"Ich bin zufrieden"

Weltmeisterschaft: Top-Platzierung für fränkischen Kitesurfer

25.10.2021, 14:44 Uhr
Weltmeisterschaft: Top-Platzierung für fränkischen Kitesurfer

© Foto: Robert Hajduk

Mit einer Punktlandung hat Florian Gruber seinen Kaderstatus im Deutschen Segler-Verband bestätigt. Bei der Weltmeisterschaft der Kitesurfer am Strand von Torre Grande auf Sardinien belegte der Profisportler aus Garmisch-Partenkirchen und Muhr am See Platz acht – und erfüllte damit die Norm des Verbandes, um auch 2022 dem Nationalkader anzugehören. Ein elementarer Schritt auf dem Weg hin zu den Olympischen Spielen 2024 von Paris, wo Kitesurfen erstmals ins olympische Programm aufgenommen wird.

Denn um da hinzukommen, braucht Florian Gruber eben diesen Kaderstatus. Mit seinem zwei Jahre jüngeren Dauerrivalen Jannis Maus duelliert er sich um den Platz bei den Spielen von Paris. Zuletzt auch wieder auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Dort trat die deutsche Kitesurf-Doppelsitze zunächst aber bei der dritten Station der Formula Kite World Series 2021, also dem Weltcup der internationalen Kitesurf-Elite, am Strand der Insel-Hauptstadt Cagliari an.

"Das war eine gute Vorbereitung für die WM", sagte Gruber über die Rennen im Rahmen des Weltcups, "durch den drehenden Wind herrschten schwierige Bedingungen." Hinzu kam ein laut Gruber gut besetztes Feld, in dem das Niveau gestiegen sei. "Olympia ist natürlich für viele ein großer Anreiz." Auf Platz sieben schloss Florian Gruber als bester Deutscher ab, sein Oldenburger Kollege Maus reihte sich als Achter knapp dahinter ein.

Kein Glück mit dem Modus

Weiter ging es in die Region Oristano an den Strand von Torre Grande, im Eliterennen der Männer gingen knapp 90 Teilnehmer an den Start. Florian Gruber, als Fünfter der Europameisterschaft angereist, hatte sich gut gefühlt, obwohl er wusste, dass es schwer werden würde, "ganz vorne reinzufahren". Unter anderem der Modus warf ihn dann zurück. Denn in der Qualifikationsserie wurden verschiedene Gruppen gebildet, "und ich habe eine schwere erwischt". Mit Platz 16 musste sich der frühere Weltmeister in seinem Sport und Beach Games-Gewinner von Doha 2019 zunächst begnügen. "Das hat mich geärgert, das ist nicht mein Niveau", berichtete er über seinen zähen Start.

Dennoch reichte es für die Qualifikation zu den Finalrennen, die ab Tag vier ausgetragen wurden. Und da konnte sich der 27-Jährige steigern, weil hier auch nach einem anderen Modus gefahren wurde. "Die Top 30 in einer Gruppe gegeneinander, keine unterschiedlichen Gruppen mehr, das liegt mir", sagte Gruber, der auf Platz zehn vorfuhr und sich damit für den Finaltag der besten 14 Fahrer qualifizierte.

Olympia fest im Blick

Im Halbfinale gelangen ihm dann "zwei solide Rennen" mit kleineren Wacklern. "Ich habe eine Startfahne touchiert und hatte ein Loch im Kite", sagte Gruber über einen kleinen Lapsus. Den Endlauf erreichte er nicht, schloss die WM aber als Achter ab. "Damit bin ich zufrieden, das entspricht meinem aktuellen Leistungsstand. Um weiter vorne zu landen, müsste alles perfekt laufen."

Apropos perfekt: Die erst 20-jährige US-Amerikanerin Daniela Moroz fuhr bei den Frauen zum fünften Weltmeistertitel in Serie, bei den Herren gewann der Franzose Théo de Ramecourt. Jannis Maus wurde 14. und bestätigte damit ebenfalls seinen Kaderstatus für das nächste Jahr. Während der 27-jährige Gruber unter die ersten Acht kommen muss, um die Norm zu erfüllen, reicht dem 25-jährigen Maus ob des jüngeren Alters ein Platz unter den besten 15. Sein Unverständnis über diese Verbandskriterien hat Florian Gruber schon des Öfteren zum Ausdruck gebracht (Gruber: "Wenn er 18 oder 19 wäre, okay, aber wegen den zwei Jahren?"), ändern kann er es nicht. Er fährt weiter, das Ziel Olympische Spiele vor Augen.

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