Vorbereitung auf die Vorbereitung: FCN hat noch einiges zu tun

3.8.2020, 12:05 Uhr
Frank Steinmetz ist zurzeit einer von nur noch zwei Co-Trainern beim Club.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Frank Steinmetz ist zurzeit einer von nur noch zwei Co-Trainern beim Club.

Der Club-Urlaub war mit etwas mehr als drei Wochen zwar verhältnismäßig kurz, aber trotzdem bitter nötig. Gestern Abend sahen sich die übriggebliebenen Spieler des 1. FC Nürnberg anlässlich einer gemeinsamen Corona-Testung erstmals seit dem 12. Juli wieder. Und sie sahen zum ersten Mal ihren neuen Trainer.


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Am Tag nach dem dramatischen Relegationsrückspiel in Ingolstadt hatte noch der alte ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet, die es so nicht mehr gibt. Michael Wiesinger soll sehr emotional gewesen sein, auch Stunden später berührt ob der Dimension des geschichtsträchtigen Treffers von Fabian Schleusener in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Dass die Nürnberger Berufsfußballer wenig Lust verspüren, so eine schreckliche Saison noch einmal durchzumachen, darf als gesichert gelten. Felix Dornebusch, Dinos Mavropanos, Philip Heise, Patrick Erras, Mikael Ishak, Michael Frey und Sebastian Kerk bleibt der Club künftig sogar komplett erspart, weil sie nicht mehr da sind. Ihre Arbeitsverträge liefen mit dem Schlusspfiff im Ingolstädter Sportpark allesamt aus, auch der eine oder andere aus dem Trainer- und Betreuerstab hat danach seinen Platz räumen müssen, wie der Internetauftritt des Vereins belegt.

Fokus auf Fitness

Als Assistenten noch da sind lediglich Maurizio Zoccola (Analyse) und Frank Steinmetz; mindestens zwei, darunter einer für die Torhüter, sollen noch kommen, wobei der zunächst als Relegations-Zugang von Erzgebirge Aue vorgestellte A-Lizenz-Inhaber Steinmetz auch schon wieder Geschichte wäre in Nürnberg, wenn die Nachspielzeit am 11. Juli in Ingolstadt nur fünf Minuten gedauert hätte und nicht sechs. Seine Spezialgebiete: Trainings- und Belastungssteuerung sowie Athletik. Womit er sich bereits jetzt als einer der wichtigsten Ansprechpartner von Robert Klauß fühlen darf.

 

Der neue Cheftrainer, soviel lässt sich schon vor seiner heutigen Vorstellung sagen, wird gesteigerten Wert auf Fitness legen, so wie in den vergangenen zehn Jahren gelernt. Bereits mit 25 hatten sie ihm bei RB Leipzig die erste Nachwuchsmannschaft anvertraut, davor war Klauß beim SSV in Markranstädt für die D- und E-Jugend zuständig.

Plötzlich Cheftrainer

"Nicht die schlechteste Entscheidung" sei es gewesen, sich beizeiten für die Trainer-Laufbahn zu interessierten, sagte Klauß vor ungefähr einem halben Jahr der Leipziger Volkszeitung (LVZ), nachdem im vergangenen Sommer zwar Julian Nagelsmann auf Ralf Rangnick gefolgt war, aber ebenfalls den gebürtigen Brandenburger neben sich haben wollte.

Klauß galt seitdem als "der Kronprinz bei RB Leipzig" (LVZ), allerdings da noch ohne spätere Ambitionen auf den Thron. "Ich glaube auch nicht, dass man als junger Trainer sagen sollte: Ich will definitiv Cheftrainer werden", versicherte Klauß vor knapp acht Monaten, um knapp acht Monate später plötzlich Cheftrainer beim 1. FC Nürnberg zu sein. Und vor einer Aufgabe zu stehen, die heikler kaum sein könnte.

Nach Platz 16 soll oder muss es wohl sogar wieder aufwärts gehen, und zwar am besten schon im Herbst, so in etwa hat das der Sportvorstand formuliert, worauf sich Klauß mit seinem Club am Mittwoch bei einem Laktattest und ab Donnerstag auf dem Platz vorbereiten wird.

Bis zum Pokal-Heimspiel gegen RB Leipzig am zweiten September-Wochenende bleiben somit etwas mehr als fünf Wochen, in denen der 1. FC Nürnberg unter anderem fünf Testspiele bestreitet, das erste am 11. August beim SSV Jahn Regensburg. In der letzten August-Woche ist zudem ein Trainingslager geplant, wegen der Corona-Pandemie findet das komplette Sommerprogramm heuer allerdings ohne Zuschauer statt.

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