TV-Gelder! Dem Kleeblatt winkt der große Jackpot

4.5.2021, 19:15 Uhr
Plant mit "Elan und Demut": Holger Schwiewagner.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, NN Plant mit "Elan und Demut": Holger Schwiewagner.

Tatsächlich hält sich auch Holger Schwiewagner an die Herangehensweise der sportlichen Leitung. Die lautet seit Wochen: nicht zu viel über den möglichen Aufstieg in die erste Bundesliga nachdenken, nicht zu oft auf die Tabelle schauen.

Dass sich Fortuna Düsseldorf am Montagabend im Spiel gegen den Karlsruher SC zum Beispiel noch in der dritten Minute der Nachspielzeit wieder zu einem sehr ernsthaften Konkurrenten im Aufstiegskampf gemacht hat, hat der Geschäftsführer der SpVgg Greuther Fürth erst am Morgen danach erfahren. Von seinem Sohn. "Ich versuche das alles auszublenden", sagt Schwiewagner.

24,7 Millionen Fernsehgeld

Zweigleisig planen müssen er und alle anderen Verantwortlichen beim Kleeblatt natürlich trotzdem - oder vielmehr dürfen, wie es Schwiewagner formuliert. "Mit Elan, aber auch mit der gebotenen Demut" tun sie das, sagt er. Sie wissen ja nicht, was die letzten Wochen der Saison noch für die Spielvereinigung bereit hält.

Von Platz eins bis Platz fünf ist noch alles möglich, fest steht aber schon jetzt, dass die Mannschaft von Stefan Leitl besser abschneiden wird als in der vergangenen Spielzeit. Und vielleicht klappt es ja sogar mit dem direkten Aufstieg - und winkt der ganz große Jackpot. 24,7 Millionen Euro garantiertes Fernsehgeld würde das der Spielvereinigung in die klamme Kasse spülen, dazu kämen noch weitere Prämien, weil sie in Fürth sehr talentiert darin sind, junge Fußballer auszubilden und in den Profibetrieb zu integrieren.

Kein unnötiges Risiko

24,7 Millionen. Da wäre es nicht weiter verwunderlich, wenn Holger Schwiewagner und Rachid Azzouzi, der Geschäftsführer Sport, schweißnasse Hände bekommen würden. Haben sie aber nicht, sagt zumindest Schwiewagner. "Es darf sich deswegen nichts an unserem Tun und Handeln verändern", sagt er - selbst wenn sie im Mai der Millionen den Jackpot klarmachen.

Einen Totalumbruch würde es nicht geben, nur um sich dann irgendwie in der Bundesliga zu halten. "Wir werden nicht die Klasse halten, indem wir wirtschaftlich ins Risiko gehen", sagt Schwiewagner - sondern nur, indem sie ihren Weg weitergehen. Also: bescheiden bleiben, weiter gut ausbilden, kreative Verpflichtungen tätigen, denn: "Wir würden weiter jeden Euro zweimal umdrehen."

"Jeder Euro hilft"

Im Falle des Bundesligaaufstiegs würde die Gehaltsstruktur entsprechend angepasst, ohne das Gefüge zu sprengen. Zumal sie an der Kronacher Hard ja auch einige Investitionen bei der Infrastruktur zurückgestellt haben. In der ersten Liga müssten sie bei der Torlinientechnik und beim Flutlicht nachjustieren, das Thema Rasenheizung auf dem Trainingsgelände liegt noch in der Schublade und dann befinden sich ja noch immer Mitarbeiter in Kurzarbeit.

"Jeder Euro hilft", sagt Schwiewagner mit Blick auf 14 Monate Pandemie und Heimspiele weitgehend ohne Zuschauer, und klar: 24,7 Millionen Euro helfen noch mehr. "Es wäre ein gutes Fundament für die Zukunft", sagt er - und will darüber aber noch gar nicht ausführlich nachdenken.

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