Weitere Corona-Fälle beim HCE

2.4.2021, 17:18 Uhr
"Wenn es nach uns geht, hätten wir gerne mehr Vorbereitungszeit": René Selke ist zur Zeit auch ein bisschen der Corona-Manager des HC Erlangen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Wenn es nach uns geht, hätten wir gerne mehr Vorbereitungszeit": René Selke ist zur Zeit auch ein bisschen der Corona-Manager des HC Erlangen.

Allzu große Pläne hätten Spieler, Trainer und Betreuer des HC Erlangen für die Feiertage wohl ohnehin nicht gehabt, der ein oder andere Osterspaziergang mit der Familie war aber sicherlich vorgesehen. Dass daraus nichts werden würde, stand bereits zu Beginn der Woche fest. Nach drei positiven Corona-Tests wurde die gesamte Mannschaft und der Betreuerstab in Quarantäne geschickt, inzwischen sind "weitere Fälle" hinzugekommen, wie Geschäftsführer René Selke am Karfreitag auf Anfrage mitteilte.

Wie viele genau und wer betroffen ist, darüber will der Verein derzeit keine Auskunft geben; einerseits, um Persönlichkeitsrechte zu schützen, andererseits, weil noch weitere Tests anstehen und man sich wohl erst kommende Woche ein abschließendes Bild der Situation machen kann.

Zwei Fälle beim BHC

Beim HCE hatte man vergangenes Jahr eindrücklich davor gewarnt, die Weltmeisterschaft im Januar in Ägypten durchzuführen. Die Angst war groß, dass sich viele Spieler anstecken könnten und der Kalender der Handball-Bundesliga durcheinander gewirbelt würde, nun hat es die Mannschaft von Michael Haaß auf "konventionelle" Weise erwischt.

Auch beim Bergischen HC, am vergangenen Samstag Gegner des HCE, wurden in den Tagen nach der Partie zwei Spieler positiv getestet, die Häufung der Fälle in Erlangen deutet aber eher darauf hin, dass das Unheil hier seinen Lauf nahm. Wo die Infektionskette ihren Anfang nahm, ist unklar und am Ende auch relativ unerheblich.

"Es geht jetzt darum, dass wir den Jungs zur Seite stehen und dass sie da gut durchkommen", sagt Selke. Bis auf einen Spieler, der drei Tage lang mit Fieber zu kämpfen hatte, fallen die Symptome bei den Betroffenen relativ mild aus. Manche spüren gar nichts von der Infektion. Antikörper-Tests sollen demnächst Aufschluss darüber geben, warum manche Spieler verschont geblieben sind, ob frühere Infektionen nicht entdeckt wurden und wer weiterhin Gefahr läuft, an Corona zu erkranken.

Nur eine Woche nach der Quarantäne

In der Handball-Bundesliga verweisen sie immer wieder mit Stolz auf ihre eng getakteten Kontrollen, "eine hundertprozentige Sicherheit", betont Selke, "gibt es aber nicht". Die PCR-Tests vor den Spieltagen dürfen nicht älter als 48 Stunden alt sein. Eine Ansteckung auf dem Feld soll damit nahezu ausgeschlossen werden, diesmal hat das offenbar nicht funktioniert. Auch der BHC befindet sich in Quarantäne.

Was die WM nicht geschafft hat, tritt jetzt zumindest ein bisschen ein: Der Spielplan des HCE wird durcheinandergewirbelt. Der Auftritt am Donnerstag in Leipzig wurde abgesagt, das nächste Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen ebenfalls. Ob die Begegnung in Minden am 18. April wie geplant stattfinden kann, hängt vom Gesundheitszustand der Spieler ab. Eine Trainingswoche würde nach der Quarantäne bleiben. "Wenn es nach uns geht, hätten wir gerne mehr Vorbereitungszeit", sagt Selke. Die Liga dürfte allerdings andere Pläne haben. Nicht nur die Kontrollen sind ja sehr eng getaktet.