Trotz starkem Wilson: Bremerhaven bezwingt die Falcons

12.1.2020, 19:42 Uhr
Duane Wilsons 24 Scorerpunkte reichte den Falcons in Bremerhaven nicht für einen Punktgewinn.

© Sportfoto Zink / DaMa Duane Wilsons 24 Scorerpunkte reichte den Falcons in Bremerhaven nicht für einen Punktgewinn.

Die vier Punkte, die ihnen die Liga nehmen möchte, bekommen die Falcons natürlich nicht zurück. Der Doppelspieltag an diesem Wochenende bot immerhin die Chance, gleich wieder vier Punkte einzusammeln. Die erste Hälfte der Übung war ihnen mit viel Mühe gelungen, beim 82:79 gegen Karlsruhe am Freitag profitierten Nürnbergs Zweitliga-Basketballer allerdings auch davon, dass die Gäste nur 61 Prozent ihrer Freiwürfe trafen und bereits im dritten Viertel offenbar zu der Überzeugung gekommen waren, dass dieser Abend im Eventpalast ihnen gehören müsste.

Ivan Rudez war es vorbehalten, bei der anschließenden Pressekonferenz sehr ausgiebig über seine Mannschaft zu schimpfen. "Das passiert, wenn man arrogant wird", sagte Karlsruhes Trainer. Bei elf Punkten Vorsprung versuchten sich seine Spieler an einem Alley-oop, sie probierten zu zaubern, "als wären wir die Harlem Globetrotters", schimpfte Rudez weiter. Die Gastgeber begriffen das als Motivation, holten auf und triumphierten am Ende.

Am Sonntag in Bremerhaven kam niemand auf die Idee, er wäre bei der berühmtesten Basketball-Zirkustruppe der Welt angestellt. Die beiden verhinderten Bundesligisten verzichteten auf die Warmlaufphase, spätestens als Nürnbergs Stephan Haukohl Mitte des ersten Viertels zweimal seiner Unzufriedenheit ausdrucksstark Luft machte, waren die Falcons im Spiel. Dass die Eisbären zwischenzeitlich trotzdem mit zehn Punkten vorne lagen (23:13), war vor allem auf die hohe Fehlerquote im Spielaufbau zurückzuführen, erfreulicherweise – aus Sicht der Falcons – passte sich diesbezüglich bald auch der Tabellenzweite der 2. Bundesliga an.

Führung zur Pause

In die Halbzeitpause ging Nürnberg mit einer 46:39-Führung, weil sie flüssig spielten, aggressiv verteidigten und Duane Wilson nach einem eher verhaltenen Auftritt am Freitag wieder sein Talent als Scorer vorführte. 14 Punkte erzielte er in der ersten Hälfte, 24 waren es am Ende.

Im Hinspiel waren die Falcons chancenlos, das allein, fand Ralph Junge, müsse als Motivation für das Rückspiel reichen. Am Samstag waren sie in den hohen Norden gereist und stemmten sich bis Mitte des dritten Abschnitts erfolgreich gegen ihre Außenseiterrolle. Dann taute nach Sid-Marlon Theis (21 Punkte) auch Bremerhavens Schaltzentrale Kasey Jamal Hill auf und benötigte nur zwei Aktionen, um sieben Punkte zu erzielen – Ausgleich: 52:52.

Wieder sah sich Nürnbergs Trainer darin bestätigt, dass seine Mannschaft nur phasenweise konzentriert und diszipliniert spielen kann. Manuel Feuerpfeil, am Freitag noch entscheidend an der Wende beteiligt, traf zu viele falsche Entscheidungen, in den Schlussabschnitt ging es beim Stand von 67:61 für die Eisbären. Dort waren es dann Joshua Braun, der die Gastgeber mit zwei erfolgreichen Dreiern nach vorne brachten, bei neun Punkten Rückstand nahm Junge eine Auszeit, doch den Falcons fehlte die Luft und die Kreativität, um das Spiel ein weiteres Mal zu drehen. Die zwei Punkte müssen sie sich woanders verdienen.

Nürnberg: Wilson 24 Punkte, 15 Haukohl (9 Rebounds), Schröder 9, Kent 9, Sanders 7, Maier 7, Daubner 5, Meredith 2, Feuerpfeil, Lee.

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