Weg von den Ice Tigers! Eishockey-Nürnberg leert sich

14.3.2020, 20:28 Uhr
Weg von den Ice Tigers! Eishockey-Nürnberg leert sich

© Sportfoto Zink / ThHa

Jack Skille und Tom Gilbert bleiben erst einmal. Zu viel Stress und zu viel Aufregung für sie und ihre Familien. Und vielleicht die leise Ahnung, dass die Krise in Deutschland seriöser verwaltet wird, als zu Hause in den USA. Alle anderen Importspieler der Thomas Sabo Ice Tigers werden Nürnberg spätestens am Wochenende verlassen haben. Die ersten drei Profis waren bereits am frühen Freitag auf dem Weg in die Heimat – keine drei Tage, nachdem die Deutsche Eishockey Liga die Saison komplett abgeblasen hat.

Überstunden, Schnelltests in Nürnberg und die Heimreise 

Die Schließung der Grenzen der USA für Reisende aus Europa, von Präsident Donald Trump überstürzt verfügt, hat in der Kabine der Ice Tigers kurzzeitig für Panik gesorgt. Als klar war, dass US-Bürger wie Chris Summers oder Chris Brown von dem Einreisestopp ausgenommen sind, wollten die meisten Übersee-Profis Nürnberg so schnell wie möglich verlassen. Dank weiteren Überstunden in der Geschäftsstelle der Ice Tigers scheint das auch zu gelingen. Nach einem Schnelltest auf eine mögliche Corona-Infektion auf dem Flughafen dürfen die Ice Tigers einreisen.

Die Planung des Klubs geriet dadurch jedoch durcheinander. Immerhin für sämtliche Abschlussgespräche mit Sportdirektor André Dietzsch blieb noch Zeit, am Montag haben noch die deutschen Spieler ihre Termine. Das traditionelle Team-Dinner wurde hingegen abgesagt. "Vielleicht besser so", sagte Geschäftsstellenleiter Roman Horlamus, "bevor sich da doch noch jemand ansteckt."

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Stürmt Walther bald für die Ice Tigers?

Während einige Profis somit schon auf der Heimreise sind, kündigt sich - wie die Eishockey News in ihrem Kurznachrichtenticker melden - bei Nürnbergs Vorzeige-Team ein Neuzugang für die kommende Saison an. Konkret geht es um Timo Walther, der die in der DEL2, Deutschlands zweithöchster Spielklasse, beheimateten Dresdner Löwen verlassen wird. Und das, wie das Fachmagazin im Anschluss an Tag24 anfügt – wohl in Richtung Kurt-Leucht-Weg . Der in Bangkok, Thailands - wie man annehmen darf - wenig eishockeyaffinen Hauptstadt, geborene Sohn eines Diplomaten-Ehepaars hat sich in Elbflorenz für ein Engagement bei den Ice Tigers empfohlen. Als Kind und Jugendlicher bereits in Kanada, in den USA, in Berlin, Peking und Mannheim als flinker Stürmer und Linksschütze aktiv, wird der 22-Jährige nicht in Dresden bleiben - und wahrscheinlich nach Nürnberg kommen. 

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