"Unterschiedsspieler": Traumhaftes FCN-Comeback für Hack

21.4.2021, 06:00 Uhr
Robin Hack sorgte mit seinem späten Treffer für die Erlösung in Aue.

© Robert Michael, dpa Robin Hack sorgte mit seinem späten Treffer für die Erlösung in Aue.

Als Robin Hack gebeten wurde, seine Emotionen zu beschreiben, musste der Matchwinner des 1. FC Nürnberg erst einmal kräftig durchschnaufen. Dass Hack vor dem Mikrofon ziemlich außer Atem war, lag allerdings nicht an den knapp 17 Minuten, die er auf dem Spielfeld verbracht hatte. Zugesetzt hatte ihm eher das abschließende Auslaufen im Erzgebirgsstadion. Es brauchte aber auch nicht vieler Worte, um die Gefühlslage des 22-Jährigen, der bereits im vergangenen Dezember das Hinspiel gegen die Sachsen (1:0) zu Gunsten des Clubs entschieden hatte, erahnen zu lassen. "Ich war lange raus und einfach nur froh, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Und dann noch das Siegtor - ich bin überglücklich", japste Hack nach seinem traumhaften Comeback.

Dass es nach sechswöchiger Verletzungspause noch nicht ganz reichen würde für die Startelf, hatte Trainer Robert Klauß vor dem Spiel bereits angedeutet, dafür aber auf Hacks Joker-Qualitäten gehofft. Und die wies der flinke Offensivmann, von Aues Trainer Dirk Schuster später als "absoluter Unterschiedsspieler in der Zweiten Liga" geadelt, eindrucksvoll nach. Aufs Feld geschickt hatte ihn Klauß in der 78. Minute mit einem klaren Arbeitsauftrag. "Ich sollte viele Tiefenläufe machen und die Innenverteidigung unter Druck setzen", verriet Hack.

Einer dieser Tiefenläufe bescherte nur sieben Minuten später das Siegtor. Nach einem noch abgefälschten Steilpass des auffälligen Tom Krauß stand Hack plötzlich allein vor Martin Männel und lenkte den Ball geistesgegenwärtig am Auer Keeper vorbei ins Netz. "Ein bisschen Glück" sei bei seinem vierten Saisontreffer sicher im Spiel gewesen, räumte Hack ein, beschweren wollte er sich darüber aber naturgemäß ebenso wenig wie Mittelfeldkollege Johannes Geis: "Gut für Hacki, dass er direkt das Tor macht. Das gibt ihm einen Push nach der Verletzung."

Der Plan ging auf

Auch Klauß freute sich, dass der Plan mit Hack und den Tiefenläufen so schnell aufgegangen war - und der so schmerzlich vermisste Senkrechtstarter des Vorjahres im Endspurt einer komplizierten Saison, in der Hack von zwei Sprunggelenksverletzungen zurückgeworfen worden war, wieder zur Verfügung steht. "Mit seiner Spielfreude, seinen Dribblings und seiner Beweglichkeit ist Robin von großer Bedeutung für die Mannschaft und ein Faktor, den wir gerne nutzen", sagte der Trainer, wollte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass Hack "noch lernen muss, in seine Leistungen mehr Konstanz zu bringen und in den Teilbereichen, die ihm noch nicht so gut gelingen, weiter an sich zu arbeiten".

Eine Einschätzung, die so oder ähnlich für die ganze Nürnberger Mannschaft gelten könnte, weshalb ihr Trainer den verdienten Sieg im Erzgebirge auch nicht "überhöhen" mochte: "Es war auswärts einfach eine stabile, reife Leistung. Aber schon am Samstag gegen Heidenheim werden wir wieder richtig gefordert." Nicht zuletzt dank Rückkehrer Hack darf der Club die schwierigen finalen Aufgaben gegen diverse Top-Teams der Liga nun aber wohl etwas entspannter angehen.

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