Volleyball: Zirndorf feiert den Derbysieg

24.10.2018, 13:45 Uhr
Volleyball: Zirndorf feiert den Derbysieg

© Foto: Zelada

TSV-Trainer Günter Bernard platzte nach dem klaren Heimsieg fast vor Stolz. Die starke Vorstellung seines Teams um Kapitänin Nina Retsch bestätigte einmal mehr, dass die Zirndorferinnen diese Saison zu den heißesten Kandidaten für den Aufstieg in die Regionalliga zählen. "Ich bin sehr zufrieden", resümierte er gelöst. "Vor allem deshalb, weil ich heute mit drei neuen Spielerinnen am Feld war." Pauline Giehl, Laura Lebender und Kerstin Eckert unterstrichen mit Topleistungen, wie gut der Kader bestückt ist.

Diagonalspielerin Giehl brachte nach wackligen Anfangsminuten Stabilität in die Defensive. Eine Maßnahme, die sich voll auszahlte. Die Damen fanden in ihr gewohnt sicheres Spiel zurück, drehten den ersten Satz und dominierten die Gäste fortan. Giehls "universelle Fähigkeiten sind für die Mannschaft Gold wert", meinte Bernard. Doch auch für den Rest des Teams war er voll des Lobes.

Hohe Qualität im Kader

Laura Lebender auf der Position vier war ebenfalls ein entscheidender Faktor für die Wende, die den Erlangerinnen bis zum Spielende keine Luft zum Atmen ließ. Die dritte Einwechselspielerin war Kerstin Eckert, die für die verletzte Ina Knaup auflief. Dass trotz der Umstellungen und des Stotterstarts gegen Erlangen — immerhin ein Regionalliga-Absteiger — letztlich ein 3:0 auf der Anzeigetafel stand, spricht für die Qualität des Kaders.

Der Erfolg ist aber auch das Ergebnis harten Trainings. Gemeinsam arbeiteten Spielerinnen und Coach vor allem intensiv an dem Ball auf die gegnerische Position zwei. Die Spielzüge flutschten, und wenn Bernard im laufenden Spiel verbal eingriff, waren es meist motivierende Sprüche. Die positive Grundstimmung wandelt sich langsam aber spürbar in leichte Euphorie.

Die strahlenden Augen von Zuspielerin Leonie Hirschmann, die sich seit Wochen in herausragender Form befindet, verrieten es: "Es ist der Wahnsinn", sagte sie, "wir wussten, dass es ein guter Gegner ist. Anfangs lagen wir hinten, aber dann haben wir uns hoch gepusht und jeden Punkt gefeiert." Vor allem im dritten Satz, den Zirndorf mit 25:15 souverän nach Hause brachte, war die Sache klar. "Da konnte uns keiner mehr stoppen. Letzte oder vorletzte Saison wäre das ganz anders ausgegangen. Wir sind viel sicherer geworden."

Der Rest der Liga darf sich genau diese Frage stellen: Wer soll Nina Retsch und ihren wilden Haufen diese Spielzeit aufhalten? Vier klare Siege bedeuten die Tabellenführung. Abheben will deswegen aber niemand, denn schon bald geht es zuhause gegen Marktredwitz. Ein unbequemer Gegner, gespickt mit vielen erfahrenen Spielerinnen, der vor allem auswärts in der Rückrunde im Februar ein harter Brocken wird.

"Wir haben noch nie in Marktredwitz gewonnen", erinnert sich Bernard. An interessanten Aufgaben und Herausforderungen mangelt es der Mannschaft also trotz der Erfolgswelle nicht. Entschlossenheit und Aufstiegshunger haben das ganze Team noch mehr gepackt als in der Vorsaison, als der TSV den Sprung in die Regionalliga knapp verpasste. "Wir sind als Mannschaft gewachsen", findet Leonie Hirschmann. "Wir spielen jetzt schon jahrelang in der Bayernliga und wollen natürlich endlich aufsteigen."

Ergebnis-Telegramm

Frauen, Bayernliga Nord: TSV Zirndorf – TV Erlangen 3:0 (25:17, 25:23, 25:15); ASV Veitsbronn – TV Mömlingen 1:3 (22:25, 17:25, 25:23, 22:25).

3. Liga Ost, Frauen: TV Fürth 1860 – TV Altdorf 2:3 (21:25, 25:20, 26:24, 15:25, 9:15).

Männer, Regionalliga Süd-Ost: BSV 98 Bayreuth – TSV Zirndorf 2:3 (17:25, 25:21, 21:25, 25:21, 14:16).

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