Klimaschutzmaßnahmen

Umweltorganisationen werfen Ski-Verband "Greenwashing" vor

23.5.2023, 07:34 Uhr
Johan Eliasch ist der Präsident des Internationalen Ski-Verbandes FIS.

© Michael Kappeler/dpa Johan Eliasch ist der Präsident des Internationalen Ski-Verbandes FIS.

Die Umweltorganisation Greenpeace und die Initiative "Protect Our Winters" haben scharfe Kritik an der Klimapolitik des Internationalen Skiverbandes Fis geübt.

Eine Studie habe ergeben, dass allein die vier Großevents des alpinen Rennkalenders in Kitzbühel, Schladming, Adelboden und Sölden schon 85 Prozent der insgesamt von der Fis für diese Disziplin angegebenen Emissionen ausmachen würden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Organisationen. Über 30 weitere Weltcup-Events sowie hunderte andere Rennveranstaltungen seien dabei noch nicht berücksichtigt.

Forderung nach echten Klimaschutzmaßnahmen

Diese und weitere Ergebnisse der Studie würden darauf schließen lassen, dass die Zahlen der Fis "realitätsfern und viel zu gering kalkuliert worden" seien. Man fordere Fis-Präsident Johan Eliasch dazu auf, "das Greenwashing zu stoppen", heißt es in der Mitteilung: "Zudem soll die Fis bei ihrem Kongress diesen Donnerstag echte Klimaschutzmaßnahmen beschließen und den Rennkalender für die Wintersaison klimafit machen."

Die Fis erzähle "Wintermärchen, wenn sie behauptet, das Klima zu schützen oder gar klimapositiv zu sein", wird Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich, zitiert. "In der Realität werden Profimannschaften sowie Zuschauerinnen und Zuschauer quer über den Globus geschickt, um an den Events teilzunehmen. Die Fis unter Präsident Eliasch treibt damit die Klimakrise voran und zerstört ihre eigene Daseinsgrundlage. Weiße Winter sind dann Schnee von gestern."

Der österreichische Skirennfahrer Julian Schütter, der Mitglied von "Protect Our Winters" ist, sagte: "Wir alle lieben Wintersport, deswegen brauchen wir einen internationalen Verband, der Klimaschutz ernst nimmt. Bisher kamen von der Fis aber nur leere Versprechen."