Wegen wachsender Gewalt: Schiedsrichter streiken in Köln

17.11.2019, 15:04 Uhr
Rote Karte gegen Gewalt - Kölner Schiedsrichter fordern mehr Respekt ein.

© Thomas Eisenhuth (dpa) Rote Karte gegen Gewalt - Kölner Schiedsrichter fordern mehr Respekt ein.

Zahlreiche Schiedsrichter haben am Sonntag den Kölner Amateurfußball bestreikt. Damit wollen die Unparteiischen ein "deutliches Zeichen gegen die Gewalt und die zunehmende Verrohung" setzen, denen sie sich immer häufiger ausgesetzt sehen. Die Schiedsrichter des Kreises Köln schickten am Sonntag kurzfristig keine Unparteiischen zu allen Spielen der Kreisligen A bis D. Ihre Entscheidung veröffentlichten sie auch erst kurz vor den geplanten Anstoßzeiten. Die meisten Kreisliga-Spiele mussten abgesagt werden.

Bereits vor drei Wochen hatte es wegen zu vieler gewalttätiger Vorkommnisse einen bundesweit beachteten Streik der Schiedsrichter des Berliner Fußball-Verbandes gegeben. Rund 1500 Amateurpartien fielen an einem Wochenende aus. Nun reagierten auch die Kölner. In der Domstadt gab es nach Angaben der Schiedsrichter in der vergangenen Saison in den Kreisligen zehn tätliche Angriffe sowie weitere 56 Vorfälle, in denen der Unparteiische beleidigt oder bedroht wurde. Erst im November war ein Schiedsrichter in der Kreisliga D von Spielern regelrecht über den Platz gejagt und attackiert worden. "Die Entwicklung ist alarmierend, es muss ein deutliches Stopp-Zeichen gesetzt werden", teilten die Kölner Schiedsrichter über Facebook mit. 

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