Trotz Niederlage in Berlin: Der Club zeigte viele gute Ansätze

27.8.2018, 05:52 Uhr
Eine unglückliche 0:1-Niederlage leistete sich der 1. FC Nürnberg zum Auftakt der Bundesliga-Saison bei Hertha BSC.

© Sportfoto Zink / DaMa Eine unglückliche 0:1-Niederlage leistete sich der 1. FC Nürnberg zum Auftakt der Bundesliga-Saison bei Hertha BSC.

Mit der Prognose, dass dem Club ein extrem schweres Fußballjahr bevorsteht, könnte man in Prophetenkreisen nicht mehr besonders Eindruck schinden, und das Bundesliga-Comeback des 1.FC Nürnberg ist vorerst wohl nur nach Naturell zu bewerten. Wer geglaubt hatte, Nürnberg würde die Hertha in Berlin vom Platz fegen, ist enttäuscht worden. Wer Teil eins eines fränkischen Fußball-Weltuntergangs erwartete, darf das Orakel noch verschieben.

Ansonsten taugen erste 90 Minuten nicht für tiefgreifende Analysen - zumal bekannt ist, warum sich manche Defizite nicht so einfach beheben lassen. Keiner der 17 Rivalen hat so wenig Bundesliga-Erfahrung im Team versammelt wie Nürnberg, selbst Mitaufsteiger Düsseldorf kann auf viel mehr Routine bauen. Dass etablierte Qualität in der Offensive der Mannschaft helfen würde, ist offensichtlich, bloß: Ein Etat von vier Millionen Euro für Transferausgaben trübt die Aussichten auf beträchtlich. Für solche Summen kaufen andere Vereine A-Jugendliche als Spekulationsobjekte, in Zeiten des Transfer-Irrsinns ist das ein besseres Taschengeld - kein Spieler dieser Preisklasse ist eine garantierte Verstärkung.


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Die aus fränkischer Sicht größten Hoffnungen ruhen darauf, dass die Überraschungs-Aufsteiger an der Bundesliga wachsen und weiter vorleben, was sich selbst für viel Geld nicht kaufen lässt: Teamgeist, Lernbereitschaft, Zusammenhalt – man nennt das, im Erfolgsfall, Fußball-Romantik. Im Misserfolg heißt es Naivität, das Geld regiert oft auch das Denken. Den Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung und des sportlichen Neuaufbaus muss man natürlich trotzdem am Erfolg messen, die Frage wird nur sein: Wie definiert sich Erfolg in so einer Situation?

Es bleiben genug Ungewissheiten. Der Auftakt in Berlin hat Skeptikern genauso Argumente gegeben wie Optimisten, die Mannschaft, die sich im Zweitliga-Jahr einen Vertrauens-Bonus erspielte, zeigte viele gute Ansätze Die sicherste Gewissheit ist beim von vielen Zufällen abhängigen Fußball weiter diese: Hinterher ist man immer klüger.

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