Wie in der Vorsaison? Mathenia sieht Entwicklung beim FCN

4.12.2020, 05:47 Uhr
Wie in der Vorsaison? Mathenia sieht Entwicklung beim FCN

© Foto: Wolfgang Zink

Dass sich die unrühmliche Geschichte vom sportlichen Existenzkampf des 1. FC Nürnberg gerade wiederholen könnte oder sich sogar einfach nur fortsetzt, glauben sie immerhin beim 1. FC Nürnberg nicht. Wird schon. Teils verblüffende Indizien deuten jedoch darauf hin, dass das Leistungsvermögen 2019/20 in etwa dem Leistungsvermögen 2020/21 entspricht. Etwa die bisherigen Ergebnisse.

Neun Runden sind absolviert, sieben Mal traf der Club dabei auf Vereine, die auch in der vergangenen Spielzeit bereits seine Gegner waren in der Zweiten Liga. Und siehe da: Sechs Mal stimmte der jeweilige Spielausgang mit dem in der Vorsaison überein. Unentschieden in Regensburg, Zu-Null-Sieg gegen Sandhausen, Niederlage (wieder in letzter Sekunde) gegen Darmstadt, Unentschieden gegen Karlsruhe, Sieg in Osnabrück, Niederlage gegen Fürth. Einzig der Punkt auf Sankt Pauli ist eine Verbesserung. Statistischer Ausreißer nach oben: das 4:1 an der Bremer Brücke am Montag vor einer Woche. Nach unten: die Niederlage in Braunschweig. 2019/20 hatten sie noch alle drei Auswärtsspiele bei den Aufsteigern gewonnen.


Kein Zugriff: Das zentrale Problem der FCN-Defensive


Zufall oder nicht, das ist jetzt die große Frage. Für Christian Mathenia, der nicht selten bemitleidenswerte Schlussmann, ist es einer, der sich deshalb auch nicht schlüssig erklären lässt. "Trotz der zu wenigen Punkte finde ich schon, dass wir in letzter Zeit eine Entwicklung genommen haben", sagt Mathenia. "Aber natürlich sind wir mit unserer Punktezahl nicht zufrieden."

Eingeholt von der Vergangenheit?

Das Torverhältnis zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt: 15:14. Heute: 16:15. Nach vorne also phasenweise hui, nach hinten mitunter naja. Alles wie gehabt. Mathenia, die Nummer eins, hat den Ball also schon 15 Mal aus dem Netz fischen müssen, aber nur 39 Schüsse auf seinen Kasten bekommen. Heißt: Knapp jeder dritte war drin, in Braunschweig, beim 2:3, sogar jeder. Trotzdem ist Mathenia laut kicker aktuell Notenbester. Mit einer glatten Drei.

Ob der 1. FC Nürnberg, nach wie vor mangels Qualität, also gerade von seiner jüngeren Vergangenheit eingeholt wird, kann auch Mathenia nur mit einem Achselzucken beantworten. Schwer zu sagen, eher nein, glaubt Mathenia. Und verweist erneut auf gemeinsame Fortschritte in den vergangenen Monaten. Die sich bislang vorwiegend beim täglichen Üben offenbart haben müssen.

Ein Tor schlechter als Fürth

Sein Trainer sieht das 2:3 im Derby, die vierte Heimniederlage in Folge gegen die Spielvereinigung, als "komplettes Spiegelbild unserer Leistungsfähigkeit". Demnach wäre der Club gerade alles in allem ein Tor schlechter als Fürth; mit einem Sieg gegen den neuerdings ganz oben notierten Nachbarn habe man ohnehin nicht unbedingt rechnen können, meinte Robert Klauß noch. Das ist zwar eine ungemein ehrliche, aber eben auch eine ziemlich ernüchternde Selbsteinschätzung.

Mit einem Sieg am Sonntag in Paderborn sollte man deshalb wohl auch besser nicht rechnen; der Bundesliga-Absteiger hat sich wieder gefangen und zählt in Normalform zu den fünf, sechs ernsthafteren Aufstiegskandidaten. Also hoffen sie beim 1. FC Nürnberg einfach auf: den perfekten Tag. "Man sieht ja, dass wir in jedem Spiel unsere Tore machen, nur reichen die im Moment nicht", sagt der Torwart.


Einst kleiner Nachbar lässt FCN im Derby alt aussehen


Zumindest wird die unrühmliche Geschichte mal wieder unterbrochen. Das vorerst letzte Spiel gegen Paderborn gab‘s im Mai 2016.

37 Kommentare