Trotz der nächsten Pleite: Der Club gibt nicht auf

11.3.2019, 09:04 Uhr
Hände hoch! Abstieg? Beim Club haben sie sich auch nach dem bitteren 1:2 in Hoffenheim noch nicht aufgegeben.

© Sportfoto Zink / DaMa Hände hoch! Abstieg? Beim Club haben sie sich auch nach dem bitteren 1:2 in Hoffenheim noch nicht aufgegeben.

Als Patrick Erras kurz vor Schluss den Ball nur um wenige Zentimeter am Hoffenheimer Tor vorbeibugsierte und damit das mögliche 2:2 verpasste, ließ TSG-Trainer Julian Nagelsmann seinem Ärger laut fluchend freien Lauf. Irgendwie hatte man sich beim ambitionierten Champions-League-Teilnehmer die Aufgabe gegen das chronisch erfolglose Schlusslicht aus Nürnberg wohl etwas einfacher vorgestellt.

+++ "Uns läuft die Zeit davon": Die Club-Stimmen nach dem 1:2 +++

 

Nagelsmann räumte ehrlich ein, dass seinem Team in der zweiten Halbzeit "der Zugriff komplett gefehlt hat und der Club mehr vom Spiel hatte". Am Ende habe man sogar Glück gehabt, dass man nicht noch den Ausgleich hinnehmen musste, "aber wir hatten in dieser Saison genug unglückliche Momente, da kann man auch mal einen glücklichen haben", bilanzierte Nagelsmann zufrieden.

In Nürnberg hingegen wartet man weiterhin vergeblich auf Fortunas Gunst. Auch beim 1:2 in Hoffenheim hatte sich der Aufsteiger vor allem nach der Pause im Rahmen seiner bescheidenden Möglichkeiten ordentlich verkauft.

"In der ersten Halbzeit haben uns der Mut, die Hoffnung und der Glaube, dass wir auch hier die Chance bekommen, etwas mitzunehmen, gefehlt", ärgerte sich Interimscoach Boris Schommers über die verzagten ersten 45 Minuten. Dann aber habe seine von Verletzungen gebeutelte Elf allen Nackenschlägen in imponierender Manier getrotzt und eine kämpferisch leidenschaftliche Leistung gezeigt, und das immerhin "gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga, man darf ja die Realitäten nicht vergessen", befand Schommers. Nur für einen Punktgewinn, geschweige denn den ersten Sieg seit 18 Spielen, sollte die Darbietung eben wieder nicht reichen.

"Es ist Wahnsinn. Wenn du da unten drinsteckst, läuft einfach alles gegen dich", klagte Robert Bauer, "dass wir dann am Ende so ein Gegentor bekommen, das passt einfach zu dieser Saison." Die Bremer Leihgabe wollte die Situation im Tabellenkeller auch gar nicht mehr beschönigen: "Uns läuft die Zeit davon. Es sind jetzt noch neun Spiele, wenn wir jetzt nicht endlich anfangen, Punkte zu holen, sieht das ganz, ganz schlecht aus."

"Ich denke, dass niemand mehr mit uns rechnet" 

Aufgeben wird man am Valznerweiher dennoch nicht, versprach einmal mehr Christian Mathenia. "Ich denke, dass niemand mehr mit uns rechnet, auch in Nürnberg nicht. Aber in der Kabine sitzt eine Mannschaft, die auf jeden Fall noch daran glaubt, das Unmögliche möglich zu machen", beteuerte der erneut zuverlässige Keeper.

Und auch Torschütze Hanno Behrens ist bei allem Frust weit davon entfernt, bereits die weiße Fahne zu hissen: "Der Teamgeist stimmt, wir haben einen guten Charakter und werden uns bis zum Ende auf keinen Fall aufgeben. Im Fußball geht es immer weiter."

"Warum sollen wir da nichts holen" 

Für den Club am nächsten Sonntag bei Eintracht Frankfurt. "Sicher ein schweres Auswärtsspiel, aber warum sollen wir da nichts holen? Im Hinspiel haben wir auch bis zur 90. Minute mit 1:0 geführt", erinnerte der Kapitän an den bis dato vielleicht besten Auftritt in dieser Saison. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt - in Nürnberg riecht sie allerdings langsam schon etwas komisch. 

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