Weitere Kleeblatt-Zugänge? Azzouzi fordert Geduld

11.7.2019, 15:49 Uhr
Rachid Azzouzi (li.) ist weiter auf der Suche nach Verstärkungen für den Kleeblatt-Kader.

© Sportfoto Zink / MeZi Rachid Azzouzi (li.) ist weiter auf der Suche nach Verstärkungen für den Kleeblatt-Kader.

Schon kurz nach seiner Ankunft in Tirol konnte Rachid Azzouzi einen Plausch unter Kollegen halten. Auch Andreas Bornemann, der Sport-Geschäftsführer des FC Sankt Pauli, wollte sich eine Halbzeit des Testspiels der Spielvereinigung Greuther Fürth gegen den Premiere-League-Absteiger Huddersfield Town AFC anschauen. Man trifft schließlich früh in der Zweitliga-Saison aufeinander, Sankt Pauli ist zudem noch dringend auf der Suche nach Fußballern. Unter anderem, genau wie Fürth, für den Sturm und für die offensiven Außenbahnen. Die Hamburger Boulevardpresse macht Druck, die Fans quengeln.

Vielleicht haben sich Azzouzi und Bornemann ja gegenseitig ihr Leid geklagt. Denn obwohl in Fürth sowohl Medienlandschaft als auch Umfeld um einiges beschaulicher ausfallen, hat der Kleeblatt-Geschäftsführer eine gewisse Unruhe ausgemacht. Zwar ist er in der Kaderplanung schon sehr weit, potenzielle Neuzugänge in der Offensive lassen aber noch auf sich warten.


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Diese Unruhe sorgt bei Azzouzi für Stirnrunzeln. "Ich habe immer das Gefühl, wir müssen ständig neue Spieler holen, das wird den Jungs im Kader aber nicht gerecht", sagt er. Allerdings tat sich das Kleeblatt schon in der vergangenen Saison mit dem Toreschießen schwer. Der Teambalance würden ein, zwei qualitative Verstärkungen in jedem Fall gut tun. Das wäre wohl auch im Sinne des Trainers, Stefan Leitl hatte zuletzt betont, das Kleeblatt brauche in der Offensive Neuzugänge mit Startelf-Potenzial.

Azzouzi bittet um Geduld

Nach denen sucht Fürth auch, doch Hau-Ruck-Aktionen will Rachid Azzouzi vermeiden. "Wenn wir jemanden finden, der uns weiterbringt, sofort oder auch perspektivisch, werden wir versuchen, das zu realisieren", sagt der Sportgeschäftsführer: "Aber wir brechen angesichts der jetzigen Mannschaft doch nicht in Angst und Schrecken aus. Wenn sich nichts ergibt, dann ist das der Kader."

Eine Gelegenheit wie die gescheiterte Verpflichtung von Dario Lezcano ergibt sich für Fürth nicht alle Tage. Der Stürmer vom FC Ingolstadt wäre ablösefrei gewesen. Doch ein lukratives Angebot aus Mexiko, das näher an Lezcanos Heimat Paraguay liegt, funkte dazwischen.

Gefragt ist in Fürth also mal wieder: Geduld. "Wenn selbst die Bayern sagen, wir brauchen einen Domino-Stein, der fällt und den Transfermarkt in Bewegung bringt: Was sollen denn wir in Fürth sagen? Wir stehen am Ende der Domino-Schlange", sagt Azzouzi. Potenzielle Zugänge müssten nicht bis zum ersten Spieltag kommen. "Wir haben bis Ende August Zeit und die nehmen wir uns auch", sagt Azzouzi.

Auch in eine andere Richtung ist wohl noch Geduld gefragt. Dass die beiden Testspiele in Wörgl und Brixen zweimal die Spielvereinigung und den Huddersfield Town AFC zusammenführten, hat ja durchaus einen pikanten Beigeschmack. Schließlich hatte der Premiere-League-Absteiger in diesem Sommer schon Interesse an zwei Fürther Spielern gezeigt: an Torwart Sascha Burchert, wobei es wohl bislang keine konkrete Anfrage gab, und an Maximilian Wittek. An dem Linksverteidiger sind mehrere Vereine interessiert. Noch hat sich der Spieler dem Vernehmen nach aber mit keinem einigen können. Azzouzi gibt sich gelassen: "Wir müssen Transfererlöse machen, aber nicht unbedingt in diesem Jahr", sagt er. Bereits in den vergangenen Wochen hatte der Sport-Geschäftsführer betont, im Zweifelsfall Wittek, dessen Vertrag Ende der Saison ausläuft, zu halten. Sprich: die Ablösesumme muss stimmen.

Die Abwehr steht

Wittek, der seine Rolle als robuster "Aggressive Leader" gegen Huddersfield voll ausfüllte und gleich zweimal mit einem Gegenspieler aneinander geriet, und Burchert machten eine gute Partie. Nimmt man die beiden Testspiele (1:1 und 0:1) als Maßstab, muss sich das Kleeblatt defensiv wenige Sorgen machen. Gerade die Innenverteidiger-Duos Marco Caligiuri und Paul Jaeckel sowie Maximilian Bauer und Mergim Mavraj funktionierten gut gegen einen Gegner, bei dem der Marktwert einzelner Spieler höher liegt als das komplette Fürther Kader-Budget für ein Jahr.

In der Offensive tat sich das Kleeblatt gegen die Engländer aber schwer beim Herausspielen von Chancen und schloss nicht konsequent genug ab. Vielleicht ist die Lösung solcher Probleme aber wirklich nur eine Geduldsfrage.

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