sehr gute Umschaltmomente" wollte Aues Trainer ausgemacht haben, wohlgemerkt von seinem Team. Und zwar nicht erst in den letzten paar Minuten, als Fürth alles nach vorne warf und die Defensivarbeit notgedrungen vernachlässigte.

Leitl schluckte kurz und versah die branchenübliche Grußadresse an den Gästetrainer mit einem ironischen Bonmot: "Glückwunsch zu einem glücklichen Sieg." Selbstredend hatte sich auch der 41-Jährige den Einstieg in die neue Zweitliga-Spielzeit anders vorgestellt.

"So wollen wir wahrgenommen werden"

Zumindest, was das Ergebnis angeht. Für die Leistung sprach er seinem Team aber sogar ein Kompliment aus. Fürth ließ den Ball gekonnt in den eigenen Reihen laufen, verlagerte das Geschehen zumeist zielsicher und schnell, stieß in die freien Räume vor und spielte so mehr als ein halbes Dutzend guter Einschussmöglichkeiten heraus.

Das waren keine Zufallsprodukte, keine erzwungenen Fehler, das war Fußball – und genau das wollte Leitl dann auch im Vordergrund sehen. Trotz des 0:2. "So wollen wir Fußball spielen, so wollen wir wahrgenommen werden", betonte der Trainer die grundsätzlich aktive Ausrichtung, die durchaus einer Haltung gleicht: "Es ist schön, dass die Jungs das mutig umsetzen." Nur ist dazu Vertrauen wichtig. Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, Vertrauen zum Nebenmann, Vertrauen zu dem in Fürth vielbeschworenen Kollektiv.

Bleiben allerdings Erfolgserlebnisse aus, leidet der Glaube. Ein Teufelskreis – wohlgemerkt irgendwann und sicher nicht nach einer ärgerlichen Niederlage. "Ich bestärke die Jungs, sie müssen ihr Vertrauen behalten", schilderte Leitl seine Aufarbeitung der Geschehnisse, die schon wenige Minuten nach dem Abpfiff mit einer Ansprache in der Kabine begann. Leitl machte Mut, bestärkte und richtete auf: "Wir werden diesen Weg weitergehen."

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