Vor dem Derby: Hrgota gibt die Kampfansagen auf dem Platz

18.3.2021, 06:00 Uhr
Ab zum Jubeln: Branimir Hrgota (links) in Regensburg nach seinem Treffer zum 2:0.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ab zum Jubeln: Branimir Hrgota (links) in Regensburg nach seinem Treffer zum 2:0.

Der Kapitän geht voran, so wie man es in einer Derby-Woche erwartet. Branimir Hrgota aber ist nicht der Typ, der verbal große Kampfansagen macht. Hrgota macht seine Ansagen auf dem Platz. Beim SSV Jahn Regensburg hat er das gleich doppelt bewiesen, seine beiden Treffer brachten der Spielvereinigung Greuther Fürth schließlich den Sieg.

"Wir müssen es ein bisschen besser machen"

Für den 28-Jährigen waren es die Saisontore zehn und elf, damit ist er endgültig der erfolgreichste Angreifer des Kleeblatts. Nach vier Partien ohne eigenen Treffer - ausgerechnet in den Spielen gegen die Spitzenteams - hat Hrgota seine Stärke im Abschluss wieder entdeckt. "Wir sind zufrieden, müssen es aber ein bisschen besser machen", sagt der Doppel-Torschütze im Sky-Interview. Tatsächlich hätte er noch zwei weitere Treffer erzielen können, dazu vergaben Sebastian Ernst und Timothy Tillman ihre Möglichkeiten. Gut, dass es am Ende der Kapitän richtete.

Seit eineinhalb Jahren, seit seinem Wechsel von Eintracht Frankfurt zur Spielvereinigung, ist er aus der Kleeblatt-Elf nicht mehr wegzudenken. Dass Hrgota, den in der Vergangenheit immer wieder Verletzungen zurückgeworfen hatten, nun größtenteils gesund blieb, sieht sein Trainer Stefan Leitl als entscheidend für dessen Leistungssteigerung. "So kommt Routine in sein Spiel. Da war zu erwarten, dass er zweistellig treffen kann, wenn er seine Qualitäten auf den Platz bringen kann."

"Wir haben eine Vielzahl an Torchancen liegenlassen"

Im Jahnstadion hat Hrgota schon nach 13 Minuten für die Führung gesorgt und die Spielkontrolle der Fürther so frühzeitig mit einem Tor belohnt. "Jedes Tor ist wichtig", sagt Leitl. "Doch das Spiel hat sich dadurch nicht verändert, wir waren weiter am Drücker und haben das Spiel bestimmt." Für den Kleeblatt-Coach war das keine Überraschung: "Die Regensburger kamen aus der Quarantäne und hatten wenig Zeit zum Training. Das wollten wir auch ausnutzen."

Das gelang aber nicht so gut wie erhofft, was vor allem an der mangelhaften Chancenauswertung lag. "Wir haben eine Vielzahl an Torchancen liegenlassen", sagt Leitl. Hätten die Fürther mehr von ihren 17 Torschüssen verwandelt, hätte die Mannschaft "vielleicht nicht diese Intensität bis zum Schluss gehen müssen". Musste sie dann aber doch. Regensburg wachte fast direkt nach dem zweiten Gegentor auf, kam umgehend zum 1:2 und kämpfte danach fieberhaft um das Remis. Kurz vor dem Abpfiff musste Keeper Sascha Burchert die Fürther in höchster Not vor einem Punktverlust bewahren.

"Wir hätten es uns ein bisschen einfacher machen können"

"In der Summe war es verdient", sagt Leitl. "Bis zum Gegentor haben wir das Spiel kontrolliert. Wir hätten es uns ein bisschen einfacher machen können, wenn wir das Gegentor nicht so schnell bekommen." Die Franken brauchten so auch ein wenig Glück für den 13. Sieg im 25. Spiel.

In der Tabelle kletterte das Kleeblatt dadurch auf Rang drei, zudem war die Spielvereinigung erneut zum besten Auswärtsteam der Liga aufgestiegen. Nach einem Nachholspiel und in einer immer wilderen Saison, die nun doch ein paar Corona-Verschiebungen zu viel erlebt, hat das allerdings noch nichts zu bedeuten. "Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewinnen und den Anschluss an die Spitzengruppe halten konnten", sagt Leitl. Am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf nordbayern.de) aber geht es schon weiter, nach nur drei Tagen steht das Frankenderby an.

"Für alle Fürther das wichtigste Spiel im Jahr"

Die Fürther werden dann knapp 125 Lauf-Kilometer in den Beinen haben. Ein Wert, der zehn Kilometer höher ist als der Liga-Durschnitt, zum Kleeblatt, das laufstärkste Team im Unterhaus, aber auch gut passt.

Gegen den Club "ist es ein ganz anderes Spiel", sagt Leitl allerdings. "Das Derby ist für alle Fürther das wichtigste Spiel im Jahr. Da sind extrem viele Emotionen mit dabei." Fußballerischen aber sei die Mannschaft des 1. FC Nürnberg nicht mit Jahn Regensburg zu vergleichen, meint der Kleeblatt-Coach. "Das Ziel ist am Sonntag nachzulegen." Hrgota sieht das ähnlich und bleibt dennoch gelassen: "Ein Derby ist immer etwas besonderes. Am Ende des Tages bringt es auch nur drei Punkte und nicht mehr." Die echte Ansage gibt er dann wieder auf dem Platz.

4 Kommentare